Wie Trainer und Spieler mit der Coronavirus-Pause umgehen

Die Liga ist durch den Coronavirus in Zwangspause, und niemand weiß, wie lange sie dauern wird.

kudryk.jpg
Oleh Kudryk, Photo: © Informationszentrum «FC Karpaty»

Wie Trainer Roman Sanzhar kürzlich erwähnte, sind die ausländischen Spieler praktisch alle in ihre jeweilige Heimat gereist. Nun heißt es warten, wie und wann es weiter geht, nicht zuletzt, ob die Saison überhaupt beendet werden kann.

Das ist für Karpaty aus zweierlei Gründen besonders kritisch: man steht aktuell auf dem letzen Tabellenplatz, der den Abstieg bedeutet, sollte der aktuelle Tabellenstand auch der die Saison abschließende bleiben. Außerdem laufen die meisten Spielerverträge nur bis Ende Juni, so dass, sollte es über diesen Stichtag hinaus gehen, die Frage entstünde, welcher Kader dann noch übrig bliebe. Dieses Problem haben natürlich auch andere Clubs weltweit, und es bleibt zu hoffen, dass die FIFA hier für das weltweite Transfer-System eine sinnvolle Regelung findet. Der Trainer ist indes bereit, seinen Vertrag für die notwendige Zeit zu verlängern und ist sich sicher, dass auch die Spieler, die es betrifft, das notwendige Verständnis aufbringen würden.

Derweil beschäftigen sich die Spieler zu hause.

Die beiden Luxemburger Marvin Martins und Tim Hall sind nicht nur Landsleute, sondern auch in der Heimat Nachbarn. Beide sind mittlerweile zu hause. Martins erzählt:

Wir [in Luxemburg] haben keine große Bevöölkerung, aber es gibt viele Infektionsfälle. Die Regierung wird radikale Maßnahmen ergreifen.

Ich bin fast immer in der Wohnung – es ist ziemlich schwierig. Mich freut, dass Tim Hall mein Nachbar ist und wir viel Zeit miteinander verbringen. Meistens schaue ich Filme und spiele mit einem Freund in Luxemburg Online-Spiele.

Vladyslav Dubinchak berichtet, er ginge selten überhaupt aus dem Haus, schaue sich viele Filme an und habe gerade die Autobiografie von Mike Tyson gelesen. Auf Instagram veröffentlichte er kürzlich ein Video, wo er mit einer Rolle Toilettenpapier jongliert:

Matar Dieye veröffentlichte auf Instagram ein Post, wo er mit der Gradient-App seine Nationalität „überprüfen“ ließ – die fand, er sei zu 61% Ukrainer, wer hätte das gedacht:

Screenshot 2020-03-20 at 18.37.23.png

Matar hat offenbar schon etwas ukrainisch gelernt, und zwar schon vor seinem Wechsel nach Lviv – er kommentierte sein Post in bestem Zentralukrainisch mit „Danke Dir, Gott, dass ich kein Moskowit bin“.

Eine Fortsetzung der Liga scheint aktuell kaum vorstellbar – in der Ukraine befindet sich die Pandemie noch in einer früheren Phase als in anderen europäischen Ländern, so dass es hier eher noch länger als woanders dauern wird. Zudem wird ja auch nach einem Abflachen der Kurve der Virus weiter eine Gefahr für die Menschen sein, die die Infektion noch nicht hinter sich haben. Es wäre gar nicht so ganz auszuschließen, dass es in diesem Jahr überhaupt nicht mehr weiter geht und man im nächsten Jahr genau da fortsetzen könnte, wo jetzt aufgehört wurde.