Volodymyr Tantschyk über seinen Wechsel nach Lviv und Gehaltsschulden

Der Flügelspieler Volodymyr Tantschyk war einer der Spieler, die Roman Sanzhar in der Winterpause 2019/2020 trotz katastrophaler finanzieller Lage nach Lviv schleusen konnte, und er war in den wenigen Spielen danach einer der stärksten in seiner Mannschaft.

Volodymyr Tantschyk, Photo: © Informationszentrum «FK Karpaty»

In einem Interview mit Brutalnyj Futbol ging Volodymyr auch kurz auf seine Zeit bei Karpaty ein:

Weshalb warst Du zu Karpaty gegangen? Hast du denn nicht gesehen, dass die Situation nicht gerade aussichtsreich war?

Ich hatte eigentlich nicht den Wunsch zu wechseln, und ich wusste, dass es dort Probleme gab. Es war nun so, dass ich eine Verletzung hatte und lange für die Genesung brauchte. Ich sprach mit Sanzhar, mit dem ich bei Olimpik zusammengearbeitet habe, und er überzeugte mich. Er sagte, alles würde gut und in Ordnung, und so ging ich. Als ich den Vertrag unterschrieb, sagte mir der Direkto Rostyslav Yashchyshyn  auch, dass es Probleme gab, machte mich darauf aufmerksam, was das für eine Situation war. Ich beschloss dennoch, für vier Monate zu unterschreiben, obwohl mir klar war, worauf es da hinauslaufen konnte. Sanzhar sagte mir, dass alles in Ordnung sei, wir die Saison zuende spielen würden und ein gutes Team hätten. Und so kam es dann, dass ich mich entschied, zu wechseln. Ich rechnete mit Gehaltsverzögerungen, aber ich wusste nicht, was das für eine Situation werden würde, die sich dann entwickelte. Ohne Sanzhar wäre ich nicht zu Karpaty gegangen und sie wären auch nicht auf mich zugekommen. Ohne Roman Mykolayevytsch hätte es den Wechsel nicht gegeben und noch nicht einmal Gespräche.

Hat „Karpaty“ Sie voll ausgezahlt?

Nein. Für fünf oder sechs Monate gab es ein Gehalt. Zwei Monate nur 50% aufgrund der Quarantäne. Es gab Versprechen, dass die Schulden beglichen, dass alles gezahlt würde. Das hatte ich von einem der Höchsten im Trainingslager gehört. Damals sagten sie, dass sie die Spielern abfinden würden und alles im Gange sei. Aktuell schulden sie mir jedoch noch Gehalt für vier Monate.

Dass der Verein früheren Spielern noch Gehalt schuldet, ist eine unangnehme Überraschung, nachdem bereits erklärt worden war, dass außer alle Schulden außer denen gegenüber dem FC Sevilla (für den Carrascal-Transfer) und dem ehemaligen Spieler Cristóbal  bereits beglichen worden seien. Der frühere Trainer Roman Sanzhar hatte in einem Interview erst kürzlich erklärt, er sei voll bezahlt worden.