[2022/2023] Karpaty – Nyva Ternopil: 1:0

Heute spielten Karpaty zu hause gegen Nyva Ternopil, einen deutlich stärkeren Gegner als FSK Mariupol, gegen die man letztes Wochenende nur unentschieden gespielt hatte. Um wenigstens den zweiten Platz hinter Polissya zu konsolidieren, musste heute unbedingt ein Sieg her. Ternopil ist die einzige Mannschaft, gegen die in dieser Saison Polissya nicht gewinnen konnte, und auch in der Hinrunde hatte deren gut organisierte Defensive die Grünweißen vor einige Probleme gestellt – somit wohl zu unpassendem Zeitpunkt ein echter Prüfstein für die in den letzten Wochen im Abschluss schwächelnde Karpaty-Offensive. Und nicht zuletzt handelte es sich hier um etwas, was zwischen diesen beiden Teams über viele Jahre nie auf Augenhöhe stattgefunden hatte: ein Derby.

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Gespielt wurde wieder in der üblichen 3:2:3:2-Formation, aber im Kader gab es gegenüber letzter Woche einige Änderungen:

Auf der Bank saßen Dmytro FastovJurij RepetaOleksandr Klymets, Denys KozhanovDmytro Makhnyev, Artur Schakh, Andrij Lomnytskyj. Nach wie vor fehlte Valerij Boldenkov, der offenbar verletzt länger ausfällt (näheres weiß man nicht), und Kozhanov begann von der Bank – auch hier ist unbekannt, ob aus taktischen Gründen oder ob er nicht ganz gesund war.

Im Laufe des Spiels kamen noch Denys Kozhanov (Andrij Tkatschuk), Dmytro Makhnyev (Mykola Kohut), Oleksandr Klymets (Mykola Kohut) zum Einsatz.

Nyva zeigte sich als der erwartet schwere und unbequeme Gegner. Um jeden Ball wurde erbittert gekämpft, und richtige Torchancen waren Mangelware. So verlief die gesamte erste Hälfte, und es ging torlos in die Kabine.

Auch nach Wiederanpfiff gab es daran wenig Änderungen, wenn auch das Spiel sich über die gesamte Dauer bis dahin schon mehr und mehr in die Hälfte der Gäste verlagert hatte, die aber hinten sicher standen und kaum Chancen zuließen. Den Höhepunkt des bisherigen Spiel markierte nach 73 Minuten ein sehr schön herausgespielter Treffer von Klymets, der aber – wohl zu Recht – wegen Abseits aberkannt wurde.

Das war eine Phase, wo man – endlich! – von Druck auf die Gäste sprechen konnte: Nyva stand hinten dicht und versuchte, sich durch gelegentliche Konter zu befreien. Karpaty spielten flüssig und weitgehend unbedrängt in die gegnerische Hälfte hinein, blieben aber das eine um das andere Mal in der konzentrierten und kompromisslosen Abwehr Nyvas hängen.

Die 90 Minuten waren abgelaufen, und immer noch war kein Tor gefallen. Wir erinnern uns, dass auch das Hinspiel in Ternopil erst durch einen Treffer in der Nachspielzeit entschieden worden war. In der ersten Minute der „Zugabe“ gab es einen Eckball für Karpaty. Tschatschua trat ihn, und er erreichte Makhnyev, der unhaltbar zum frenetisch umjubelten 1:0 Endstand einköpfte.

Direkter Link zum 1:0

Es war das erwartet schwere Spiel. Ternopil zeigte, warum es als einziges Team in dieser Saison bisher vermocht hatte, durch ein Unentschieden Polissya Punkte abzunehmen. Dass es am Ende doch zu einem Sieg der Grünweißen reichte, kann man durchaus als etwas glücklich bezeichnen. Andererseits gebührt der Mannschaft Respekt, dass sie gegen diesen unangenehmen Gegner über die gesamte Dauer des Spiels nicht nachgelassen und sich langsam eine Dominanz erarbeitet hatte, die dann schließlich zum Siegtreffer führte.

Karpaty haben ihre Schwächephase erst einmal beendet und sich etwas Abstand nach unten verschafft, nachdem heute Epicenter bei Polissya wie erwartet verloren hatte. Nach oben geht nicht mehr viel, nach unten ist man einigermaßen sicher. Ob das am Ende, wenn es in der zweiten Gruppenphase um einen der Aufstiegsplätze gehen wird, reicht, kann man aktuell nicht beantworten. Polissysa dürfte wohl auch aus der anderen Gruppe der Vorrunde kein Team gefährlich werden, Karpaty werden sich gegen die Konkurrenz durchsetzen müssen, um den landesweit zweiten zum direkten Aufstieg berechtigenden Platz zu erreichen.