Heute fand das erste Saisonspiel für Karpaty, zu hause gegen Zirka statt.
Interessant war natürlich, welche 11 Spieler der neue Trainer aufstellen würde. Die für mich immer noch etwas unklare Situation um die neuen und das Transfer-Verbot, über das ja kürzlich noch berichtet worden war, spielte da auch eine Rolle. Tatsächlich standen heute eine ganze Reihe neue Spieler auf dem Platz. Gespielt wurde in einem 4:3:2:1-System. Im Tor stand Mysak (was mich überrascht, ich hatte eigentlich nach dem Abgang von Borovyk Pidkivka erwartet). Hinten gab es eine Viererkette mit Miroshnichenko rechts, Nesterow und Pereira zentral und Corteggiano links. Im Mittelfeld spielten Chachua, Holodyuk und Arques, davor Khudobyak und Ksyonz und Ribas als Sturmspitze. Es standen also mit Pereira, Corteggiano, Arques und Ribas vier neue Spieler in der Anfangself. Interessanterweise war Hutsulyak überhaupt nicht im Kader, ich frage mich, ob er vielleicht verletzt ist?
Das Spiel begann mit flüssigem Passpsiel von Karpaty, die von Anfang an das dominante Team waren. Schon in der 6. Minute fiel das 1:0 nach einem sehenswerten Konter, eingeleitet durch Miroshnichenko, der den Ball an Ksyonz weiterleitete, der wiederum aus etwa 20 Metern von rechts diagonal in den Strafraum spielte, wo Chachua hinlein lief und den Ball noch gerade vor dem Torwart erwischte und einschob.
Danach lief das Spiel mit mehr Ballbesitz und Feldvorteilen für Karpaty weiter, ohne dass jedoch große Torgefahr dabei herauskam. Dann hörte man plötzlich einen Pfiff, alle schauten etwas irritiert, und es gab nach etwa 35 Minuten Elfmeter für Zirka. Der Grund war ein Handspiel, welches man wohl geben konnte, wenn auch nicht musste – Pereira war aus kurzer Distanz angeschossen worden. Das hatte schon etwas von einem deja vu nach, gerade wenn der Gegner Zirka heißt.
Nach dem Ausgleich nahm das Spiel wieder etwas Fahrt auf, Karpaty wurden stärker und kamen durch Khudobyak und Ksyonz zu guten Torchancen, die aber nichts Zählbares ergaben. Mit 1:1 ging es in die Pause.
Karpaty kamen ohne Änderung aus der Pause. Das Spiel lief zunächst weiter, wie es vor der Pause aufgehört hatte, wobei Karpaty mitunter vorn etwas ratlos wirkten. Sie hatten diverse Freistöße vor dem gegnerischen Strafraum, die sie alle ziemlich kläglich vergaben – hier kommt sicher noch einiges an Arbeit auf den Trainer zu. In der 71. Minute kam Klyots für Holodyuk und in der 76. Minute Hrysio für Chachua. Ohne dass sich die Aufstellung änderte, war das nun eine deutlich offensivere Aufstellung.
In dieser Phase wurden Karpaty wieder etwas torgefährlicher und kamen zu einigen guten Möglichkeiten. In der 78. Minute erzielte Zirka fast die Führung, als sie mal ein bisschen zeigten, wie man Freistöße schießt – der Ball verfehlte aus über 20 Metern nur knapp den linken Winkel. Nach 83 Minuten kam Debelko für Ribas in der Sturmspitze. Am Ausgang änderte das alles nichts mehr.
Trainer und Vereinsführung haben dieses Jahr als Ziel den internationalen Wettbewerb genannt. Dafür war das heute zu wenig. Zirka ist ein schwer zu spielender Gegner, der sehr effizient spielt und das beste aus seinen Möglichkeiten macht, aber ganz gewiss kein Anwärter auf die obere Hälfte, und den muss man zu hause schlagen. Karpaty zeigten einige gute Ansätze, das Spiel wirkt tatsächlich etwas “spanisch”, aber es fehlte auch das Zwingende und die Durchschlagskraft vorn.
Was die neuen Spanier und Argentinier betrifft, wirkten die heute weder schlechter noch besser als der Rest der Mannschaft. Der einzige, der mich beeindruckte, war Corteggiano. Der Mann ist mit 30 quasi im “besten Verteidigeralter” immer noch fix auf den Beinen, technisch stark und konnte auch nach vorn einige schöne Impulse setzen. Youngster Osman wird es wohl ziemlich schwer haben, an dem in der linken Verteidigung vorbei zu kommen. Von den Stammkräften war Miroshnichenko wieder stark, und Khudobyak war wie immer am ackern und wühlen und hatte ein paar gute Szenen. Insgesamt erinnerte mich die Vorstellung aber wieder stark an die vielen liegen gelassenen Punkte der letzten Saison.