Olimpik – Karpaty: 1:2

Heute spielten Karpaty auswärts beim Tabellennachbarn Olimpik. Ein Sieg war heute geradezu Pflicht, um aus der Relegationszone herauszukommen und vielleicht sogar den Anschluss zur den ersten sechs nicht ganz zu verlieren.

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Photo: © Informationszentrum «FC Karpaty»

System und Aufstellung entsprachen im Wesentlichen der der letzten zwei Spiele: es gab ein 4:4:2 (oder auch 4:4:1:1) mit Shevchenko im Tor, Miroshnichenko, Kovtun, Borodaj und Lebedenko in der Verteidigung, davor Shved, Erbes, Klyots und Carrascal und im Sturm Ponde und Hutsulyak.

Auf der Bank saßen Kuchynskyj, Fedetskyj, Verbnyj, Di Franco, Myakushko, Mendez und Sanches. Mehremic, der in den letzten Spielen sehr stark gespielt hatte, fehlte gelbgesperrt.

Das Spiel begann mit einem Paukenschlag – nach einem Flankenlauf von Shved über rechts und einer flachen, diagonal von der Grundlinie zurück in den Strafraum gespielten Flanke stand Ponde erneut goldrichtig und schloss sicher ab – 0:1 nach gerade mal 5 Minuten. Das war natürlich wieder ein Auftakt nach Maß.

Es entwickelte sich ein Spiel, in dem Olimpik die Offensive suchte und Karpaty nicht anrennen brauchten, aber doch mit Pressing früh störten und dann in der gegnerischen Hälfte für Gefahr sorgten. Das ging die nächsten 20 Minuten so weiter. Beide Seiten holten sich eine gelbe Karte ab, für Karpaty ärgerlicherweise ausgerechnet Carrascal, der leider generell immer für eine gut ist – dieses Mal war das aber eine eher fragwürdige Entscheidung des Schiedsrichters. Olimpik erhöhte so ab Minute 25 spürbar den Druck, und hatte von zwei Freistößen ausgehend auch die nach dem Tor besten Chancen bis dahin.

 

Das Ganze ging dann auch bis zur Pause so weiter. Olimpik griff immer gefährlicher an, und Karpaty agierten letztlich zu passiv, um das Spiel unter Kontrolle zu bekommen, auch wenn einige gefährliche Angriffe auch ihrere Seite dabei waren. Zum Zeitpunkt das Pausenpfiffes war die Führung durchaus schon schmeichelhaft.

Nach der Pause begannen Karpaty ohne Wechsel und wieder etwas offensiver – tatsächlich hatten sie nun gleich eine ganze Reihe von Möglichkeiten, die Führung zu erhöhen, vor allem Ponde hatte nach 50 Minuten das 0:2 auf dem Fuß, schoss aber mit eigentlich reichlich Platz und Zeit über das Tor hinweg. Olimpik ließen sich durch diese Spielweise deutlich zurückdrängen und kamen erst einmal zu weniger Angriffen als noch am Ende der ersten Halbzeit.

Nach 10 Minuten änderte sich das aber wieder ein wenig, und vor allem nach 67 Minuten hätte Teixera eigentlich den Ausgleich erzielien müssen. Torwart Shevchenko zeigte hier aber wieder einmal, dass er seinen Strafraum gut im Griff hat. Nach 68 Minuten ging Hutsulyak vom Platz, für ihn kam Di Franco. Vier Minuten später gab es einen Handelfmeter für Karpaty. Shved hatte sich mit einem schönen Dribbling rechts in den Strafraum gespielt und wieder diagonal von der Grundlinie in die Mitte spielen wollen. Dabei sah es so aus, als habe ein am Boden liegender Verteidiger den Ball an die Hand bekommen – so richtig deutlich war das aber nicht. Shved trat selbst an und verwandelte.

 

 

Das Tor kam einer Vorentscheidung nah. Karpaty spielten jetzt ein wenig für die Galerie, und das klappte mitunter sogar ganz gut. Es gab eine ganze Reihe von Ecken, die aber nichts einbrachten. Nach 82 Minuten kam Myakushko für Carrascal. Olimpik fehlte bei seinen Angriffen auch ein wenig die Kaltschnäuzigkeit – bei den wenigen Torschüssen, die sie hatten, verfehlten sie dann meist auch das Tor. In der 89. Minute ging dann Torschütze Ponde, und für ihn kam Kapitän Fedetskyj noch zu einem Kurzeinsatz.

In der Nachspielzeit kam dann Olimpik doch noch zum Anschlusstreffer. Ein Freistoß konnte von der Abwehr nicht weit genug aus dem Strafraum gebracht werden, und der Nachschuss aus der Distanz war dann präzis und durch die im Strafraum versammelte Verteidigung für Shevchenko auch micht schnell genug zu sehen. So wurde es mit knapp zwei Minuten verbleibender Spielzeit doch noch richtig spannend. Aber am Ende reichte es. Karpaty gewannen insgesamt verdient zum dritten Mal in Folge.

So ganz souverän war der Sieg heute auch wieder nicht mehr, aber immerhin war das der dritte in Folge und dürfte für weiteres Selbstvertrauen sorgen. Ponde hat abermals getroffen und hat gerade einen Lauf. Man muss sehen, wie es in den nächsten Wochen weiter geht, aber Abschlusssicherheit kann die Mannschaft dringend gebrauchen. Shved war heute auch wieder ein Aktivposten und hat richtig für Wirbel auf seiner rechten Seite gesorgt. In der Abwehr gab es wieder einige Unsicherheiten, aber insgesamt hat die Umstellung auf die Viererkette deutlich mehr Stabilität gebracht.

Nächste Woche geht es ins nächste Auswärtsspiel zu Zorya. Das wird auf jeden Fall eine ganz andere Größenordnung als heute und letztes Wochenende.