Khudob’yak kaufte sich offenbar selber aus seinem Vertrag heraus

Kapitän Ihor Khudob’yak erklärte, er habe sich selber aus seinem Vertrag
herausgekauft, als er Karpaty verließ. Es habe im Sommer schon Angebote
verschiedener Clubs aus der Ukraine und anderswo in Europa gegeben,
jedoch hätten Karpaty seinen Wechsel immer weiter verzögert und ihn
letztlich nicht gehen lassen.

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Nachdem er am Ende der Hinrunde dieser Saison kaum noch gespielt hatte, verzichtete Khudob’yak auf drei Gehälter, damit ihn der Club schließlich aus seinem Vertrag entließ [1], [2], [3].

Photo: Wikipedia, Lizenz: Creative Commons.

Gerücht: Catriel Sánchez

Verschiedenen Quellen zufolge ist Oleh Smalijchuk in Argentinien, um mit dem Club Atlético Talleres über U20-Nationalspieler und Mittelstürmer Catriel Sánchez (19) zu verhandeln.

Die immer gravierende Torungefährlichkeit legt die Notwendigkeit von personeller Verstärkung nah, allerdings sei daran erinnert, dass gerade erst vor kurzem der Vertrag mit dem brasilianischen Stürmer China aufgelöst wurde, der ganz ähnlich wie Sánchez ein Nachwuchsspieler aus einer der niedrigen Spielkassen in seiner Heimat war.

Chornomorets – Karpaty: 0:0

Heute spielten Karpaty bei Chornomorets in einem Abstiegsduell, das beide Mannschaften unbedingt gewinnen mussten – wobei dieser Zustand bei Karpaty ja fast schon Normalzustand geworden ist.

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Photo: © Informationszentrum «FC Karpaty»

Das Spielsystem war gegenüber dem Sieg gegen Olimpik unverändert ein 3:4:2:1 mit Raute. Im Tor stand Pidkiwka, die Dreierreihe hinten bildeten Miroshnichenko, Sandokhadze und Lobaj, im Mittelfeld Myakushko, Verbnyj, Hutsulyak und Carrascal, davor Di Franco und Shved auf den Flügeln und Akulinin im Sturmzentrum.

Das Spiel wurde stark durch die Wetterverhältnisse erschwert. Der Boden war hart gefroren und es schneite (wenn auch der Rasen zunächst noch zu sehen war). Entsprechend war das Spiel nicht gerade ein spielerischer Leckerbissen und von viel Kampf und auch einigen Nickligkeiten geprägt. Vielversprechende Torszenen waren Mangelware. In der 29. Minute kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen Nazar Verbnyj und einem Gegenspieler, wonach ersterer sich theatralisch zu Boden warf. Das Resultat war eine gelbe Karte für Verbnyj und eine rote für seinen Gegenspieler, Chornomorets spielte fortan also zu zehnt.

Nach der Pause wurde das Niveau des Spiels eher noch grausamer. Die Spieler hatten Mühe, auf den Beinen zu bleiben geschweige denn den Ball zu kontrollieren. Die Sicht wurde auch immmer schlechter – es schneite zwar eher kleine Flocken, die aber dafür recht dicht. In der 60. Minute kam Klyots für Verbnyj. Das hatte keinen sichtbaren Effekt. 10 Minuten später kam Cortes für Hutsulyak. Auch dadurch wurde es nicht besser. Karpaty bemühten sich sichtbar, den Ball nach vorn zu spielen, aber es kam kaum noch ein Ball an.

Fazit: Das waren zwei verlorene Punkte für Karpaty. Unter
normalen Umständen wäre das Spiel auch gewinnbar gewesen, so war es
weder gewinn- noch spielbar. Es war fürchterlich. Der Abstand zwischen
beiden Teams bleibt nun gleich, und ob sich an der Tabellenposition noch
etwas ändert, wird vom Ergebnis des Spiels von Stal’ morgen bei Olimpik
sowie von Zirka bei Shakhtar abhängen. Karpaty empfangen ja nächste
Woche Shakhtar, da gibt es ja meist Haue, und bei der engen
Tabellenregion könnte das schon wieder eine drastische Verschiebung zur
Folge haben.

