Heute spielten Karpaty ihr viertes Tesstpiel der Saisonvorbereitung – Gegner war erneut ein unterklassiges Team – Ahrobisnes aus der Perscha Liha. Die bisherige Vorbereitung war eher durchwachsen gewesen: nach einem souveränen 3:1 gegen Mynaj hatte eine 0:1 Niederlage gegen Metalist 1925 gefolgt und ein mageres 1:1 gegen Prykarpattya.

Karpaty begannen im gewohnten 4:4:1:1 (oder: 4:2:3:1) mit folgender Aufstellung:
- Oleksandr Ilyushchenkov (TW)
- Volodymyr Adamyuk (RV)
- Vladyslav Babohlo (IV)
- Timofij Sukhar (IV)
- Denys Miroschnitschenko (LV)
- Pablo Álvarez (ZDM)
- Artur Schakh (ZDM)
- Yevhen Pidlepenets‘ (RM)
- Yan Kostenko (LM)
- Orest Kusyk (ZAM)
- Igor Neves (MS)
Während des Spiels kamen noch Andrij Kozhukhar, Pavlo Polehenko, Artur Ryabov, Taras Sakiv, Stênio zum Einsatz.
Das Spiel ging während der ersten 20 Minuten weitgehend auf Augenhöhe und ohne große Höhepunkte hin und her. Karpaty wurden dabei langsam stärker und belohnten sich nach 24 Minuten selber, als Shakh mit einem sehenswerten Weitschuss den Ex-Karpaten Roman Pidkivka im Tor der Gäste zum 1:0 überwand.
Diese Führung hatte aber nicht lange Bestand. Karpaty hatten ihre linke Abwehrseite viel zu offen gelassen, so dass ein Spieler der Gäste an der Außenlinie entlang bis auf Strafraumhöhe laufen konnte, dort flach in den Strafraum lief, wo Volkov völlig unbedrängt zum 1:1 einschieben konnte. Das war genau die Art von Gegentoren, die das Trainerteam in der neuen Saison unbedingt vermeiden wollten, da so etwas in der UPL ganz anders bestraft wird als noch in der Perscha Liha.
Karpaty waren jetzt aber dennoch die dominante Mannschaft und setzten sich rund um den Strafraum der Gäste fest. Ein Tor fiel aber vor dem Pausenpfiff nicht mehr, und es ging mit 1:1 in die Kabine.
Die zweite Hälfte knüpfte direkt an die erste an. Für Ilyushchenkow war Kozhukhar auf den Platz gekommen, ansonsten war die Mannschaft aber zunächst unverändert. Karpaty hatten gleich zu Beginn einige Chancen, scheiterten aber an dem gewohnt auf der Linie starken Pidkivka, der einige Male zeigte, was für ein großartiger Torhüter er hätte werden können, wenn ihm nicht immer wieder seine Nerven in den Weg gekommen wären. So ging es auch weiter – grünweiße Dominanz, aber es fehlte an zwingenden Aktionen.
Nach 68 Minuten kam dann der neue Brasilianer, Stênio, zu seinem mit Spannung erwarteten Debüt. Er zeigte einige schöne Dribblings und prüfte wenige Minuten vor Spielende Pidkivka mit einem Distanzschuss, der durch sein Effet nicht leicht zu halten war. Im Vergleich zu Arielson, der letzte Saison noch im Kader gestanden hatte, gab es hier doch einiges an Engagement, was beim Zusehen Spaß machte.
Das Spiel endete untentschieden – etwas schmeichelhaft für die Gäste, die sich bei Torwart Pidkivka bedanken konnten, aber auch ein wenig enttäuschend für Karpaty, die aus ihrer spielerischen Überlegenheit einfach hätte mehr machen müssen.
Das Spiel heute war ein Treffen eines stärkeren Zweit- und eines neu aufgestiegenen Erstligisten. Man konnte bei Karpaty die größere individuelle Klasse erkennen, und entsprechend spielte sich die Begegnung auch größtenteils in der Hälfte des Gegners ab. Gleichwohl kann die heute Leistung angesichts der Ambitionen der Grünweißen nicht ausreichen: wer in wenigen Wochen schon gegen Teams wie Dynamo oder Shakhtar antreten wird, muss bei allem Respekt gegen einen Gegner wie den heutigen souverän gewinnen.
Nun wird sicher noch einiges an Saisonvorbereitung stattfinden, Feinabstimmung der vielen neuen Mannschaftsmitglieder, und vielleicht kommen auch noch einige neue Spieler, aber steigern wird sich die Mannschaft müssen. Die nächsten Trainingsspiele sind ebenfalls alle gegen unterklassige Gegner, weshalb bis zum Schluss der Vorbereitung nur schwer einzuschätzen sein wird, wie sich die Grünweißen in der UPL gegen die Mannschaften der oberen Tabellenhälfte dort zeigen wird.
