Oleksandr Sukhenko (25) † 01.04.2022

Oleksandr Sukhenko, Mittelstürmer zuletzt beim FK Kudrivka, ist gemeinsam mit seinen Eltern einem schrecklichen Kriegsverbrechen durch die russischen Invasoren zum Opfer gefallen. Er wurde 25 Jahre alt.

Wir porträtieren ukrainische Fußballspieler, die der noch andauernden russischen Aggression zum Opfer fielen. Auch wenn Fußball im Moment wohl das letzte ist, woran wir denken mögen, sollen diese Menschen nicht vergessen werden.

Oleksandr Sukhenko, Photo: aus offenen Quellen

Oleksnandr war ein talentierter Stürmer und Flügelspieler, der erfolgreich in verschiedenen Teams in der Regionalliga der Region Kyiv und von 2017 bis 2020 für Tschajka auch in der Druha Liha (ukr. 3. Liga) spielte.

Seine Mutter Olha, Bürgermeisterin von Motyzhyn, einem 1200-Einwohnerdorf westlich von Kyiv, blieb bis zum Schluss und half mit ihrem Mann Ihor und Sohn Oleksandr den Menschen ihrer Gemeinde, wie sie nur konnte.

Am 23. März wurde die Familie von den Invasoren entführt, und es gab von ihnen kein Lebenszeichen mehr. Nach deren Abzug wurde die Familie dann gestern gefunden. Die ganze Familie war brutal zu Tode gefoltert worden.

Die Überreste der Familie Sukhenko, Photo: aus den sozialen Netzen.

Dieses fürchterliche Verbrechen ist leider bei weitem nicht das einzige, das die russischen Eindringlinge in den Kyiver Vororten während der Besatzung verübten. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch veröffentlichte gestern einen erschütternden Bericht, in dem von systematischer Folter, Vergewaltigungen, Plünderungen und Exekutionen von Zivilisten die Rede war. Etwa fand man in der Kleinstadt Bucha in nur einer Straße die Leiche von 20 männlichen Bewohnern gefesselt und offenbar durch gezielte Schüsse in den Hinterkopf ermordet demonstrativ vor ihren Häusern platziert. Weiterhin waren in den vormals besetzten Kyiver Vorstädten Massengräber mit insgesamt hunderten von ermordeten Zivilisten gefunden worden.