Transferrückblick Winterpause

Nachdem es dem Club gelungen war, seine Neuzugänge trotz Transfersperre zu registrieren, wird es Zeit für einen kleinen Rückblick auf die Transfers bei Karpaty. Wir hatten ja im Sommer einen regelrechten Kaufrausch erlebt, wo einige “Legionäre” sowie ukrainische Spieler, die im Ausland gescheitert waren. Entsprechend war der Kader viel zu groß, und es wurden eine ganze Reihe Spieler verliehen (hier die meisten bei Rukh) sowie in der U23 geparkt.

Zunächst schauen wir mal, wie die Neuzugänge aus dem Sommer eingeschlagen sind:

Mario Arques war ein kompletter Flop, Roman Debelko war fleißig, aber torungefährlich, Frederico Pereyra oft ein Risiko in der Verteidigung, Jurij Tkachuk schaffte es nicht in die erste Mannschaft. Tkachuk wurde verliehen, Debelko, Pereyra und Arques landeten in der U23, wobei Pereyra kurz vor der Winterpause noch auf einige Spiele kam.

In der Kategorie “so lala” fanden sich Guido Corteggiano, Redvan Memeshev, Mariyan Shved, Leonid Akulinin und Oleksandr Hladkyj. Corteggiano hatte einige ordentliche Auftritte, spielte dann aber zum Ende der Hinrunde immer weniger, Memeshev machte bei seinen Kurzauftritten auch keinen schlechten Eindruck, kam aber letztlich nicht an Ksyonz, Hutsulyak, Myakushko und Miroshnichenko vorbei, landete daher auch in der U23. Shved und Akulinin brauchten etwas, um es ins Team zu schaffen und spielten zum Ende der Hinrunde häufiger mal. Hladkyj konnte einfach nicht an seine bärenstarke Rückrunde der vergangenen Saison anknüpfen.

Wirkliche Verstärkungen waren Oleksij Hutsulyak, Fernando Tissone, Jorge Carrascal, Francesco Di Franco und Sergej Myakushko. Hutsulyak war eine Überraschung – eigentlich gelernter Mittelstürmer, wurde aus ihm ein richtig guter linker Mittelfeldspieler, der auch defensiv stark ist. Tissone zeigte sich als erfahrener Sechser, der vor der Abwehr abräumen und Bälle verteilen konnte, Carrascal und Di Franco sind technisch versierte und schnelle Offensivspieler. Der wohl spektakulärste Neuzugang war Sergej Myakushko, der zwei tolle Freistoßtore aus großer Distanz erzielte und es sogar zu einem Kurzeinsatz in der Nationalmannschaft brachte.

Die Mannschaft hatte und hat ein großes Problem: bei offensiver Spielweise (wo man auch mal Gegentore kassiert) brauchte sie viel zu viele Chancen, um ein Tor zu erzielen.

In der Winterpause ging es nun darum, Ballast abzuwerfen und einige personelle Lücken zu füllen: in der Innenverteidigung fehlte mindestens ein erfahrener Spieler und vorne ganz einfach Feuerkraft.

Ballast wurde tatsächlich einiger abgeworfen, wobei auch einige Überraschungen dabei waren. Arques, Pereyra, Corteggiano, Memeshev und Filimonov (der von seiner Leihe zurück gekommen war) verließen, wie zu erwarten war, den Club. Hladkyj, der nur bis zur Winterpause verpflichtet worden war, ging ebenfalls, was angesichts seiner schwachen Form und dem vermutlich hohen Gehalt nur logisch war. Markowytsch, Debelko und Tkachuk wurden erneut verliehen.

Fernando Tissone ging zu Aves nach Portugal, was für die Mannschaft definitiv ein Verlust ist. Weiterhin – und das ist überraschend – verließen zwei ältere Spieler, die wenig vorher noch absolute Leistungsträger gewesen waren, den Club: Pavlo Ksyonz hatte seinen Stammplatz an Sergej Myakushko verloren, und Kapitän Ihor Khudob’yak, der zuletzt auch nur zweite Wahl gewesen war, ging ebenfalls. Somit wurde der Kader um deutlich verkleinert. 

