Heute spielte Halytsch beim Tabellenführer Livyj Bereh, der Mannschaft, die die Meisterschaft bisher vom ersten Tag an klar dominiert hat.

Bei Halytsch fehlte nach wie vor Lucas Patanelli. Gespielt wurde in der gleichen Besetzung wie letzte Woche in einer Dreierkette hinten (3:4:3 oder 5:2:3) mit folgender Aufstellung:
- Selenskyj (TW)
- Danilovskyj (RWB)
- Melinyschyn (IV)
- Kalynchuk (IV)
- Avramenko (IV)
- Beresa (LWB)
- Gilmar (ZDM)
- Lebed (ZDM)
- Mordas (ZAM)
- Bej (LW)
- Vytschizhanin (RW)
Auf der Bank saßen:
- Stehnitskyj (TW)
- Lisovyk (LV)
- Sushchak (RW)
- Scotto (MS)
- Hammond (RW)
- Schevtschuk (ZDM)
Während des Spiels kamen Hammond (Bey) zum Einsatz.
Halytsch begann mit aggressivem Pressing und offenbar dem Ziel, die bekannt starke Offensivabteilung des Gegners gar nicht erst in die Nähe des eigenen Strafraums zu lassen. Solange das gelang, blieb das Spiel offen, und Halytsch kam selber zu einigen sehenswerten Chancen, in Führung zu gehen. Wenn aber Livyj Bereh es in den Strafraum der Gäste schaffte, brannte es lichterloh.
Diese Taktik war jedoch nach 29 Minuten ruiniert, als der Schiedsrichter einen Foulelfmeter pfiff. Dieser Strafstoß war ein wenig dubios: Avramenko hatte im Strafraum mit einem Tackling klar den Ball gespielt und erst danach den Gegenspieler getroffen. Aber so sind nun einmal die Schiedsrichterentscheidungen in der Druha Liha – wer Heimrecht und Geld im Rücken hat, wird selten benachteiligt. Spivakov machte keinen Fehler, und es stand 1:0.
Kurz nach Wiederanpfiff kam es zu einer weiteren strittigen Szene, nun auf der anderen Seite: Vytschyzhanin kam an der Strafraumgrenze zu Fall, und was auch in der Wiederholung nach einem klaren Foul aussah, wertete der Schiedsrichter als Simulation und gab die gelbe Karte. So waren die Weichen für den weiteren Verlauf des Spiels gestellt. Halytsch spielte weiter mutig mit, würde aber mit weiterem Verlauf des Spiels im Drängen auf einen Ausgleich zwangsläufig weiter öffnen müssen. Es ging mit diesem mehr als ärgerlichen 1:0 in die Pause.
Nach Wiederanpfiff ging das Spiel zunächst weiter, wie die erste geendet hatte. Halytsch war aktiv, und nach 61 Minuten gelang dem eingewechselten Ghanaer Felix Hammond gleich in seinem ersten Spiel ein wahrhafte Zaubertor zum 1:1: er kam in der linken Strafraumhälfte an den Ball, vollführte mit dem Rücken zum Tor eine halbe Drehung und zimmerte den Ball unhaltbar ins rechte Dreieck.
Die Freude darüber währte aber nicht lang. Schon wenige Minuten später erzielte Morosenko das 2:1, Halytsch war aber damit noch lange nicht geschlagen und griff weiter engagiert an. Nach 84 Minuten erzielte Vytschyzhanin den Ausgleich. Dieses eigentlich vollkommen reguläre Tor wurde aber vom Schiedsrichter nicht gegeben – aus welchem Grund blieb unklar. Alles half nicht, Livyh Bereh gewann am Ende – auf mehr als dubiose Weise zwar, aber darüber wird nach ein paar Tagen schon niemand mehr schreiben.
Halytsch ist auf unglückliche Weise – und mit eifriger Hilfe des Schiedsrichtergespanns – um den Lohn seines eigentlich starken Spiels gebracht worden. Erinnerungen komnen auf, als in der Vorsaison durch ähnlich strittige Schiesrichterentscheidungen das Spiel gegen Podillya entschieden worden war. Dass Schiedsrichter in der Druha Liha vielleicht nicht auf allerhöchstem Niveau arbeiten, ist vollkommen plausibel. Allerdings gibt es, wenn man eine große Anzahl von Spielen betrachtet, schon eine klare Tendenz, dass strittige Entscheidungen eher selten zu Ungunsten der reicheren, idealerweise auch der Heimmannschaft getroffen werden. Das Spiel heute ist durch zwei handfeste Fehlentscheidungen entschieden worden, und das wird der Leistung beider Mannschaften nicht gerecht.
Ansonsten kann Halytsch erhobenen Kopfes den Heimweg antreten. Die Mannschaft hat gegen eines der beiden stärksten Teams der Liga eine starke Leistung gezeigt und wirkt erneut verbessert. Wie es aussieht, hat man mit der Verpflichtung des neuen Trainers Carlos Inarejos eine gute Entscheidung getroffen, mit jedem Spiel wird eine taktische und spielerische Vision klarer, und die entsprechenden Resultate dürften allein eine Frage der Zeit bleiben.