Gerücht: Myron Markewytsch vor dem Rücktritt

Einem Bericht zufolge gibt es einen Konflikt in der Führungsetage bei Karpaty, der zu einem Rücktritt von Trainer Myron Markevytsch führen könnte. Bestätigt ist davon derweil aber bisher nichts.

Der Journalist Ihor Burbas berichtet auf seinem Youtube-Kanal, dass die Atmosphäre im Hauptquartier derzeit sehr angespannt sei und der Trainer möglicherweise kurz vor dem Rücktritt stünde. Hintergrund sei ein schon länger anhaltender Konflikt mit dem Chefscout Hlib Korniyenko, der dazu geführt habe, beide die jeweils vom anderen gewünschten Transfers blockieren und so seit Winter niemand verpflichtet werden konnte. Markewytsch sei in einen kurzen Urlaub gefahren, bestehe aber darauf, bis zum 9. Juni zu erfahren, ob es Transfers geben werde.

Konkret sind dem Trainer zwei Personalien besonders wichtig – der Nordmazedonier Jani Atanasov und der Spanier Pablo Álvarez, beide zentrale Mittelfeldspieler. Beide Transfers seien derzeit blockiert. Sollten diese Transfers in einer Woche (bis zum 9. Juni) nicht umgesetzt sein, würde Markewytsch sein Amt zur Verfügung stellen – worauf, so Burbas, derzeit Hlib Korniyenko und seine Agentur PASS offenbar gerade warteten. Diese wiederum sollen der Vereinsführung bereits einen möglichen Ersatzkandidaten für den Trainerposten empfohlen haben – Vladyslav Lupaschenko, Trainer von Inhulets‘, gegen die Karpaty in der abgelaufenen Saison gleich beide Spiele verloren haben. Burbas erwähnte auch, dass mit Andrij Rusol ab 1. Juli ein neuer Generaldirektor bei Karpaty tätig würde und dass sowohl jener als auch der kürzlich verpflichtete Sportdirektor Oleksandr Markov mit der PASS-Agentur verbunden seien.

Myron Markewytsch äußerte sich zu diesem Gerücht gegenüber Tribuna, wo er erklärte, er habe nicht mit Burbas gesprochen, niemandem ein Ultimatum gestellt und werde „vorerst“ bei Karpaty bleiben.

Gefragt nach einem möglichen Abgang seines Trainers erklärte Inhulets‘-Präsident Oleksandr „Papa“ Povoroznyuk gegenüber Sport Express, er sei von Karpaty nicht kontaktiert worden und würde ein etwaiges Angebot „prüfen“. Auch Lupaschenko selber erklärte, als er ebenfalls von Sport Express dazu gefragt wurde, dass ihn niemand von Karpaty kontaktiert habe.

Gerüchte um einen solchen Konflikt zwischen Markewytsch und Korniyenko sind schon länger im Umlauf, und jetzt sind sie hinreichend konkret geworden. Dennoch befindet sich nach wie vor alles auf der Grundlage von „Hörensagen“. Während Korniyenko mit seinen guten Verbindungen nach Lateinamerika gern junge und talentierte Spieler nach Lviv bringen wolle, bestehe Markewytsch auf „fertige“ Spieler, die er nicht erst über einen längeren Zeitraum aufbauen müsse und die der Mannschaft direkt helfen könnten. Solche Spieler sind aus Lateinamerika allein schon wegen des russischen Angriffskriegs nur sehr schwer zu verpflichten.