Karpaty – Chornomorets: 1:1

Heute spielten Karpaty auswärts bei Chornomorets. Nach der Niederlage gegen Oleksandriya letzte Woche ist der Abstand auf einen Relegationsplatz wieder auf zwei Punkte geschrumpft. die Konkurrenz – Zirka und Stal’ spielen beide erst einen Tag später am Sonntag. Als interessante Note am Rande ist anzumerken, dass heute zum ersten Mal Chornomorets-Neuzugang Oleksandr Hladkyj, der letztes Jahr um die selbe Zeit wesentlichen Anteil daran hatte, Karpaty vor dem Abstieg zu retten, auf sein altes Team treffen sollte.

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Photo: © Informationszentrum «FC Karpaty»

Spielsystem und Aufstellung bei Karpaty waren wie immer, es gab ein 3:4:1:2 mit Shevchenko im Tor, der Dreierkette aus dem zurückgekehrten Fedetskyj (für den Lobaj weichen musste), Nesterov und Miroshnichenko, das Mittelfeld aus Myakushko, Erbes, Verbnyj und Hutsulyak, der hängenden Spitze Di Franco und Carrascal und Shved im Sturm. Auf der Bank saßen Mysak, Lebedenko und Lobaj als Defensivkräfte, Chachua, der diese Woche Holodyuk und Klyots verdrängt hatte, und für die Offensive Remenyuk, Sanchez und Akulinin.

Den Beginn des Spieles dominierten die Hausherren, die früh attackierten und effektiv den Spielfluss von Karpaty störten. Es gab eine ganze Reihe von Schüssen, Freistößen und Ecken. Erst nach rund 10 Minuten gelang es den Gästen, sich ein wenig freizuspielen und selber zu Chancen zu kommen. Es war dann auch gerade mal die zweite Chance, aus der dann nach 13 Minuten das 0:1 resultierte: Maryan Shved bekam den Ball kurz vor der Strafraumgrenze zugespielt, ging noch ein paar Meter und traf dann mit einem platzierten flachen Distanzschuss ins rechte Eck aus rund 16 Metern.

Das Tor nahm Chornomorets ein wenig den Schwung, und der Druck nahm spürbar ab. Gleichzeitig gelang es aber auch Karpaty nicht, im selben Maße wie üblich ihr Kombinationsspiel aufzuziehen. Die besseren Chancen hatte in dieser Phase Chornomorets, und Hladkyj hatte nach 40 Minuten eine gute Chance zum Ausgleich, verpasste das Tor aber knapp. Es ging mit 0:1 in die Pause.

Die zweite Hälfte begann ohne personelle Änderungen bei Karpaty, aber mit mehr Druck. Es kam gleich in den ersten Minuten zu einigen Chancen, die wohl größte davon hatte Hutsulyak, der in der 56. Minute einen abprallenden Ball knapp neben das Tor setzte. Insgesamt war das Spiel nun aber attraktiver, weil mehr Spielzüge gelangen. Nach etwa 15 Minuten kam auch wieder Chornomorets besser ins Spiel, und erneut hatte Hladkyj eine gute Chance zum Ausgleich. In der 75. Minute kam es dann doch zum Ausgleich. Smirnov bekam von Hladkyj den Ball per Kopf von der Grundlinie vorgelegt und köpfte ein.

Nun ging es wild hin und her. Beide Seiten drängten auf den Siegtreffer. In der 81. Minute kam Akulinin für Di Franco. Shved sah noch gelb wegen Simulation, was eine durchaus strittige Entscheidung war. Karpaty hatten ihre Ordnung weitgehend aufgegeben und stürmten so ziemlich mit allen Mann nach vorn, so richtig aussichtsreich wirkte das aber nicht. Chornomorets konterte, und das war aufgrund der aufgerückten Karpaty-Abwehr sehr gefährlich. In der 89. Minute kam noch Chachua für Erbes. Das änderte aber nichts mehr am Spielausgang.

Es blieb bei einem insgesamt verdienten 1:1, das beiden Teams nur wenig nützt. Chornomorets zeigten heute einen starken Überlebenswillen und kamen über Kampf ins Spiel, während Karpaty die größere Qualität ihrer Einzelspieler nur selten ausspielen und auch ihr Kombinationsspiel kaum aufziehen konnten.

Karpaty haben gute Chancen auch nach diesem Spieltag oberhalb der Relegationszone zu bleiben. Die Teams liegen aber so eng beieinander, dass in den noch verbleibenden zwei Spielen noch alles möglich ist. Nächste Woche geht es zu Zirka, und übernächste Woche zu hause gegen Stal’.

Mit Fedetskyj wirkten Karpaty heute hinten wieder etwas stabiler. Die Verteidigung wurde ja recht häufig geprüft, da Chornomorets sich heute weit mehr Möglichkeiten erspielten als das die Gegner der vergangenen Wochen getan hatten. Shved hat wieder einen sehenswerten Treffer erzielt. Wenn er es schaffen sollte, diese Kaltblütigkeit zu bewahren, könnte er einer der besseren Stürmer der UPL werden. Carrascal war heute erneut nicht so auffällig wie in den letzten Wochen.

Insgesamt war das heute trotz den Punktverlusts keine schlechte Leistung. Der Gegner heute war gegenüber dem Hinspiel kaum wiederzuerkennen und hielt gut dagegen.