Nicht erst seit der Niederlage bei Polissya am letzten Wochenende gelten die Tage von Trainer Vladyslav Lupaschko als gezählt. Aktuelle Gerüchte konzentrieren sich auf einen Kandidaten aus Spanien.
Nach der sehr enttäuschenden ersten Saisonhälfte gilt als ausgemacht, dass Trainer Vladyslav Lupaschko, der eigentlich als großes Trainertalent gilt, wohl seinen Posten räumen muss. Dass das nicht schon vorher geschehen ist, dürfte auch eine Menge damit zu tun haben, dass es aktuell ungeheuer schwierig ist, einen geeigneten Nachfolger zu finden – die ukrainischen Trainer, die für die Ambitionen des Clubs in Frage kämen, stehen alle bei Topclubs unter Vertrag.
Entsprechend bleibt nur der Blick ins Ausland. Verschiedene gut vernetzte Sportjournalisten, u.a. auch Viktor Vatsko auf seinem Youtube-Kanal haben mit Verweis auf Insiderquellen berichtet, dass der Club gern einen Spanier verpflichten wolle, nicht zuletzt, weil die Recruiting-Strategie stark auf Lateinamerika ausgerichtet sei und man hoffe, dass ein Spanier das beste aus diesen Spielern herausholen könne.
Auch ein Name ist mittlerweile durchgesickert. Die Rede ist vom 45-jährigen, derzeit vereinslosen Fran Fernández, der zuletzt bei Real Murcia in der dritten spanischen Liga tätig gewesen war. Seine bevorzugte Formation ist laut Transfermarkt 4:2:3:1, was zumindest nicht sehr weit entfernt ist vom 4:1:4:1, das unter Lupaschko gespielt wurde.
Derzeit befindet sich laut einem Bericht von SportUA Generaldirektor Andrij Rusol in Spanien, u.a. um den Kandidaten persönlich kennenzulernen, mit dem bereits eine Vorvereinbarung geschlossen worden sein soll. Begleitet wird Rusol durch niemand anders als Yevhen Konoplyanka und Roman Sosulya, die Rusol bereits aus seiner Zeit bei Dnipro gut kennt. Die beiden früheren Nationalspieler sind mittlerweile selber bei der Vermittlung von Spielern tätig.
Ist die „Kandidatur“ von Fran Fernández nun eine gute oder schlechte Nachricht? Das ist derzeit sehr schwer zu beantworten. Die Kernfrage ist, ob ein bereits erfahrener Trainer, der noch nie über dem Niveau der 3. spanischen Liga tätig gewesen ist, wirklich besser ist als das beste, was Karpaty derzeit realistisch an ukrainischen Trainern verpflichten könnten.
Man kann natürlich nicht umhin, hier an die desaströse Zeit unter Fabri González zu denken, mit dem der frühere Club, PFK Karpaty, nur knapp dem Abstieg entgangen war. Auch der andere Spanier in der Trainerhistorie des Clubs, Sergio Navarro, hatte sich als völlig ungeeignet für die UPL erwiesen, auch wenn man fairerweise sagen muss, dass die damals verpflichteten Südamerikaner bis auf wenige Ausnahmen kein UPL-Niveau hatten.
Auch an der „südamerikanischen Strategie“ (Los Karpatos) hat es einige Kritik gegeben. Warum kommen Talente wie Ilya Kvasnytsya, Oleh Fedor und Yaroslav Karabin kaum zu Einsätzen, während stattdessen z.B. ein Paulo Vítor oder vor ihm Stênio auch dann zum Einsatz kamen, wenn sie schwache Leistungen ablieferten?
Aber das sind Fragen, mit denen wir uns in der Rubrik“Transfergerüchte“ beschäftigen wollen. Aktuelle Meldungen über mögliche Zu- und Abgänge finden sich in den nächsten Tagen auch wieder auf der Seite „Karpaty Lviv – der Kader„.

