Hrihorij Koslowskyj stellte sich gestern bei Viktor Vatsko auf dessen Youtube-Kanal zu einem Interview über seinen Club, wobei aber auch die Frage, wie es zwischen der Stadt und FK Karpaty weiterginge.

Auf die Frage, ob sich die Idee, aus Karpaty einen Volksclub der Stadt Lviv zu machen, erledigt habe, war die Antwort „ja“. Warum? „Fragen Sie das nicht mich.“
Koslowskyj erinnerte daran, dass die Stadt Lviv mit großer Mehrheit zugunsten dieses Projekts abgestimmt worden war. Später kam ein Rückzieher mit der Erklärung, die Stadt Lviv wolle keinen Fußballclub besitzten, wofür dann seinerseits Koslowskyj wenig schmeichelhafte Worte gefunden hatte.
Gestern bekamen allerdings die Grünweißen eine Breitseite ab: er habe so viel für Karpaty getan (was stimmt, er rettete etwa seinerzeit den Club vor einer Transfersperre wegen der Hudyma-Affäre), müsse aber auf der Clubhomepage lesen, dass er der Totengräber des Clubs sei (hier geht es offenabar um die Kritik an seiner Blockadehaltung bezüglich des Stadions). Dieses Verhalten sei reiner Zynismus, und für ihn sei damit das Thema Karpaty ein für alle mal erledigt – keine Hilfe mehr und auch keine Diskussionen.
Vatsko fragte auch nach dem Gerücht, dass Koslowskyj beleidigt gewesen sei, weil Hutsulyak seinerzeit nicht zu Rukh, aber zu Desna gewechselt sei. Direkt beantworten wollte Koslowskyj das nicht, räumte aber ein, dass er den Spieler gewollt habe.
Er geht davon aus, dass Rukh in der UPL spielen wird, Karpaty wohl bald nicht mehr. Ob sich ein Szenario wie mit Veres / FK Lviv wiederholen könnte (gemeint ist, dass der Besitzer von Veres damals dessen UPL-Lizenz auf den zweitklassigen FK Lviv übertrug), wollte er nicht ausschließen („wer weiß, was in zwei Jahren ist?“).
Die Überlebenschancen für Karpaty in der zweiten Liga schätzt Koslowskyj als sehr schlecht ein („das wäre schon das Ende der Geschichte“) – es sei da weit schwieriger als in der UPL.
So viel scheint deutlich: Koslowskyj ist immer noch richtig sauer. Und dass das Projekt des „Volksclubs“ Karpaty tot ist, hatte sich ja in den letzten Wochen schon abgezeichnet. Die Frage wird hier sein, ob sich doch noch eine Lösung bei der Stadionfrage findet. In einem Interview hatte Dyminskyj deutlich gemacht, dass er nicht bereit sei, in ein selber nicht lebensfähiges Team Geld zu pumpen und dass das Stadion mit den geplanten Bauten aus seiner Sicht Voraussetzung für ein Überleben des Clubs sei.
Da aktuell auch völlig offen ist, ob die Liga in diesem Jahr noch fortgesetzt wird und ob dann Mannschaft die Klasse halten kann, ist nicht auszuschließen, dass eine Entscheidung dazu, wenn denn eine getroffen wird, bis in die Zeit nach der Saison hinausgeschoben wird.
Hier ist das vollständige Interview (in ukrainischer Sprache):