Volyn – Karpaty: 0:1

Heute spielten Karpaty zu hause ihr Auswärtsspiel gegen Volyn (auf Wunsch der Gastgeber war das Spiel nach Lviv ins Stadion “Ukrajina” verlegt worden).

Aufgrund von Gelbsperren fehlten Mittelfeldspieler Klyots und Stürmer Hladky, so dass die Startformation umgestellt werden musste, die heute wieder etwas mehr der vor einigen Wochen noch ähnelte: im Tor Borovyk, dann eine Dreierkette aus Nesterov, Lobaj und Dytyatev, im Mittelfeld eine Doppelsechs aus Holodyuk und Verbnyj, außen die offensiven Außenverteidiger Miroshnichenko und Matvienko, davor als offensive Mittelfeldspieler Khudobyak und Ksyonz, und als Spitze Hutsulyak. Volyn war ohne etatmäßigen Mittelstürmer Serhij Petrov da, ich glaube wegen Gelbsperre, bin aber nicht ganz sicher.

Das spiel in der ersten Halbzeit wirkte zerfahren, viele Fehlpässe und wenig zwingende Torchancen. In der 24. Minute kam Chachua für Lobaj. Nach 35 Minuten hätten Karpaty einen Elfmeter bekommen müssen, als Hutsulyak bei einem Dribblingversuch an der rechten Strafraumgrenze umgesenst wurde und sich dabei leicht verletzte. Kurz darauf rutschte er dann aber doch erfolgreich in eine von Matvienko scharf und flach von links in den Strafraum gezogene Flanke und erzielte damit die Führung für Karpaty. So richtig rund lief er aber immer noch nicht, so dass sich Hrysyo und China schon mal warmlaufen durften.

In die zweite Halbzeit ging es unverändert, offenbar hatten die Mediziner Hutsulyak wieder hinbekommen. Nach 51 Minuten hätte Khudobyak allein vor Volyns Torwart eigentlich das 2:0 machen müssen, war aber schon zu nah, um noch mit dem notwendigen Abstand um den Torwart herumzukommen, so dass jener den Ball wegspitzeln konnte. Ansonsten plätscherte das Spiel weiter vor sich hin. Karpaty waren die bessere Mannschaft und hatten auch einige Chancen, die sie aber alle nicht verwerteten. Nach 74 Minuten kam Hrysyo für Hutsulyak, und Khudobyak wechselte von der linken Offensivposition ins Zentrum.

Das Spiel musste dann wegen einiger ***** en, die eifrig Feuerwerk spielten und das Feld mit Nebel überzogen, einige Minuten unterbrochen werden. Als wieder angepfiffen wurde, war die Sicht immer noch so schlecht, dass man an Fußball eigentlich nicht denken konnte – das war im besten Sinne des Wortes ein “Stochern im Nebel”, bei dem Karpaty gleich zwei beste Chancen liegen ließ. In dieser Zeit, so ab 80ste Minute, spielte sich das Spiel komplett um den Strafraum von Volyn ab. Volyn war scheinbar platt und ließ den Gegner einfach spielen. In der Nachspielzeit kam dann noch Zaviisky für Kyonz.

Nach 95 Minuten hatte dann das Elend sein Ende. Karpaty waren wieder weit entfernt von der Leistung, die sie vor einigen Wochen in der ersten Halbzeit gegen Zirka geboten hatten, aber der Gegner war so schwach, dass das nichts ausmachte. Zum Glück gewann Vorskla zur gleichen Zeit auch 1:0 gegen Dnipro, wodurch der Abstand auf einen Abstiegsplatz wieder 5 Punkte beträgt.

Hervorzuheben bei Karpaty war Matvienko, der wie immer stark spielte. Er hat neulich ja verlautbaren lassen, dass er gern in Lviv bleiben würde, aber ich kann mir das kaum vorstellen – der könnte es in der nächsten Saison durchaus in die Stammformation seines Stammvereins, Shakhtar, schaffen. Auf der anderen Seite hatten Miroshnichenko auch ein paar gute Momente, der Mann ist ja recht fix auf den Beinen, was dann immer mal für ein paar Vorstöße gut ist. Hustulyak machte als Sturmspitze einen guten Eindruck. Aber ich will hier nicht zu viele loben, so doll war das Spiel wahrlich nicht.

