Die nächste Runde der Transfergerüchte beginnt mit einem Knaller: Ihor Krasnopir verlässt den Club. Wohin wohl? Aber auch noch ein weiterer Leistungsträger könnte gehen.

Die Personalie Krasnopir
Der Schock kam über den Telegram-Kanal von TaToTake: Polissya-Trainer Ruslan Rotan hatte den Wunsch geäußert, seine ohnehin schon nicht schwache Offensive weiter zu verstärken und dabei dann auf den Karpaty-Mittelstürmer gezeigt, den er aus seiner Zeit als Jugend- und Olympia-Nationaltrainer schon gut kennt. Dem Vernehmen nach haben sich die Präsidenten beider Clubs bereits auf den Transfer geeinigt. Über die fällige Ablösesumme ist nichts bekannt, allerdings wissen wir bereits, dass aufgrund der Vereinbarung zwischen Krasnopirs letztem Club und Karpaty einen Teil der Ablöse Rukh erhalten wird.
Wie ist dieser Wechsel zu bewerten? Auf den ersten Blick gibt es hier, egal wie hoch eine Ablöse ausfällt, eigentlich nichts positives. Karpaty verlieren einen ihrer wertvollsten Spieler an die direkte Konkurrenz um einen Platz der Top-4. Man kann natürlich argumentieren, dass nach der schlechten Hinrunde die Chancen auf ein Erreichen dieser Plätze ohnehin minimal sind – dann wäre die Abgabe Krasnopirs im Grunde eine Art Aufgabe der Ziele nicht nur (!) für diese Saison. Aber es geht noch weiter: Karpaty haben eine gute Finanzierung, der Transfererlös ist für den Club eher ein „nice to have“. Das größte Problem des Clubs ist, Spieler auf dem Niveau zu finden, das man für die Top-4 braucht. Und Krasnopir ist ein Spieler, der zumindest Anlagen hat, dieses Niveau zu erreichen. Was nützt einem ein gut gefüllter Geldbeutel, wenn man dafür doch nicht das kaufen kann, was man braucht? Und was ist mit der Identität des Clubs, wenn ein Ihor Krasnopir am Ende durch einen weiteren Legionär ersetzt wird (was ja aktuell eher wahrscheinlich ist)?
Andererseits kann man anführen, dass Krasnopir in dieser Saison (und auch der vorherigen) noch nicht die Leistung auf dem Platz gezeigt hatte, die man von ihm erhofft hatte. Nun war aber Igor Neves bereits auf der Liste der möglichen Abgänge erschienen. Wird er nun doch bleiben? Ein möglicher Ersatz für Krasnopir wäre Baboucarr Faal, der ja eigentlich als Ersatz für Igor Neves gehandelt worden war. Aber das wäre eben erneut ein Legionär für einen Ukrainer, was für einige Kritik sorgen dürfte.
Noch ein möglicher Abgang
Leider wird aber noch ein weiterer prominenter Abgang diskutiert: Ihor Burbas zufolge soll Bruninho auf der Wunschliste von zwei israelischen Clubs stehen: Maccabi Tel Aviv und Maccabi Haifa. Tel Aviv habe bereits im Sommer ein Angebot für den Spieler gemacht, das Karpaty aber abgelehnt hatten. Mit Haifa sei der Club derzeit in Verhandlungen.
Bruninho ist einer der drei wertvollsten Spieler im Karpaty-Kader, und bei einem Verkauf könnte er potentiell einen sehenswerten Profit einspielen. Sportlich indes wäre ein Verlust Bruninhos, der mit 5 Treffern vor Krasnopir (4) der torgefährlichste Spieler der Mannschaft ist, kaum zu kompensieren, vor allem, weil aktuell selbst für viel Geld nicht die Spieler auf dem Markt sind, die man bräuchte, um oben anzugreifen. Auch hier wäre zu konstatieren, dass ein Verkauf dieses Spielers faktisch einer Kapitulation gleichkäme. Der Kader hat nicht die notwendige Tiefe, die man braucht, um durch den Verkauf der Topspieler Einnahmen zu generieren und dabei dennoch auf dem Platz konkurrenzfähig zu bleiben.
Neues vom Trainerkarussell
In der Zwischenzeit haben sich auch weitere Meldungen zu der Frage materialisiert, wer denn nun die Mannschaft in der Rückrunde führen wird. Eine Ablöse von Vladyslav Lupaschko hatte lange als beschlossen gegolten, und das scheint auch nach wie vor die bevorzugte Option der Vereinsführung zu sein. Nur, wie auch auf dem Transfermarkt steht der Club hier vor der selben Frage: wen kann man überhaupt bekommen, und wäre der dann eine Verbesserung?
Dem Vernehmen nach möchte der Club einen Spanier als neuen Cheftrainer verpflichten. Der erste Name, der gehandelt worden war, ist Fran Fernández, derzeit vereinslos und vorher Trainer verschiedener spanischer Drittligaclubs. Es folgte die Meldung, dass er doch nicht der Top-Kandidat wäre und man ohnehin sich mit ihm nicht habe einigen können. Letzten Sonntag tauchte dann ein weiterer Name auf. SportUA zufolge soll der Mann, den die Vereinsführung wirklich will, Gonzalo García sein, derzeit Trainer von Hajduk Split. Dass der Trainer eines solchen Clubs zu Karpaty wechseln würde, gilt derweil als ausgeschlossen. Also was tun?
Am Montag gab es dann eine neue Nachricht, dieses Mal von UA Futbol: dieser Meldung zufolge sei der Abschied von Lupaschko zwar beschlossene Sache gewesen, wovon man aber möglicherweise abrücken werde, so dass er sozusagen zurückkehren würde.
Aber auch diese Meldung ist mit Vorsicht zu genießen, insbesondere, nachdem heute SportUA berichtet, dass eine Verpflichtung von Fran Fernández immer noch eine reale Möglichkeit sei und im Falle seiner Ernennung ihn der bisherige Stab – Assistenztrainer, Serhij Lavrynenko, Torwarttrainer Bohdan Schust und schließlich Cotrainer Ihor Yermakov, der den Verein mit Lupaschko eigentlich bereits verlassen habe – unterstützen würde.
Welche Optionen können aktuell als wahrscheinlich betrachtet werden?
- Lupaschko bleibt / kehrt zurück. Möglicherweise mit einem spanischen Co-Trainer, der bei ihn der Arbeit mit den lateinamerikanischen Legionären verstärkt.
- Fran Fernández übernimmt und bekommt einen ukrainischen Stab an die Seite gestellt.
- Ein ganz neuer Name erscheint aus dem Nichts. Das wäre eine nicht untypische und daher auch recht wahrscheinliche Option.
Eine ständig aktualisierte Liste aller aktuellen Spieler, Kaderveränderungen und Gerüchte befindet sich auf unserer Seite Karpaty Lviv – der Kader.