Zugänge gab es aber auch. Zu nennen wäre da zunächst ein Heimkehrer nach Leihe bei Rukh, der blieb: der defensive Mittelfeldspieler Nazar Verbnyj. Hinzu kam Innenverteidiger Nika Sandokhadze aus Georgien und zwei offensive Kolumbianer: Yhonatan Bedoya und Maurício Cortés. In den letzten Tage wurden noch zwei weitere Neuzugänge verkündet: Towart  Oleksiy Shevchenko (zuletzt vereinslos) hat unterschrieben. Außerdem wurde Christian Erbes, ein 28-jähriger defensiver Mittelfeldspieler aus Argentinien verpflichtet, der ganz offenbar die Lücke stopfen soll, die durch
den Abgang von Fernando Tissone entstanden war. Letztlich stehen somit 12 Abgängen 7 Zugänge gegenüber.

Nach einigen Testspielen in der Winterpause und den Ligaspielen gegen Zorya und Olimpik, folgt nun eine kleine Bewertung.

In der Verteidigung ist mit Sandokhadze ein Spieler, der in etwa auf dem Niveau seiner Mitspieler steht, hinzugekommen, so dass dort kein so dramatischer Engpass mehr besteht. Die Frage wird sein, ob weiter mit einer Dreierkette und davor zwei hängenden Mittelfeldspielern auf den Außenpositionen gespielt wird. Solange das der Fall ist, braucht man im Grunde hinten drei echte Innenverteidiger. Hier hat man Fedetskyj (der auch in der Innenverteidigung stark ist), Nesterov, Lobaj, Sandokhadze und als Backup Senytsya – nicht üppig, aber ggf. noch gerade ausreichend. In dieser Konstellation ist Linksverteidiger Lebedenko etwas außen vor, der eben eher ein klassischer Außen- als Innenverteidiger ist. Das ist schade, denn er zeigt eine Menge Talent.

Im Mittelfeld sind die Außenpositionen (allgemein das offensive Mittelfeld) gut besetzt: Miroshnichenko, Myakushko, Hutsulyak, Di Franco, Bedoya, Cortes, Shved haben genug Qualität. Bedoya und Cortes könnten sich zu echten Verstärkungen entpuppen, das ist aber aktuell noch schwer zu sagen, da sie sich noch in der Phase der Anpassung an den ukrainischen Fußball befinden. Im zentralen Mittelfeld haben wir Holodyuk, Chachua, Klyots, Verbnyj und Erbes. Ob Erbes nun die selbe
Klasse wie Tissone hat, wird sich freilich erst zeigen müssen. Zumindest ist er
etwas jünger und könnte dem Club entsprechend etwas länger erhalten
bleiben. 

Im Sturm sieht die Sache unverändert aus: Akulinin ist der einzige echte Mittelstürmer. Einige der Spieler, die ich im Mittelfeld gelistet habe, können diese Rolle auch ausfüllen, aber auf ganz andere Art. Akulinin ist lang, etwas unbeweglich, dabei aber kopfballstark, während die Mittelfeldspieler eher technisch beschlagen und beweglich sind. Das ungelöste Problem bleibt hier, dass keiner der Genannten hier bisher einen echten Killerinstinkt offenbart hat.

Eine kritische Frage wird sein, ob Neuzugang Erbes im defensiven Mittelfeld ein adäquater Ersatz wird für den starken Tissone.

Im Tor kann sich Pidkiwka auf Wettbewerb gefasst machen: Neuzugang
Shevchenko hat Erfahrung und könnte in der Rückrunde durchaus den Vorzug
erhalten. Das wäre zwar schade für das talentierte Eigengewächs, aber
jener ist auch noch jung und kann – wie zuvor aus der Konkurrenz mit
Borovyk – durchaus gestärkt aus dieser Situation hervorgehen. Hier kann man neugierig sein.

Fazit: Wir sehen, dass der Kader ganz offenbar verjüngt werden soll, was
eigentlich schon mal kein schlechtes Signal ist. Nur zwei Spieler,
Holodyuk und Fedetskyj, sind 30 oder älter, der Großteil der Mannschaft
ist 24 Jahre oder jünger. Der Kader ist an einigen Stellen, wo das nötig
war, verstärkt worden, hier sind die neuen Kolumbianer durchaus
vielversprechend.

