Verschiedenen Quellen zufolge prüft der russische Oligarch Mikhail Fridman (Chef z.B. der „Alfa-Group„) derzeit, die Anteile von Präsident Petro Dyminskyj und dem mutmaßlichen Mit-Anteilhaber Ihor Kolomojskyj an Karpaty Lviv (jeweils 50%) zu kaufen.

Nun ist, falls diese Nachricht überhaupt stimmt, noch nicht einmal gesagt, dass die derzeitigen Eigentümer überhaupt an einem Verkauf interessiert wären. Sollte das Geschäft am Ende zustande kommen, müsste mit einigen Kontroversen gerechnet werden.
Fridman stammt aus einer jüdischen Familie in Lviv und wuchs in einfachen Verhältnissen auf. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion wurde er unter Präsident Jelzin in Russland aufgrund von Beziehungen zu einem wohlhabenden Geschäftsmann von Einfluss, den er dann nach dem Amtsantritt Putins sogar noch steigern konnte. Aktuell gehört seine „Alfa Bank“ zu den russischen Unternehmen, die noch in der Ukraine aktiv sind.
Aufgrund seiner guten Verbindungen zur herrschenden Klasse im heutigen Russland dürfte, falls es zu dem Geschäft kommen sollte, Fridman auf einige Vorbehalte bei den Fans des Clubs treffen, selbst, wenn dies die Rettung von den aktuell existenzbedrohenden Geldsorgen bedeuten könnte. Es ist kein Geheimnis, dass russische Investoren seit Beginn des Kriegs verstärkt versuchen, sich in der Ukraine bei Unternehmen einzukaufen. Außerdem wäre eine russischer Eigentümer in der traditionell sehr patriotischen Westukraine keine unproblematische Personalie.
Was natürlich zu seinen Gunsten spräche, wäre die Tatsache, dass Fridman in Lviv geboren ist und dadurch vielleicht sogar wirklich ganz emotionale Gründe hat, Karpaty retten zu wollen. Warten wir es ab. Noch ist keine Entscheidung gefallen.