Fabri González hat nach dem enttäuschenden 3:3 gegen Olimpik durch ein Interview für Spekulationen über einen vorzeitigen Rücktritt von seinem Traineramt gesorgt.

Auf die Frage, ob das Spiel vom Samstag sein letztes für den Club gewesen sei, antwortete er:
Ich möchte das Beste für diese Mannschaft, aber ich habe keine Kraft weiterzumachen. Ich muss auch auf meine Gesundheit aufpassen. Es erreicht den Punkt, dass ich eines Tages einfach auf diesem Feld sterben könnte. Heute ist mir schon viermal schwindelig geworden von dem, was auf dem Platz passierte. Ich war sehr enttäuscht.
Angesprochen auf den Verweis darauf, dass er versprochen hatte, mit der Mannschaft die Klasse zu halten, sagte er weiter:
Ehrlich gesagt hat die Mannschaft genug gute Spieler, und das hat man heute auch gesehen. Aber dennoch, aufgrund bestimmter individueller Fehler gewinnt die Mannschaft nicht. Ich werde keine Namen nennen. Sie haben alles selbst gesehen und können Ihre eigenen Rückschlüsse ziehen.
Die Frustration des Trainers ist vollkommen nachvollziehbar. Es war in den letzten Spielen deutlich, dass er versucht hat, das seinige zu tun – etwa durch Reaktivierung zuvor aufs Abstellgleis geschobener Leistungsträger (Mehremic, Fedetskyj, Miroshnichenko) und – bedingt durch das zusätzliche Personal – Umstellung auf Viererkette, was in einigen Bereichen für sichtbare Verbesserungen gesorgt hat.
Dennoch gab es immer wieder individuelle Fehler, die die Mannschaft den Sieg gekostet haben, das war offensichtlich. Allerdings muss auch angemerkt werden, dass mit Marian Shved der torgefährlichste Stürmer den Club noch vor Saisonende zu seinem neuen Verein verlassen hat und die verbliebenen Offensivspieler einfach nicht die gleiche Qualität im Abschluss haben, was man gegen Olimpik allein schon bei den vielen von Hutsulyak nicht verwerteten Chancen sehen konnte.
Wir werden sehen, ob die obige Formulierung aus dem Interview tatsächlich einen vorzeitigen Rücktritt bedeutet. Am Mittwoch geht es im Spiel der Abstiegsrunde auswärts gegen Arsenal. Eine mathematische Chance auf Vermeidung der Relegation besteht noch – Olimpik müsste gegen Vorskla verlieren und gleichzeitig Karpaty ihr Spiel gewinnen, aber wer mag nach den letzten Spielen noch daran glauben?
Realistisch dürfte sein, dass es dann im Anschluss an die Saison in zwei Relegationsspielen gegen den Dritten der Persha Liha um den Klassenerhalt gehen wird. Pikantes Detail am Rande: dort steht zwei Spiele vor Saisonende zur Zeit der alte westukrainische Rivale Volyn Lutsk.
Nachtrag: Wie das Portal FC Karpaty.com.ua heute berichtete, leitete gestern (Sonntag) Techniktrainer Oleksandr Chyzhevskyj das Training der Mannschaft, ohne dass Fabri und sein Team anwesend waren. Das könnte als starker Hinweis zu deuten sein, dass der Trainer tatsächlich zurückgetreten ist.