Heute spielten Karpaty ein Sparring gegen Zweitligisten Ahrobisnes, die Mannschaft des früheren Karpaty-Trainers Oleksandr Tschyzhevskyj, bei der auch eine ganze Reihe früherer Grünweißer unter Vertrag stehen.

Geplant war, über das Spiel die gesamte Mannschaft durchzutauschen. Trainer Lupaschko musste mit Denys Miroschnitschenko und Tymur Stets’kov auf zwei verletzte Stammkräfte verzichten und gab vielleicht auch nicht nur deshalb dem Nachwuchs eine Chance:
- Andrij Klishchuk (TW)
- Pavlo Polehenko (RV)
- Mykola Kyrytschok (IV)
- Jean Pedroso (IV)
- Andrij Ivasij (LV)
- Patricio Tanda (ZDM)
- Yaroslav Karabin (RW)
- Ambrosij Tschatschua (LZM)
- Artur Schakh (LZM)
- Ilya Kvasnytsya (LW)
- Igor Neves (MS)
Auf der Bank saßen:
- Nasar Domtschak (TW)
- Yakiv Kinarejkin (TW)
- Jurij Kokodynyak (RV)
- Oleksandr Abramtschuk (IV)
- Vladyslav Babohlo (IV)
- Andrij Tscheberyntschak (IV)
- Vladyslav Tsymbalistyj (LV)
- Vladyslav Klymenko (ZM)
- Oleh Fedor (ZM)
- Fabiano (RW)
- Yan Kostenko (LW)
- Ihor Krasnopir (MS)
Das Spiel begann locker, ohne allzugroße Intensität, wobei Karpaty erwartungsgemäß die größere Torgefahr ausstrahlten. Nach 19 Minuten kamen sie dann zum verdienten Führungstreffer, als nach schöner Vorarbeit von Schakh über die rechte Seite Igor Neves den Ball aus 11 Metern platziert zum 1:0 einschießen konnte. 6 Minuten spöter hatte Karabin nach einem sehr schön durchgesteckten Pass von Jean Pedroso die Chance, allein vor dem Tor auf 2:0 zu erhöhen, aber Ex-Karpate Roman Pidkivka zeigte mit einem unglaublichen Reflex, warum er seinerzeit in der UPL als großes Talent gehandelt worden war.
Kurz darauf fiel ganz unerwartet der Ausgleich zum 1:1 durch einen sehenswerten Weitschuss von Roman Tolotschko, eines weiteren früheren Grünweißen. Dies war der erste Schuss auf das Tor von Andrij Klishchuk gewesen, der aber am Ausgleich völlig unschuldig war. Direkt nach diesem Treffer kam für ihn Yakiv Kinarejkin, was aber eher eine Rotation aufgrund der großen Hitze gewesen sein dürfte als eine Reaktion auf den Gegentreffer.
Karpaty blieben im Vorwärtsgang und drängten auf die erneute Führung. Aber die gelang den Gästen mit einem sehenswerten Konter: Syomka lief auf der rechten Seite durch, Vojtikhovs’kyj stocherte ein, und es stand überraschend 1:2. Mit diesem Stand ging es in die Kabine.
Nach Wiederanpfiff waren Karpaty weiter die tonangebende Mannschaft und erzielten auch verdienterweise bald den Ausgleich: nach Vorarbeit von Schakh und einem Flankenlauf von Fabiano gelang es Kostenko, den Ball aus kurzer Distanz zum 2:2 über die Linie zu drücken.
Nach 76 Minuten gab es Elfmeter für Ahrobisnes, nachdem Babohlo der Ball aus kurzer Distanz im Strafraum an den Arm geschossen worden war. Ex-Karpate Oleg Len‘ trat an und traf zum 2:3. Nach 81 Minuten sah der erst 17-jährige Vladyslav Tsymbalistyj nach einem unkontrollierten Tackling, das direkt die Beine des Gegners traf, völlig zu recht die rote Karte. Eine böse Absicht steckte sicher nicht dahinter, eher eine Kombination aus Unbeholfenheit und Mangel an Erfahrung. Es war in der Wiederholung zu erkennen, dass er versuchte, einen Pass abzufangen, während sein Gegenspieler dem Pass entgegenlief.
Karpaty liefen nun noch für einige Minuten an, konnten aber nur noch für wenige Momente sorgen, während Ahrobisnes hinten dicht gestaffelt stand und im Grunde wenig Mühe hatte.
Fazit
Das hatte man sich wohl anders vorsgestellt. Gleichwohl darf man nicht vergessen, dass es sich hier um ein Trainingsspiel handelte. Mehrere Nachwuchsspieler waren heute zum Einsatz gekommen und hatten die Chance, sich für die kommende Saison oder auch nur für das bevorstehende Trainingslager in Österreich zu empfehlen. Auffällig war der junge Brasilianer Fabiano, der in der zweiten Hälfte zum Einsatz kam und durch seine Flanke den zwischenzeitlichen Ausgleich vorbereitete.
Karpaty stehen in dieser Sommerpause vor einer großen Aufgabe: trotz vorhandener Finanzen wird es ungeheuer schwierig, neue Spieler von der Qualität zu verpflichten, die man für das Erreichen einer der ersten 4 Tabellenplätze in der kommenden Saison braucht: auf dem internationalen Transfermarkt ist der russischen Angriffskrieg für ein Hindernis, und im Inland werden Spieler hoher Qualität schlicht nicht verkauft, solange sie noch Verträge haben.
