Prykarpattya – Karpaty: 1:0 (Pokal)

Heute spielten Karpaty in einem Pokalspiel auswärts bei Prykarpattya Ivano-Frankivsk. Trotz der zwei Klassen Unterschied war das ein richtiges galizisches Derby mit massig Emotionen sowohl auf dem Platz als auch auf den Tribünen.

Karpaty spielten im üblichen 4:2:3:1-System, wobei auf einigen Positionen Spieler, die am Wochenende nicht im Kader gestanden hatten, in die Startformation rückten. Im Tor stand wieder Mysak, davor spielten Myroshnichenko, Lobaj, Nesterov und Lebedenko, auf der Doppel-6 Tissone und Klyots, davor Ksyonz, Khudob’yak und Myakushko, vorn Hladkyj.

Das Spiel fand bei Regen statt, und der Platz war in schrecklichem Zustand. Dafür war das Stadion so voll, wie es bei Ligaspielen schon seit Monaten nicht gewesen war. Die erste Halbzeit hatte ein einigermaßen grausiges Nivau. Der schlechte Platz verhinderte sicher ein Stück weit, dass Karpaty ihre größere KLasse hätten ausspielen können, aber dass die Mannschaft zur Zeit nicht gerade überragenden Fußball spielt, kam sicher auch dazu. Die Platzherren hielten gut dagegen, z.T. mit hartem körperlichen Einsatz, was der Sache eine starke emotionale Komponente gab. Kurz vor der Pause fiel das irreguläre 1:0 für die Hausherren nach einem klaren Foul an Tissone, welches aber vom Schiedsrichter nicht geahndet wurde. Anschließend kam es zu einer ziemlichen Vernebelung des Spielfelds durch Feuerwerkskörper.

Nach der Halbzeitpause wurde das Spiel etwas besser. Hutsulyak kam für Myakushko und Memeshev für Tissone. Karpaty hatten mehr Spielanteile und einige gute Chancen. Dennoch fiel in der 65. Minute das nächste Tor wieder für die Hausherren – ein schöner Distanzschuss von der rechten Strafraumecke, der sauber ins linke Dreieck einschlug, keine Chance für Mysak. Es folgten Hanba-Hanba-Rufe von der Tribüne (vermutlich von Karpaty-Fans), immer mehr Explosionen von Feuerwerkskörpern, und das Spiel wurde rund 30 Minuten unterbrochen. Bei Wiederanpfiff wechselten Karpaty erneut, der neu verpflichtete Stürmer Akulinin kam für Lebedenko. Kszonz fiel etwas zurück, und es wurde faktisch mit 4:4:2 weitergespielt.

Das Spiel wurde jetzt zwar nicht besser, aber wenigstens spannender. Karpaty stellten auf lange Bälle um, was angesichts der Bodenverhältnisse keine schlechte Idee war, und drängten auf das Anschlusstor. Dabei machten sie natürlich hinten auf und wurden anfällig für Konter. Das lief eine ganze Weile so, und in der 126. Minute, direkt vor dem Abpfiff, erzielte Memeshev den Anschlusstreffer nach einem Freistoß.

Nun sind Karpaty also auch noch gegen einen unterklassigen Gegner aus dem Pokal geflogen. Natürlich war dies ein extrem emotionales Spiel, was ein Stück weit die üblichen Machtverhältnisse außer Kraft setzt, und das 1:0 war klar irregulär. Aber die Leistung von Karpaty war wieder nicht gerade beeindruckend. Ich kann nicht erkennen, dass sich nach der Entlassung von Trainer Navarro etwas verbessert hätte. Unter jenem hatten sie immerhin noch besser den Ball laufen lassen. Im Moment ist das einfach nur alles sehr schwach.