Karpaty – Vorskla: 0:1

Heute spielten Karpaty zu hause gegen Vorskla Poltava. Dies war ein Spiel in der Abstiegsgruppe, wobei Vorskla genug Abstand nach unten hatte, um die Sache locker anzugehen.

Karpaty traten in einer ähnlichen Formation und Besetzung an wie letzte Woche bei Dnipro: Borovyk im Tor, dann eine Viererkette mit Miroshnichenko, Dytyatev (der nach seiner Rotsperre wieder verfügbar war, Nesterov und Matvienko. Im Mittelfeld standen Klyots und Holodyuk auf der Doppelsechs, außen Ksyonz und Hutsulyak, als hängende Spitze Khudobyak und vorn Hladky.

Von der ersten Hälfte konnte ich leider nur die Hälfte sehen. Das Spiel wirkte ausgeglichen, dabei recht hart geführt von beiden Seiten und ohne wirkliche Torchancen.

In der 57. Minute fiel das 0:1, ein einigermaßen platzierter Flachschuss ins rechte Eck vom Strafraumrand aus, wirkte auf mich nicht vollkommen unhaltbar. Kurz darauf kam Chachua für Holodyuk und – siehe an! – der neue Brasilianer “China” für Ksyonz. Somit standen drei gelernte Stürmer auf dem Platz. Karpaty erspielten sich ein leichtes Übergewicht, aber kamen zu keinen wirklichen Torchancen. In der 82. Minute kam dann Lobaj für Hutsulyak, der sich offenbar kurz vorher leicht verletzt hatte.

In der Nachspielzeit wurde es noch einmal richtig turbulent, als ein Vorskla-Verteidiger fast ein Eigentor schoss, der Ball aber vom linken Pfosten abprallte – direkt Khudobyak vor die Füße, der aber so überrascht war, dass er ihn nicht ins leere Tor bekam. Naja, das war konsequent, wenn man das gesamte Spiel betrachtet.

Für mich war interessant zu sehen, wie sich der neue Brasilianer schlug. Sehr viel sehen konnte man von ihm leider nicht, was aber auch daran lag, dass seine Mannschaft irgendwie heute nicht so richtig ins Spiel fand. Bei den wenigen Szenen, wo er sich ein wenig zeigen konnte, wirkte er gut am Ball und physisch präsent. Man kann nach einem Spiel ja noch nicht viel sagen, aber es ist nicht auszuschließen, dass der Mann eine Verstärkung werden kann.

Alles in Allem war das eine schwache Vorstellung von Karpaty, die mich in der letzten Zeit ein wenig an den HSV erinnern – an einem Tag stark, mit unbändigem Willen, Kampfgeist und sogar etwas spielerischer Klasse, und dann eine Woche später wieder leblos, so dass eine kaum durchschnittliche Leistung des Gegners reicht, um alle 3 Punkte mit nach hause zu nehmen.

So bleiben Karpaty auf dem drittletzten Platz und mit wenig Abstand zum Vorletzten.
Und Braty Hadyukiny singen abermals und erneut: “Karpaty haben mal wieder beim Fußball verloren”.

