Karpaty – Vorskla: 4:0

Heute spielten Karpaty ihr erstes Spiel in der Abstiegsrunde, es ging zu hause gegen Vorskla, die man gerade erst vor kurzem im ersten Spiel unter Trainer Fabri sensationell mit 4:0 auswärts besiegt hatte.

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Photo: © Informationszentrum «FC Karpaty»

Das Spielsystem war das übliche 3:4:3 (oder 3:4:1:2) mit dem wiedergenesenen Kuchynskyj im Tor, davor Kovtun, der den Vorzug vor Sandokhadze erhalten hatte, Papa Gueye und Mehremic, im Mittelfeld Myakushko, Tolotschko, der den immer noch verletzten Klyots vertrat, Hongla und Hutsulyak, davor Yoda für den gelbgesperrten Di Franco, Ponde und Shved.

Auf der Bank saßen Torwart Penkov, Innenverteidiger Nesterov und Kharzhevskyj, die Wingbacks Busko und Slyva sowie die Offensivspieler Vargas und Debelko.

Das Spiel begann ausgeglichen, aber zunächst ohne große Höhepunkte. Karpaty, die eigentlich das schwächer eingeschätzte Team waren, wirkten in ihrem Spiel sicherer, was aber auch damit zu tun haben dürfte, dass Vorskla aktuell gerade eine richtig schlimme Serie im Nacken hat.

Nach 25 Minuten gingen Karpaty in Führung. Die Abwehrkette von Vorskla war bis zur Hälfte der eigenen Hälfte aufgerückt, als Shved in der Nähe der Mittellinie an den Ball kam und Ponde steil durch eine Lücke in der Viererkette schickte. Der startete genau im richtigen Moment, um nicht ins Abseits zu geraten und verwandelte sicher aus 14m allein vor dem Torwart.

Das änderte zunächst nicht viel am Spielverlauf. Beide Mannschaften übten sich in vorsichtiger Offensive. Das sah ganz nett aus, ohne aber dass dabei wirklich große Chancen auf auch nur irgendeiner Seite entstanden, Karpaty wirkten dabei aber wie das bessere Team. Das 2:0 fiel dann in der 38. Minute nach einer Ecke, die so ein wenig unkontrolliert zwischen Freund und Feind purzelte, wo nach etwas Gewühl vor dem Fünfmeterraum schließich Shved den Ball vor den Fuß bekam und einschoss. So ging es mit einem vollkommen verdienten 2:0 in die Pause.

Die zweite Hälfte begann mit etwas aktiveren Gästen, die natürlich nun etwas mehr unternehmen mussten, um den Rückstand aufzuholen. Das sah auch streckenweise etwas besser aus als noch in der ersten Hälfte. Karpaty konnte sich nun noch mehr als zuvor auf Konter verlassen und taten das ziemlich überzeugend.

Einem Konter entsprang dann auch das 3:0, das wieder Shved nach 61 Minuten erzielte. Dieses Mal kam der Steilpass von Yoda, wieder fand er genau eine Lücke in der Viererkette. Shved machte es aber etwas eleganter, indem er den Ball einfach über Torwart Shust lupfte.

Vorskla war nun endgültig geschlagen, aber es kam noch schlimmer. Nach 68 Minuten zeigte der Schiedsrichter nach einem Foul an Ponde auf den Punkt. Shved verzichtete auf die Möglichkeit, einen Hattrick zu erzielen und überließ den Strafstoß Yoda, der mit viel Wucht verwandelte. So war der Stand von Ende Februar hergestellt, aber es waren noch 20 Minuten zu spielen.

Ponde hatte nun seinen Job gemacht, und in Minute 72 kam Debelko für ihn auf den Platz, 10 Minuten später durfte Vargas noch etwas Spielpraxis sammeln, für ihn ging Yoda.

Nach 84 Minuten hätte es 5:0 stehen müssen. Shved setzte sich auf seiner linken Seite durch und spielte diagonal nach rechts, wo Myakushko völlig allein stand, aber etwas zu lange brauchte, den Ball unter Kontrolle zu bringen und sich dann noch jemand dazwischen werfen konnte.

Zwei Minuten später hatte Kharzhevskyj sein Debüt, er kam für Tolotschko und positionierte sich entsprechend im zentralen Mittelfeld. Am Resultat änderte das nichts mehr. Wie schon Ende Februar gewannen Karpaty mit 4:0.

Der Sieg ging in der Höhe vollkommen in Ordnung. Das hatte sowohl mit der Schwäche von Vorskla zu tun als auch mit der eigenen guten Leistung. Leider gelingt es ja immer noch nicht, derartige Leistungen zuverlässig abzurufen, sonst wäre die Mannschaft jetzt in den oberen statt der unteren 6 unterwegs.

Auffällig war heute natürlich Shved, der mit zwei Toren, Tempo und einigen gefährlichen Pässen zu gefallen wusste. Yoda machte auch wieder Spaß, und wenn auch seine Weitschüsse meist eher Slapstick-Charakter haben, hat er doch nun immerhin sein erstes Tor erzielt, außerdem reißt er mit seinen Tempodribblings immer wieder Lücken in die gegnerische Abwehr und bringt seine Mitspieler ins Spiel. Ponde hat heute eindrucksvoll unter Beweis gestellt dass er den Platz in der Startelf verdient. Sein 1:0 war klasse, man konnte sehen, wie er das Spiel liest und sich genau im richtigen Moment auf den Weg machte. Debelko hatte nach seiner Einwechslung eine gute Chance, die er aber kläglich vergab. Er dürfte es aktuell schwer haben, in die erste Elf zurückzukehren.

Trotz des hohen Siegs ist das Punktepolster auf den ersten Relegationsplatz noch nicht besonders groß. Olimpik hat vier Punkte weniger und spielt morgen zu hause gegen Desna, kann also den Abstand wieder auf einen Punkt reduzieren. Der heutige Sieg sollte Mut geben, denn vom spielerischen Können her sollte der Abstieg absolut kein Thema sein, nur muss man ganz einfach lernen, diese Leistung auch gegen unbequemere Gegner zeigen zu können.