Heute spielten Karpaty im Pokal bei Ligakonkurrent Prykarpattya. Wie schon vorher durch Trainer Markevytsch angekündigt, traten die Grünweißen mit ihrer Jugendmannschaft, die in der Druha Liha (ukr. 3. Liga) spielt an.

Zu seiner Entscheidung, nicht mit der ersten, stärksten Mannschaft in das Pokalspiel zu gehen, hatte Markevytsch bereits vorher in einem Interview mit SportUA erklärt:
Denken Sie nur nicht, dass dies eine Art Respektlosigkeit gegenüber dem Pokalturnier ist. Ich muss ganz einfach wissen, auf wen aus der Reservemannschaft ich zählen kann. Und die Begegnung mit Prykarpattia ist eine großartige Gelegenheit, sich dazu umfassend ein Bild zu verschaffen. Und obwohl unsere Priorität klar auf der Liga und dem Ziel des Aufstiegs liegt, haben wir dennoch gewisse Hoffnungen im Pokal. Deshalb werden wir die Jugendmannschaft mit einigen Spielern aus der ersten Mannschaft verstärken.
Die Aufstellung war entsprechend eine ungerwöhnliche. Das System war ein 4:2:2:2, und diese Spieler standen in der Start-11:
- Oleksandr Ilyushchenkov (TW)
- Jurij Romanyuk (RV)
- Petro Dolhov (IV)
- Volodymyr Savtschyn (IV)
- Vitaly Katrytsch (LV)
- Dmytro Rozhko (RDM)
- Vitalij Hajdutschok (LDM)
- Denys Halenkov (RW)
- Maksym Skorokhod (LW)
- Vadym Sydun (RF)
- Denys Kozhanov (LF)
Auf der Bank saßen:
- Nasar Domtschak (TW)
- Artur Ilyukhin (V)
- Kulyk (?)
- Vasyl Debytsch (M)
- Kopyl (?)
- Oleksandr Fetko (F)
- Resnyk (?)
- Pylyptschuk (?)
- Abramtschyk (?)
Während des Spiels kamen noch Oleksandr Fetko (Maksym Skorokhod), Artur Ilyukhin (Petro Dolhov), Resnyk (Dmytro Rozhko) und Vasyl Debytsch (Vitalij Hajdutschok) zum Einsatz.
Man konnte dem Spiel der Grünweißen ansehen, dass hier nicht die stärkste Mannschaft auf dem Platz stand – Prykarpattya wirken etwas reifer in der Spielanlage, auch wenn der Unterschied nicht groß war. Dennoch war es nicht unverdient, als die Gastgeber nach 24 Minuten mit 1:0 in Führung gingen: die Karpaty-Abwehr war aufgerückt und bot nach Ballverlust im Mittelfeld viel Platz, in den Jurij Radulskyj mit Tempo hineinging und sicher abschloss.
Es wurde nicht besser. Direkt nach dem Treffer konnten Karpaty mit viel Glück und Illyushchenkovs Hilfe einen schnellen zweiten Treffer verhindern, doch nach 41 Minuten führte eine ungeschickte Abwehrarbeit von Savtschyn zu einem vollkommen berechtigten Elfmeterpfiff. Der Elfmeter blieb allerdings ohne zählbares Ergebnis, da Poptschuk den Ball an den Pfosten setzte. So ging es mit dem knappen Rückstand in die Pause.
Nach Wiederanpfiff setzte sich das Spiel so fort, wie die erste geendet hatte: Prykarpattya hatte mehr vom Spiel und kam immer wieder zu gefährlichen Situationen vor dem Karpaty-Tor, während Karpaty sich vor allem durch Konterangriffen hin und wieder etwas Luft verschaffen konnten. Der beste Mann im Karpaty-Trikot war zu diesem Zeitpunkt eindeutig Torwart Illyushchenkov, der einige wirklich sehenswerte Paraden zeigte, aber es zeichnete sich doch ab, dass das so auf Dauer nicht gutgehen konnte.
Prykarpattya erhöhte dann nicht unerwartet die Führung nach 72 Minuten. Nachdem Karpaty einen Freistoß vor dem gegnerischen Tor gehabt hatten, kam die Verteidigung nicht schnell genug in Position, und erneut war es Radulskyj, der von Katrytsch völlig unbemerkt in dessen Rücken an der Fünfmeterraum-Grenze den Ball zugespielt bekam und souverän auf auf 2:0 erhöhte.
Nach 81 Minuten erzielten die Grünweißen dann immerhin den Anschlusstreffer. Ausgangspunkt war ein Eckball gewesen, den der aufmerksame Halenkov auf den Fuß bekam und aus kurzer Distanz zum 2:1 einschoss. Nun nahm der Druck vor dem Tor der Gastgeber doch noch etwas zu, und Karpaty drängten auf den Ausgleich. Doch ein weiteres Tor fiel nicht, es blieb bei dem knappen Sieg für Prykarpattya, und Karpaty waren nach der ersten Pokalrunde ausgeschieden.
Die Entscheidung des Trainers war gewesen, dem Nachwuchs eine Chance zu geben, sich unter Wettbewerbsbedingungen zu zeigen. Dass dies auch das Risiko mit sich brachte, dass die Mannschaft schon in der ersten Runde aus dem Pokalwettbewerb ausscheiden könnte, war natürlich allen bewusst gewesen.
Deutlich ist geworden, dass es zwischen der ersten Mannschaft und dem Nachwuchs noch einen gewissen Abstand gibt. Das 2:0 war ein direktes Resultat einer Unaufmerksamkeit von Katrytsch, durch die sich hinter ihm ein Gegenspieler frei laufen und in Abschlussposition bringen konnte. Die Spieler aus der ersten Mannschaft, allen voran Illyushchenkov, aber auch Halenkov und Kozhanov zeigten, dass der Trainer auf sie zählen kann.