Das Fehlen an Durchschlagskraft im Sturm dürfte aber immer noch die entscheidende Schwäche sein. Die Mannschaft in der Offensive vor allem flach, so kommt Hightower Akulinin kaum ins Spiel. Die gesamte Offensivabteilung braucht einfach viel zu viele Chancen, um ein Tor zu erzielen. Es ist kein echter Knipser gekommen, der hier einen Unterschied machen könnte, somit wird man hier mit dem vorhandenen “Material” an den bekannten Schwächen arbeiten müssen. Ob das am Ende zum Klassenerhalt reicht, wird sich zeigen.

Karpaty – Olimpik: 2:1 (2. Halbzeit)

Heute fand die zweite Halbzeit des noch im alten Jahr wegen Schnee beim Stand von 1:1 abgebrochenen Heimspiels gegen Olimpik Donetsk statt. Karpaty waren nach der Heimniederlage gegen Zorya am letzten Wochenende auf den letzten Tabellenplatz abgerutscht und hatten die Chance, mit einem Sieg wieder an Stal’ und Chornomorets vorbeizuziehen.

Das System war gegenüber letztem Sonntag fast unverändert 3:4:2:1, allerdings war aus der Mittelfeldreihe eine Raute geworden, mit Roman Pidkivka im Tor, dann einer Dreierkette mit Miroshnichenko, Lobaj, und Nesterov, im Mittelfeld Myakushko, Verbnyj (defensiv), Carrascal (offensiv) und Hutsulyak, dann auf den Flügeln Di Franco und Shved und Akulinin im Sturmzentrum.

Die ersten Minuten wirkten etwas zerfahren. Karpaty hatten mehr Ballbesitz, es gab aber eine Menge Fehlpässe und wenig systematisches Aufbauspiel. Auffällig war hier vor allem Myakushko, der mit einigen Individualaktionen den Ball in die Nähe des gegnerischen Tors brachte. In der 55. Minute fiel das 2:1, der Torschütze war Jorge Carrascal, der aus ca. 25 Metern flach zwischen diversen Mannschaftskameraden und gegnerischen Abwehrspielern hindurch in die rechte Ecke traf. Der Schuss wirkte nicht unhaltbar auf mich, aber der Torwart konnte aufgrund der ganzen Spieler im Strafraum offenbar zu wenig sehen.

Im Anschluss wurde das Spiel bei Karpaty etwas sicherer, und sie erarbeiteten sich eine ganze Reihe von Chancen. Besonders auffällig waren hier Myakushko und Carrascal. Akulinin arbeitete viel im Sturmzentrum, bekam aber nach wie vor nichts, was seine Größe und Vorteile im Kopfballspiel in Szene setzen könnte. In der 80. Minute gab es eine rote Karte gegen einen Olimpik für ein ziemlich übles Foul an Akulinin. Karpaty hatten noch eine Zahl von Chancen, die sie alle vergaben. Da Olimpik heute ziemlich schwach war, reichte es zu einem 2:1 Sieg, und Karpaty sind erst einmal wieder aus der Abstiegszone heraus.

Karpaty – Zorya: 0:2

Heute spielten Karpaty ihr erstes Spiel nach der Winterpause zu hause gegen Zorya Luhansk. Nachdem Stal’ gestern ihr Heimspiel gewinnen konnten, brauchten Karpaty heute unbedingt Punkte, um vom letzten Tabellenplatz wegzukommen.

Gespielt wurde in einem 3:4:2:1-System mit Pidkiwka im Tor, Fedetskyj, Nesterov und Lobaj als Dreierkette hinten, davor Myakushko, Chachua, Klyots und Husulyak im Mittelfeld, Di Franco und Shved als Außenstürmer und im Sturmzentrum Hightower Akulinin. Carrascal, der in den letzten Spielen stark aufgetreten war, fehlte gelbgesperrt, alle drei Neuzugänge, Cortes, Bedoya und Sandokhadze, saßen auf der Bank.

Die erste halbe Stunde verlief einigermaßen ausgeglichen, mit leichten Feldvorteilen für die Hausherren, Kontern bei Zorya, aber ohne so richtige Chancen auf beiden Seiten. Das änderte sich in Minute 32, als nach einem sehr ungeschickten Einsteigen von Fedetskyj im Strafraum Elfmeter gepfiffen wurde. Der Elfmeter war berechtigt, kam aber trotzdem sehr überraschend und war im Grunde mal wieder symptomatisch für die gesamte Karpaty-Saison: ordentlich gespielt und dann so ein blödes Ding. Dieses Mal verlief es glimpflich, der Strafstoß traf den Pfosten, und es blieb beim 0:0. Danach wurde das Spiel etwas lebhafter, wobei Zorya etwas stärker wirkte. Es ging ohne Tore in die Kabine.

