Der UPL-Präsident Thomas Grimm wird bekanntlich seine Amtszeit nicht verlängern. Einer der genannten Gründe war übrigens auch, dass es nicht gelungen war, die TV-Übertragungsrechte aller UPL-Spiele zentral zu organisieren, wo einer der Clubs, die aus der Phalanx ausbrachen und eigene Verträge abschlossen, Karpaty waren. Die Suche nach einem Nachfolger verläuft chaotisch, und ein uns wohlbekanntes Gesicht könnte dabei eine Rolle spielen.
Es steht also eine Präsidentschaftswahl bei der Ukrainischen Premier Liha an, und Karpaty schlagen einen bekannten Namen vor: Oleh Smalijchuk, Spielervermittler, früherer Vizepräsident des Club und Vater des „Los Karpatos“ Konzepts, hatte auf seiner Facebookseite vor einigen Tagen bereits in seiner unvergleichlichen Art geschrieben:
Vor der Quarantäne weinten wir nur, wenn es wirklich so richtig beschissen wurde… jetzt reicht es schon aus, einfach nur den Fernseher einzuschalten, und nach ein paar Minuten kommen uns die Tränen in die Augen…
Worte in Gottes Ohr:
„Wir müssen uns um die ganze Liga kümmern“
„Alle sollten verstehen, dass es nicht so sein sollte, wie ein Verein es sagt“
„Wir müssen einen Schritt aufeinander zu machen“ [Zitate in russischer Sprache]Fernsehen kann man nicht ignorieren… also gehe ich brav meine Hände waschen, sehe mich im Spiegel und plötzlich… sehe ich dort den perfekten Kandidaten für den Posten der UPL…
Ich wende mich offiziell an meinen geschätzten Sergei Anatolyevich [Palkin, Generaldirektor bei Shakhtar], mich als Kandidat für diese Position zu nominieren… und bitte sagen Sie nicht, dass „wir schon viele ausprobiert haben“ [Zitat in russischer Sprache].
Wo nach dem obigen Post noch nicht ganz klar gewesen war, ob das nun ernst gemeint oder eher so eine Laune nach ein paar Glas Wein war, ist es nun ganz offiziell. In einem Statement auf der Club-Homepage gaben Karpaty heute die Kandidatur Smalijchuks bekannt:
Mit dem Recht eines Mitgliedsclubs der ukrainischen Premier League, eines der Gründer der Organisation, kündigt der Fußballverein „Karpaty“ (Lviv) offiziell die Nominierung von Oleg Petrovytsch Smaliychuk zum Präsidenten der UPL an. Ein entsprechender offizieller Brief wurde an die Direktion der Premier League geschickt.
Die Antwort der UPL ließ nicht lange auf sich warten:
Nach unseren Statuten läuft die Frist für die Einreichung von Anträgen 10 Tage vor dem für den 27. April geplanten Wahltermin ab. Das heißt, alle Clubs und angehenden UPL-Mitglieder mussten ihre Nominierungen bis Freitag [also dem 17. April] eingereicht haben.
Aber dabei blieb es nicht. Wie sich herausstellte, müssen gemäß der Satzung bei der Wahl des UPL-Präsidenten die Teilnehmer persönlich anwesend sein, was aber aufgrund der aktuellen Ausgangssperren nicht möglich wäre. UPL-Exekutivdirektor Yevhen Dykyj erklärte daher kurze Zeit später:
Wir haben bereits einen Antrag, die Wahl des UPL-Präsidenten auf Mitte Mai zu verschieben.
Das Wahlformat erlaubt ihr Online-Verhalten nicht. Alle Teilnehmer müssen persönlich anwesend sein. Möglicherweise wird der Bewerbungsprozess fortgesetzt. Wir werden eine Sitzung abhalten, in der wir dieses Thema gemäß unserer Satzung behandeln werden.
Bisher gibt es nur einen Kandidaten – Oleksandr Shevchenko, den Vorsitzenden des Fußballverbandes der Region Lviv. Ob er noch Konkurrenz erhält, wird sich also zeigen müssen, er selber hat aber heute erklärt, dass er ungern als einziger Kandidat gewält würde und daher für eine Verlängerung der Registrierungsfrist plädiere.
Indes dürften Smalijchuks Chancen, gewählt zu werden, nicht gerade groß sein, ist doch die UPL nach wie vor vor allem ein Vehikel der beiden „Großen“, aber lustig könnte es zumindest werden.
Karpaty Lviv Nachrichten 