[2023/2024] Inhulets‘ – Karpaty: 2:1

Heute spielten Karpaty ihr letztes Spiel der aktuellen Saison, und – so hat es die Auslosung gewollt – es war gleichzeitig das Spitzenspiel des Tabellenersten gegen den Zweiten, in dem sich entscheiden würde, wer am Ende der Saison ganz oben stehen würde.

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Trainer Markevytsch musste weiter auf den verletzten Andrij Bulesa verzichten, ansonsten konnte er auf den gesamten Kader zurückgreifen. Gespielt wurde wieder im mittlerweile gewohnten 4:2:3:1, und in der Startformation standen:

Auf der Ersatzbank saßen:

Während des Spiels kamen noch Yevhen Pidlepenets‘ (Pavlo Polehenko), Jared Khasa (Yan Kostenko), Artur Ryabov (Vladyslav Klymenko), Yehor Demtschenko (Igor Neves) zum Einsatz.

Das Spiel begann nicht gut für Karpaty. Schon nach 8 Minuten befand sich der Ball im Netz der Grünweißen – nach einem aus dem Halbfeld diagonal in den Strafraum geschlagenen Ball auf Valerij Sad, den die Karpaty-Abwehr noch aufhalten konnte, prallte der Ball ab zu Artem Sitalo, der dann akrobatisch aus kurzer Distanz zum 1:0 verwandelte. Die Abwehrschwäche der Gäste, die ja auch in den letzten Partien immer wieder deutlich geworden war, trat hier wieder schmerzhaft zu Tage.

Karpaty befanden sich somit schon früh in einer Situation, die ihnen überhaupt nicht behagt und in der sie auch in vergangenen Spielen meist schlecht ausgesehen hatten: sie mussten ihr kontrolliertes Spiel aufgeben, dafür offensiver spielen und damit ggf. dem Gegner Räume öffnen. Zu diesem Moment stand Inhulets‘ zum ersten Mal ganz oben in der Tabelle der Aufstiegsgruppe, aber es waren ja noch 80 Minuten zu spielen.

Und es passierte auch schon bald wieder etwas. Nach 19 Minuten hatten Karpaty einen Eckstoß von rechts, der hoch über Freund und Feind in die linke Hälfte des Strafraums flog, wo Maksym Tschekh ihn auf den Kopf bekam. Irgendwie machte er seinen Weg durch die am Fünfmeterraum versammelten Karpaty-Stürmer und Inhulets‘-Abwehrspieler vor bei an Torwart Palamartschuk, dem wohl auch die Sicht versperrt war ins Tor zum 1:1 Ausgleich. Danach wurde noch kurz weiter gespielt, bis das Spiel aufgrund einer Luftschutz-Warnung unterbrochen werden musste.

Eine halbe Stunde später ging es dann weiter mit noch 20 Minuten erster Halbzeit auf der Uhr. Das war auch gleich vom ersten Moment intensiv, und es entwickelte sich ein zunehmend spannendes Spiel mit Torraumszenen auf beiden Seiten. Aber auch vor Ende der ersten Hälfte gab es eine erneute Spielunterbrechung, und die Spieler mussten vorzeitig in die Kabine. Nach wiederanpfiff waren nur noch rund 5 Minuten zu spielen, weshalb dann fast umgehend die Halbzeitpause begann.

Die Pause wurde aus nachvollziehbaren Gründen in der Länge etwas reduziert, und es ging ohne personelle Veränderungen weiter. Das Spiel verlor ein wenig von der Klasse, die es in der ersten Hälfte gehabt hatte, aber weiterhin hatten beide Teams ihre Spielanteile und Chancen. Zum Ende des Spiels hin verschob sich das Kräfteverhältnis allerdings mehr und mehr zugunsten Inhulets‘, und die Karpaty-Abwehr sah einige Male nicht besonders sicher aus.

Und das wurde schließlich bestraft. In der Nachspielzeit konnte die Karpaty-Abwehr erneut im eigenen Strafraum nicht klären, Innenverteidiger Nuri Malysh spielte ihn mit einem Fallrückzieher diagonal zurück auf den 16 Meter vor dem Tor vollkommen frei stehenden Panasenko, der dann mit einem flachen Distanzschuss unten rechts einschoss. 2:1 für Inhulets‘, und Karpaty hatten die Meisterschaft der Perscha Liha verspielt.

Direkter Link zum 1:0 (Sitalo, 8 Minuten), 1:1 (Tschekh, 19 Minuten), 2:1 (Panesenko, 91 Minuten)

Nachdem Karpaty in der ersten Hälfte der Aufstiegsrunde oft das nötige Glück gehabt hatten, fehlte das, seit der Aufstieg feststeht, zumeist. Das ist ärgerlich, wenn man auf die Resultate schaut, aber auch wieder aufschlussreich, weil es die Schwächen, die diese Mannschaft hat, offenlegt.

Inhulets‘ hat beide Spiele gegen Karpaty gewonnen, und das wohl auch nicht unverdient. Das ist ein unangenehmes Ende der Saison, und man wird sich nur damit trösten können, dass nun wohl ein großer Teil der Mannschaft ausgewechselt wird. Wer dann in der nächsten Saison in der UPL die grünweißen Farben verteidigen wird, ist vollkommen offen. An Geld und Wille fehlt es sicher nicht, aber ob dafür Spieler der notwendigen Klasse angeworben werden können, wird sich noch zeigen müssen.