Nach der Pause begannen Karpaty ohne Wechsel. Sie spielten mit mehr Offensivdruck, und
in der der 52. Minute sah es aus, als hätten sie die Führung erzielt, der Treffer wurde aber wegen Abseits nicht gegeben. Praktisch im Gegenzug fiel dann die Führung nach einem Konter für die Gäste, die ein wenig die Verwirrung ausnutzen konnten. Karpaty spielten weiter nach vorn. Nach 62 Minuten kam Neuzugang Cortes für Myakushko. Nach 72 Minuten fiel dann das 0:2 nach einer schönen Einzelaktion, wobei auch Nesterov und Lobaj schlecht positioniert waren und dadurch ohne Not Raum ließen.

Nach 75 Minuten kam Verbnyj für Chachua, was taktisch zu keiner Änderung führte. Es sah nicht wirklich nach einem Ausgleich oder auch nur einem Anschlusstreffer aus, Zorya stand hinten sicher und hatte sogar noch einige gute Konterchancen.

Am Ende stand eine verdiente Heimniederlage. Zorya spielten sehr effektiv, brauchten kaum Chancen, um zu ihren Toren zu kommen. Hinten standen sie stabil genug, wobei die Karpaty-Offensive auch nicht gerade ein Gradmesser war.

Als Fazit bleibt zu bemerken, dass Karpaty im neuen Jahr exakt die gleichen Probleme haben wie im alten: es sieht alles ganz nett aus, aber man braucht viel zu viele Chancen, um ein Tor zu erzielen (hier hat der heutige Gegner hingegen sehr schön gezeigt, wie man es macht), und die Defensive ist immer mal wieder für einen Aussetzer gut, woraus dann Gegentore resultieren.

Mir fällt immer wieder auf, dass die beiden Flügelspieler gern diagonal in den Strafraum gehen und den Ball ins Tor tragen wollen, wodurch Mittelstürmer Akulinin kaum ins Spiel kommt: er ist ja nicht gerade beweglich, aber lang und kopfballstark. Mit flachen und kurzen Zuspielen funktioniert der nicht, und Flanken auf den Kopf werden praktisch keine geschlagen.

Der Zug ist noch nicht abgefahren. Man wird in der Abstiegsrunde noch Spiele gegen die direkte Konkurrenz haben, aber wenn die nicht langsam herausfinden, wo das Tor steht und lernen, über 90 Minuten konzentriert zu spielen, dann sieht es trotzdem zappenduster aus.

Neuzugänge trotz Transfersperre

Das Portal Football Ukraine meint, eine Erklärung gefunden zu haben, wie es Karpaty gelang, trotz des Transferverbots drei neue Spieler zu registrieren. Der Verein hat offenbar hier ausgenutzt, dass, wenn vor einem ordentlichen Gericht Einspruch gegen das Urteil erhoben wird, es für die Dauer erst einmal ausgesetzt wird.

Dennoch bleibt die “Hudyma-Affäre” immer noch ein Damoklesschwert über dem Club. Schlimmer noch, andere ehemalige Spieler sind in der letzten Zeit aufgetaucht, die ähnliche Vorwürfe erhoben. Ob an den Vorwürfen etwas dran ist oder man einfach hofft, angesichts des aktuellen Erfolgs Hudymas, ein wenig auf dem Trittbrett mitfahren zu können, ist freilich ungeklärt.

Ukrainische Vereine sind ja generell bekannt dafür, mit durchaus “kreativen” Verträgen und Bezahlungsmodellen zu arbeiten, um ihre Kader finanziert zu bekommen (was schwer genug ist). Nach allem, was ich zum Thema Hudyma gelesen habe, scheint mir der Verein hier aber im Recht zu sein (Hudyma klagt Boni ein, die er, weil er nicht spielte, auch nicht bekam, die aber in seinem Vertrag einen größeren Teil seines Gesamtgehalts ausmachten), zumindest, solange man nicht zu dem Schluss kommt, dass Verträge wie der seinerzeit mit Hudyma sittenwidrig und somit sowieso nichtig seien.