[2024/2025] Sparring: Karpaty – Bohemians Prag: 2:5

Heute morgen, gleich einen Tag nach dem ersten Sparring gegen Kecskeméti TE ging es schon weiter; der Gegner war Bohemians Prag, viertletzter der Tabelle der ersten tschechischen Liga.

Photo: Youtube

Interessant war, dass die gleiche Gruppe von Spielern, die bereits gestern gespielt hatten, auch heute wieder das Aufgebot stellten – die anderen Spieler, die auch im Trainingslager sind, wurden nicht berücksichtigt. Von Torwart Oleksandr Kemkin ist bekannt, dass er aktuell krank ist und daher noch nicht spielen kann. Das Spiel begann mit dieser Aufstellung:

In der zweiten Hälfte ging dann diese Mannschaft auf den Platz:

Bohemians zeigte sich etwas stärker als gestern Morgen noch Kecskeméti TE. Karpaty hatten nicht so viel Platz, ihr Spiel aufzuziehen und waren auch häufiger in der Defensive gefordert. Und tatächlich fiel auch das erste Tor nach 17 Minuten bei den Grünweißen – nach einem Angriff über die linke Seite stand Milan Ristovski im Zentrum richtig und schoss ein zum 0:1. Das war nicht unverdient, da eben beide Seiten ihre Tormomente hatten.

Das Spiel ging danach im Grunde weiter wie bisher – beide Mannschaften suchten ihre Chancen, und auch Karpaty tauchten einige Male gefährlich vor dem gegnerischen Tor auf. Aber die nächste große Chance hatten nur wenig später wieder Bohemians, als erneut Ristovski nach einem ähnlichen Spielzug wieder zum Abschluss kam, aber den Pfosten traf.

In den folgenden Minuten ging es weiter hin und her, aber keine der beiden Mannschaften konnten sich wirklich hochkarätige Chancen erspielen. Das änderte sich aber direkt vor dem Abpfiff. Nach einem wunderschönen langen Pass von Stetskov aus der Mitte der eigenen Hälfte vor den gegnerischen Strafraum nahm Ihor Krasnopir den Ball auf und konnte allein vor dem Torwart souverän zum 1:1 einschieben. Kurz danach ertönte der Pausenpfiff und es ging in die Kabine.

Nach Wiederanpffif wurde wieder komplett durchgewechselt. Und wieder waren es Bohemians, die in Führung gingen, nach 49 Minuten wieder mit einem Angriff über die Außenpositionen, dieses Mal über die rechte Seite. Die Karpaty-Innenverteidigung wirkte erneut nicht gut organisiert, und es stand 1:2. Nur wenige Minuten befand sich der Ball dann schon nach einem Kopfball von Kostenko im Netz von Bohemians, allerdings wurde dieses Tor wegen Abseits nicht gegeben.

Bohemians hatten nach wie vor die besseren Chancen. Nach 62 Minuten hätten sie eigentlich ihre Führung vergrößeren müssen, als nach einem Schuss der Pfosten für Karpaty rettete. Kurz darauf mussten Karpaty wechseln – Resnik kam zurück aufs Feld, da sich Jean Pedroso verletzt hatte und nicht weitermachen konnte. Nach 67 Minuten glichen Karpaty aus – nach schöner Vorarbeit von Kostenko konnte Kvasnytsya zum 2:2 verwandeln. Das hatte aber nicht lange Bestand. Domtschak hatte weit vor dem Tor geklärt, sein Abspiel ging aber direkt zu Peter Kareem, der nur noch das leere Tor treffen musste, und es stand 2:3.

Die nächste große Chance hatten wieder Karpaty, als Kostenko allein vor dem Tor an den Ball kam, aber Schwierigkeiten hatte, ihn aus dem Lauf zu kontrollieren und das Tor knapp verpasste. Doch es wurde nicht wirklich besser. Es waren 80 Minuten gespielt, Bohemians hatten eine Ecke, der Ball wurde aus dem Torraum heraus geköpft, und dort stand Vladimir Zeman, der mit einem sehenswerten Distanzschuss an Freund und Feind vorbei zum 2:4 einschoss. Es kam noch schlimmer. Kurz vor Ende der Partie sah die Karpaty-Abwehr wieder nach einem Angriff über eine Außenposition nicht gut aus. Martin Dostal traf zunächst mit dem Kopf die Latte, konnte aber den zurückprallenden Ball dann im Tor unterbringen zum 2:5 Endergebnis.

Direkter Link zum 0:1 (Milan Ristovski, 17), 1:1 (Ihor Krasnopir, 44), 1:2 (???, 49), 2:2 (Ilya Kvasnytsya, 67), 2:3 (Peter Kareem, 69), 2:4 (Vladimir Zeman, 80), 2:5 (Martin Dostal, 87)

Dies war schon ein ganz anderes Spiel als noch gstern. Bohemians, obwohl ein Team der unteren Tabellenhälfte in der heimischen Liga, zeigten eine gute Leistung und exponierten immer wieder die Schwächen im Karpaty-Spiel. Das Ganze war aber allein schon wegen der vielen Tore sehr unterhaltsam. Ein Leistungsunterschied zwischen der Mannschaft in der ersten und der in der zweiten Hälfte war heute nicht wieder zu beobachten.

Es ist bezeichnend, dass die Abwehr der Grünweißen bei schnellen Angriffen über die Außenpositionen immer wieder in Gefahr gerieten und aus solchen Situationen die ersten beiden und den letzten Gegentreffer kassierten. An der individuellen Klasse der Innenverteidigung dürfte es hier nicht gelegen haben; die Verbesserung der Koordination in der Abwehrreihe wird sicher ein Thema sein, an dem im aktuellen Trainingslager gearbeitet wird.

Das heutige Spiel war nach dem einfachen Sieg gestern ein deutlicher Dämpfer. Natürlich ist die Mannschaft noch nicht eingespielt – es gibt eine Reihe neuer Spieler, und das Trainingslager hat gerade erst begonnen. Es wird also interessant sein, ob die Abstimmung im Team und der Spielfluss für die nächsten Trainingsspiele – und schließlich vor allem zum Saisonbeginn – noch deutlich verbessert werden kann.

Die nächsten Spiele werden wieder eine Doppelpackung mit Bruk-Bet Termalica Nieciecza am 31. Januar und gleich einen Tag später FK Zeljeznicar Sarajevo. Es gibt also erst einmal eine Woche Zeit, die „Hausaufgaben“ zu machen.