Stal’ – Karpaty: 2:1

Heute Mittag spielten Karpaty auswärts bei Stal’ in Dnipro. Die ersten 20 Minuten habe ich leider verpasst, somit auch den frühen Führungstreffer für Karpaty, den Nesterov erzielte. Aber von vorn, wie immer ein Überblick über die Aufstellung:

Da Dytyatev letzte Woche bei Zirka rot gesehen hatte und Ksyonz und Holodyuk nach Verletzung wieder verfügbar waren, gab es einige Umstellungen. Für Dytyatev kam Zubeyko in die Startelf, und nachdem die letzten Wochen immer mit einer Dreierkette hinten gespielt worden war, sah es jetzt eher nach einem klassischen 4:2:3:1 aus: Matvienko, Nesterov, Lobaj und Zubeyko hinten, davor die Doppel-6 mit Filimonov und Klyots, davor Ksyonz, Holodyuk und Khudobyak im offensiven Mittelfeld und Hladky als Spitze. Bemerkenswert finde ich, dass Husulyak keinen Platz in der Startformation gefunden hatte, der in den letzten Wochen sehr stark aufgetreten war. Ebenso ist der anderen taktischen Grundaufstellung Miroshnichenko zum Opfer gefallen, der zuvor gemeinsam mit Matvienko als offensive Außenverteidiger vor der Dreierkette gespielt hatten.

Die erste Halbzeit (bzw. was ich davon gesehen habe) wirkte auf mich in gewisser Weise ausgeglichen – Stal’ mit leichter Feldüberlegenheit, aber Karpaty in ihren Aktionen zielstrebiger und gefährlicher. Von der ehemaligen Akademie-Kindergartentruppe waren nur Klyots und Lobaj auf dem Platz. Ich persönlich bin ja etwas traurig, dass Pidkivka im Tor nach der Ankunft Borovyks nicht mehr erste Wahl ist, wobei man nach dessen bärenstarken Auftritten der letzten Wochen wirklich anerkennen muss, dass man ein verdammt gutes Näschen hatte, den einzukaufen.

Nach der Halbzeitpause kam Miroshnichenko für Zubeyko ins Spiel, vermutlich um auf der rechten Seite etwas mehr Akzente nach vorn geben zu können. Viel passierte aber erst einmal nicht, das Spiel plätscherte so vor sich hin, bis sich in der 69ten Minute Nesterov wie ein Schuljunge an der rechten Strafraumgrenze ausspielen, den Gegner eine Flanke flach kurz vor den Fünferspielen ließ, wo dann jemand den Ball seelenruhig einschieben konnte. Ein solches Tor hätte ich eigentlich kaum für möglich gehalten, die Karpaty-Abwehr schlief derart, dass es an die Katastrophen-Spiele der Hinrunde erinnerte. Es gab dann ein paar Chancen für beide Seiten, und in der 79ten Minute verhinderte Borovyk mit einem absoluten Weltklassereflex den Rückstand.

In der 82ten Minute kam Hutsulyak für Ksyonz, der ein gutes Spiel gemacht hatte. In dieser Phase hatte Stal’ zunehmend Übergewicht, wobei das Niveau des Spiels mittlerweile ziemlich schwach war. Symptomatisch war eine Szene in der 85ten Minute: Ein Missverständnis zweier Stal’-Verteidiger (nimm Du, ich hab ihn sicher), Ballbesitz für Karpaty, drei Stürmer gegen zwei Verteidiger vor dem gegnerischen Strafraum, darauf gleich wieder ein Abspiel, das so ungenau war, dass man laut lachen musste.

In der 87ten Minute fiel dann das 2:1 für Stal’ nach einem sehenswerten Distanzschuss aus etwa 18 Metern. Nun sieht es zunehmend zappenduster aus. Nach der letzte Woche nur dem Schiedsrichter zu verdankenden Niederlage bei Zirka hatte diese Woche Kataryna Monsul’ sowohl die Spieler als auch das Spiel jederzeit voll im Griff. Aufgrund der Leistung in der zweiten Halbzeit war die heutige Niederlage für Karpaty absolut verdient.

Diese Vorstellung war ein Rückfall in die abstiegswürdigen Leistungen der Hinrunde, die eigentlich schon überstanden schienen. Dnipro tritt später heute bei Zirka an und kann bei einem Sieg nach Punkten gleichziehen.

Ach ja, ein paar Worte noch zu den sängerischen Fähigkeiten der Gäste-Fans: Chervona Ruta habe ich wirklich nur vom Text her erahnen können – Leute, das habe ich schon ganz anders gehört!