Das Transferfenster ist geschlossen, und bei Karpaty gibt es personell nur kleine Änderungen zu vermelden. Es ist kein Geheimnis, dass der Plan eigentlich ein anderer gewesen war. Allerdings gibt es auch einen weiteren, noch nicht offiziell gemachten Transfer zu vermelden.

Beginnen wir mit den personellen Änderungen, die tatsächlich stattgefunden haben.
Abgänge
Die beiden Brasilianer Eduardo (Santos Soares) und Cristhyan, die sich beide nicht hatten durchsetzen können und Innenverteidiger Bohdan Porokh verließen den Club, Kyrylo Matvyeyev wurde bis zum Saisonende verliehen und Veteran Denys Kozhanov hat seine Karriere als professioneller Spieler beendet.
Zugänge
Der prominenteste Zugang ist wohl der offensive Mittelfeldspieler Yurij Tlumak, Sohne des früheren Cheftrainers Andrij Tlumak, der nach Lviv zurückkehrte. Tlumak ist erst 21 Jahre alt, hat aber bereits eine Menge Erfahrung, auch in der UPL, und kann dem Club sowohl kurz- als auch langfristig helfen.
Mit Vadym Hudsinskyj kehr ein weiterer Karpaty-Schüler zurück. Mit 22 Jahren ist er ein Jahr älter als Tlumak, hat aber keine UPL-Erfahrung und dürfte eher als Perspektivspieler gesehen werden und in der 2. Mannschaft zum Einsatz kommen.
Von seiner Leihe zurück kehrt Denys Halenkov [edit: nein, Halenkov bleibt noch bis Saisonende bei Ahrobisnes!], Stammspieler unter Andrij Tlumak, aber seinerzeit von Myron Markevytsch nicht im gleichen Maße geschätzt, der nun um seinen Platz in der Mannschaft kämpfen muss und auf dem linken Flügel eine Option hinzufügt.
Schließlich wurden noch zwei Spieler auf Leihbasis verpflichtet: Dmytro Irodovskyj, 20 Jahre, zentrales Mittelfeld, kommt mit Kaufoption, dürfte eher für die 2. Mannschaft eingeplant sein, während Linksverteidiger Andrij Bulesa ohne Kaufoption kommt und die erste Mannschaft direkt verstärken wird.
Fazit des Trainers – und ein weiterer Neuzugang
Es ist kein Geheimnis, dass man sich mehr von diesem Transferfenster versprochen hatte. Vor allem war ja über Zugänge aus Lateinamerika spekuliert worden, und Trainer Markevytsch hatte mehrfach auch davon gesprochen, dass auf diesem Markt gesucht werde. Am Ende ist es zu keinem einzigen derartigen Transfer gekommen. In einem Interview auf SportUA gestern sagte er selber dazu:
Irgendwie haben Karpaty kein Glück mit lateinamerikanischen Legionären. Die potenziellen Neuzugänge, mit denen die Verhandlungen bereits im finalen Stadium waren, weigerten sich alle aus verschiedenen Gründen im letzten Moment, in die Ukraine zu wechseln. Deshalb wird es bei uns neben dem Brasilianer Igor Neves, der bereits seit letztem Herbst die Karpaty-Farben verteidigt, keine weiteren Spieler aus Übersee haben.
Aber das ist auch kein Problem. […]. Indem wir Eduard Kosyk und Andrii Bulesa von Shakhtar ausgeliehen haben, verstärken wir die Konkurrenz in der Abwehr. Wir würden uns auch gern noch durch einen Stürmer verstärken.
Im Interview erwähnt der Trainer einen Namen, der bereits unbestätigt durch die Nachrichten gegangen war. Offenbar ist es letztlich gelungen, neben Bulesa auch Eduard Kosyk von Shakhtar auszuleihen. Kosyk ist ein 20-jähriger Innenverteidiger, der gerade erst aus der U19 in die UPL-Mannschaft der „Bergleute“ gewechselt war. Eine offizielle Bestätigung seitens des Vereins gibt es zwar noch nicht, aber kann wohl davon ausgegangen werden, dass der Transfer bereits besiegelt ist.
Es bleibt noch die Option, vereinslose Spieler zu verpflichten, und das dürfte jetzt die Marschrichtung der Grünweißen sein – wie der Trainer sagte und wie wir auch schon wissen, hat immer noch die Suche nach einem Stürmer Priorität. Igor Neves ist in guter Form und trifft regelmäßig, aber einen wirklichen Backup gibt es für ihn nicht. Zur Zeit steht nur Vadym Sydun aus der 2. Mannschaft zur Verfügung – ein talentierter Spieler, aber noch ohne die notwendige Konstanz, um sofort einspringen zu können.
Generell dürfte der Kader dennoch stark genug sein, um aus der Pole Position heraus den direkten Aufstieg zu erreichen. Und erst einmal erstklassig, sollte es dann auch ein wenig leichter werden, gutes Personal für die kommende Saison anzuwerben.
