Oleh Smalijchuk über die Zukunft von Karpaty Lviv

Heute fand ein Treffen statt zwischen Oleh Smalijchuk und den Eltern von Schülern der Karpaty-Jugendakademie. Dabei sprach er auch darüber, wie es mit Karpaty in der nächsten Saison weiter gehen wird.

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Photo: © Informationszentrum «FC Karpaty»

Wie auf „Profutbol“ berichtet wurde, erklärte Smalijchuk folgendes:

Karpaty starten die Saison in der Druha Liha (ukr. 3. Liga). Das Team wird in Lviv stationiert sein. Der Club soll in zwei Jahren in die UPL zurückkehren. Rechtlich wird der Verein weder Kolomojskyj noch Dyminskyj gehören.

Weiterhin wolle Smalijchuk, dass der Präsident des Clubs vom Verwaltungsrat gewählt werde. Er selber sei bereit, seine Kandidatur für eine fünfjährige Amtszeit einzureichen. Der Trainer werde Roman Hnativ sein (wir berichteten).

Diese Ankündigung passt zu einem Gerücht, das in den letzten Tagen bereits die Runde gemacht hatte: Wie der Sportmoderator Ihor Tsyhanyk gestern berichtete, zeigte die Karpaty-Führung kein echtes Interesse, wirklich die Lizenz für die Perscha Liha zu erhalten. Stattdessen spräche einiges dafür, dass der Verein aufgelöst, mit der Lizenz eines Clubs in der Druha Liha als „Karpaty“ (vermutlich in leicht abgewandelter Form) in Lviv weitergeführt würde. Ein Kandidat für eine solche Rochade ist bereits genannt worden – Halytsch-Burshtyn ist ein Club aus Smalijchuks Heimatstadt Halytsch und wird in der nächsten Saison in der Druha Liha antreten.

Wenn sich das alles so bewahrheitet, sieht es also danach aus, als würde der vorhandene Club aufhören zu existieren. Für diese Annahme spricht auch, dass aktuell Smalijchuk alles versucht, so schnell wie möglich die Schulden, die andere noch beim alten Club haben, einzutreiben, denn es ist anzunehmen, dass er seinerseits dessen Schulden nun kurzfristig wird begleichen müssen.

Ein solcher Plan ist einerseits konsequent, da die Situation mit Miteigentümer Ihor Kolomojskyj offenbar nicht lösbar ist und jener so immer weiter 50% der Anteile hielte ohne bereit zu sein, sich an Investitionen oder dem Bezahlen von Schulden zu beteiligen. Auf der anderen Seite wäre natürlich eine „Neugründung“ ein harter Brocken für die Fans, die zudem noch akzeptieren müssten, dass ihr Club in der dritten ukrainischen Liga anträte. Und ob sich wirklich ein Durchmarsch zurück nach oben in drei Jahren realisieren ließe, steht noch auf einem ganz anderen Blatt.

Ebenso unklar wäre, wie so ein neuer Club überhaupt zu finanzieren wäre und mit was für einer Mannschaft er nächste Saison antreten könnte. Es bleiben viele offene Fragen, aber die Anzeichen verdichten sich, dass es Smalijchuk ernst damit ist, die Oligarchen ein für allemal loszuwerden und einen kompletten Neustart zu wagen.