Sytsch-Platzverweis – Roman Hnativ stinksauer

In einem Interview nach der gestrigen Niederlage bei Podillya ging es erneut um die wohl spielentscheidende rote Karte für Oleksij Sytsch. Sollte das, was Trainer Roman Hnativ zur strittigen Situation sagt, stimmen, hätten wir eine handfesten Skandal.

Roman Hnativ, Photo: Youtube

In dem gestern auf dem Youtube-Kanal Спортцентр Production veröffentlichten kurzen Interview mit den beiden Trainern sagte Hnativ zur umstrittenen Situation folgendes:

Der Platzverweis spielte eine Schlüsselrolle. Wir fanden uns in der Minderheit wieder, mussten unser Spiel neu aufbauen. Aber wir blieben bei unserem taktischen Konzept. Aber uns fehlte ein Spieler. Wir haben einen Schlüsselspieler im defensiven Mittelfeld verloren. Das war spielentscheidend. 

Über unseren Gegner werde ich nicht groß kommentieren, aber nach dem, wie sie bis zu dem Moment gespielt hatten, nur eines: von all den Teams, gegen die wir bis dahin gespielt hatten, hat Podillya mich nicht beeindruckt, es gab spielerisch und in Sachen Organisation stärkere Gegner. Ohne diesen Platzverweis hätten wir am Ende ein völlig anderes Ergebnis auf der Anzeigetafel gehabt. Selbst in Unterzahl haben wir uns Chancen erspielt und mehr Ballbesitz gehabt. Es gibt viel interessantere Teams, nicht nur ganz oben in der Tabelle. 

Wir gehen jetzt in den Urlaub, werden uns vorbereiten und die Winterpause nutzen. Natürlich werden wir alle noch einmal richtig ärgern, aber Podillya, vor unserem letzten Heimspiel, wenn ihr Aufstieg in die Perscha Liha [ukr. 2. Liga] von unserem letzten Spiel abhängt, werden wir alles geben, dass sie es nicht schaffen. Nicht, weil wir beleidigt sind. Wir haben gegen alle gespielt, auch die an der Tabellenspitze, so einen Schiedsrichter hat nicht einer zugelassen. Obwohl natürlich jeder irgendwie eine Brille braucht. Ich bedanke mich immer bei Trainer der Schiedsrichter, aber diesmal wollte ich niemandem die Hand geben. 

Ich verspreche, wir werden Revanche nehmen, aber nicht aus Rache, aber es gibt einfach Prinzipien. Wenn Ihr gewinnt, auf ehrliche Art, keine Fragen. 

Ich denke, dass das Wort „tschmyr“ (russ. „чмырь“ – kann man in etwa als „Penner“ übersetzen) hat nichts mit Rassismus zu tun. Direkt daneben zu stehen und hören, er habe „tschornyj“ (ukr. „чорний“ – schwarzer) gesagt – bitte entschuldigen Sie. 

Er warte nur auf die Gelegenheit, einfach nur die Gelegenheit. Ja, bei starken Emotionen, „tschmyr“, das ist eine gelbe Karte, einverststanden. Das ist eine Beleidigung für den Gegner, aber das ist kein Rassismus. Für sowas gibt man keine rote.

Ich verstehe, dass der Präsident des Clubs heute Geburtstag hat, und sie wollten ihm ein Geschenk machen. Aber solche Geschenke kommen später auf der andren Seite wieder heraus.

Das Video im Original ist hier:

Sollte das so stimmen, wäre das in der Tat ein geschenkter Sieg für Podillya, der für Halytsch bereits das Ende der Aufstiegshoffnungen bedeuten könnte und somit ein handfester Skandal.

Hinzu kommt, wir erinnern uns, dass Alvaro Ngamba, der kamerunische Gegenspieler, der Sytsch ziemlich übel umgehauen hatte, für diese Aktion nicht einmal gelb bekam, was – weil er sich die gelbe in der zweiten Hälfte nach mehreren Anläufen am Ende doch noch holte – das Zahlenverhältnis schon recht bald hätte wieder ausgleichen können.

Auch fällt auf, dass Hnativ nicht über die eigenen Perspektiven eines Aufstiegs spricht – die anderen zu „ärgern“ ist etwas anderes. Ob er das grundsätzlich nicht tut, oder ob er zu diesem Zeitpunkt, bzw. nach dieser Niederlage nicht mehr daran glaub, dass das gelingen könnte, kann aktuell nur vermutet werden.

Durch skandalöse Schiedsrichterentscheidungen entschiedene Spiele sind leider nichts neues und kommen selbst in der UPL vor, Karpaty-Fans werden sich noch an das Heimspiel gegen Oleksandriya in der letzen Saison erinnern, das nach starkem Spiel der Grünweißen durch einen völlig irren Elfmeterpfiff entschieden wurde und am Ende 0:4 endete.