[2024/2025] Karpaty – Tschornomorets‘: 4:0

Heute spielten Karpaty ihr erstes Spiel nach der langen Länderspielpause. Der Gegner war Tschornomorets‘, ein Team, das gegen den Abstieg kämpft und gerade erst mit Oleksandr Kutscher, der selber mal für kurze Zeit das grünweiße Trikot getragen hatte, einen prominenten neuen Trainer verpflichtet hat.

Dreifacher Torschütze und Mann des Spiels: Bruninho

Trainer Lupaschko hatte es erneut mit einer schwierigen Personalsituation zu tun. Zwar war die Welle der Virusinfektionen in der Mannschaft überstanden, dafür gab es einige alte und neue Verletzte, vor allem Oleksij Sytsch, der sich im Länderspiel gegen Belgien verletzt hatte, fällt für einige Wochen aus, während Denys Miroschnitschenko noch an seiner Verletzung aus dem vorletzten Spiel laboriert. Entsprechend musste auf einigen Positionen improvisiert werden:

Auf der Bank saßen:

Bemerkenswert war hier, dass Innenverteidiger Tymu Stets’kov auf der linken Seite aushelfen musste, aber auch, dass der neue Brasilianer Fabiano, der eigentlich vorerst für die U19 eingeplant ist, heute bei der ersten Mannschaft auf der Bank saß.

Im weiteren Verlauf des Spiels kamen noch Artur Schakh (Yan Kostenko), Patricio Tanda (Oleh Otscheret’ko), Yevhen Pidlepenets‘ (Bruninho), Ihor Krasnopir (Igor Neves) zum Einsatz.

Tschornomorets‘ hatte sich einiges vorgenommen und ging mit aggressivem Pressing ins Spiel, was bei Karpaty erst einmal für ein wenig Irritation sorgte. Die Hausherren hatten aber dennoch die erste nennenswerte Chance, als sie sich nach 8 Minuten a Rand des gegnerischen Strafraums festspielten und nur mit viel Mühe von einem Abschluss abgehalten werden konnten.

Nach der ersten Viertelstunde konnten aber Karpaty immer besser die individuelle im Kader ausspielen, hatten mehr Ballbesitz und verlagerten das Spiel in die gegnerische Hälfte. Nach 21 Minuten verfehlt Bruninho aus etwa 6 Metern knapp per Kopf, die Flanke hatte Tschatschua von der Grundlinie geschlagen. Das war im bisherigen Spiel die größte Chance auf den ersten Treffer.

Nach Chancen, wenn auch ebenfalls ohne zählbares Ergebnis, glich Tschornomorets‘ dann nach 35 Minuten aus, als Denys Besborodko sich im Strafraum durchsetzte und aus halblinker Position das Tor knapp verfehlte – Kinarejkin wäre an diesen Schuss vermutlich nicht herangekommen. Nur 2 Minuten später forderte Kostenko Elfmeter, und er lag damit eigentlich richtig: nach einem Steilpass durch die Tschornomorets-Verteidigung lief er allein auf Torwart Artur Rud’ko zu, der ihn mit einem Bodycheck aus dem Weg räumte. Nach einigen Minuten VAR-Konsultation gab es dann auch den Elfmeter für Karpaty. Bruninho trat an und traf: 1:0.

Und kaum war der Ball im Tor, gab es schon wieder einen Strafstoß für Karpaty. Igor Neves hatte einen abgewehrten Weitschuss aufgenommen, dribbelte im Strafraum, wurde zu Fall gebracht, Bruninho stand erneut am Punkt, und es stand 2:0. Mit diesem Stand ging es in die Kabine.

Es ging ohne personelle Wechsel in die zweite Hälfte. Tschornomorets‘ begann erneut engagiert, hatte ja einen Rückstand aufzuholen, und die Mannschaft kam auch gleich zu Beginn zu einigen sehenswerten Chancen. Tatsächlich hätte es nach 50 Minuten bereits gut 2:1 oder 2:2 stehen können. Bei Karpaty musste man sich erst einmal sortieren. Aber die Antwort kam dann nach 51 Minuten und war mehr als sehenswert: Bruninho nahm aus 18 Metern Maß und schoss unhaltbar auf der rechten Seite zum 3:0 ein.

Und es kam noch besser. Karpaty konnten auf Konter setzen und taten das auch mit durchschlagender Wirkung. Nur 4 Minuten nach dem letzten Tor war es erneut Bruninho, der den Ball nach vorn trieb, von der rechten Seite eine ideale flache Flanke, direkt in den Lauf von Kostenko spielte, der 4 Meter vor dem Tor einfach nur noch seinen Fuß hinhalten musste – 4:0.

Nach 62 Minuten kam der erste Wechsel: Für Kostenko und Otscheret’ko kamen Schakh und Tanda, und eine Viertelstunde später dann für Bruninho und Igor Neves Pidlepenets‘ und Krasnopir.

Fazit

Tschornomorets‘ rutscht mit diesem Ergebnis auf den letzten Tabellenplatz ab. Dabei hat die Mannschaft über einige Strecken guten Fußball gespielt und im Grunde nicht verdient, so unter die Räder zu geraten. Natürlich waren nach den zwei Toren am Ende der ersten Hälfte die Parameter dieses Spiel neu gestellt, und Karpaty konnten ihre individuelle Klasse ausspielen, wenn auch erneut einige Wackler in der Defensive festzustellen waren, die mit etwas Glück (oder, je nach Perspektive: Pech) für ein milderes Ergebnis hätten sorten können.

Karpaty haben ihr erstes Spiel seit Beginn der Rückrunde gewonnen und befinden sich in der erweiterten Auswahl der Clubs, die um einen Platz im europäischen Wettbewerb spielen. Nächste Woche (genauer gesagt: übernächste, das Spiel findet am Montag statt) geht es dann gegen Polissya, einen direkten Konkurrenten gegen den man in der Hinrunde und auch im Trainings lager bereits verloren hat.