Oder: was unser Management-Team gemacht hat.
Dmytro Kopij, scheidender kaufmännischer Leiter beim PFK Karpaty, zog mit einem kurzen Text auf Facebook ein Fazit seiner Tätigkeit im Club.

Dmytro schreibt:
Als ein Fan nach der ersten Hälfte das Spiel verlässt, schickt ihm das CRM-System eine Nachricht mit folgendem Inhalt: „Yo, Bro, was ist los? Warum hast du das Spiel nicht bis zum Schluss angeschaut?“ Natürlich mag Euch das wie etwas aus dem Reich der Phantasie erscheinen, aber moderne CRM-Systeme von Vereinen im Ausland funktionieren genau so, denn ein Club muss den Grund kennen, warum ein Fan früher geht – ein schlechter Hot Dog, ein saures Bier oder ein unbequemer Platz. Den Grund kennen, um die Sache zu beheben. In einfachen Worten gesagt heißt das mit den Fans zu arbeiten – für die Fans. Im Ausland sind Fußballvereine ein Geschäft, sie sind erfolgreich, weil sie mit den Fans arbeiten.
Was hat also unser Team gemacht? Wir haben eine Brücke zwischen Club und Fans gebaut, vielen Menschen die Möglichkeit gegeben, sich als Teil des Vereins zu fühlen, sich in den Prozess eingebunden zu fühlen, haben gezeigt, dass der Verein die Fans hören kann, offen sein kann, sich für Entscheidungen mit den Fans beraten kann. Die Karpaty-Fans wurden nicht zu außenstehenden Beobachtern, wie es in fast allen Clubs unseres Landes der Fall ist, sondern zu direkten Teilnehmern der Prozesse im Club.
Ich denke immer wieder an einen Satz eines meiner früheren Vorgesetzten: „Verdammt, was sitzt Du in Facebook? Mach dich an die Arbeit!“ Das zeigt, wie viele Menschen in unserem Land immer noch nicht verstehen, was PR ist, Kommunikation, Arbeit mit Fans, die Brücke, die wir gebaut haben. Viele Menschen wollen nur außenstehende Beobachter von Sportprozessen sein.
Und jetzt, wo wir den Klub verlassen, tut das Leuten, die gefühlt haben, wie aufregend es war, mit deinem Lieblingsclub zu leben, ein Teil von ihm zu sein, wirklich weh.
Ein Fußballklub besteht aus zwei Teilen – Sport und Management. Ein Club kann ohne den Erfolg jedes der beiden Teile nicht erfolgreich sein. Und das Management verursacht keine zusätzlichen Kosten – wie in unserem Fall: wir (6 Leute) haben mehr Einnahmen erzeugt, als der Verein für uns ausgegeben hat. Auch in der Druha Liha [ukr. 3. Liga], selbst auf dem letzten Tabellenplatz und mit dem unter Quarantäne gestellten Stadion.
Quelle: Facebook