Sparring: Veres – Karpaty: 0:3

Heute spielten Karpaty ein Freundschaftsspiel gegen einen höherklassigen Gegner bei Veres Rivne. Die Vorbereitung auf die Rückrunde der Saison (Karpaty spielen in einer Gruppe von 12 Clubs um den Aufstieg in die UPL) nähert sich damit ihrem Abschluss.

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Gespielt wurde in üblichen 3:2:3:2. In der Startaufstellung standen:

Während des Spiels kamen noch Denys Kozhanov (Rostyslav Taranukha), Ivan Kohut (Denys Halenkov), Serhij Horbunov (Jurij Tlumak), Oleh Len‘ (Artur Ryabov), Artur Schakh (Ivan Bobko), Mykola Kohut (Oleksij Khoblenko) und Dmytro Makhnyev (Valerij Boldenkov) zum Einsatz.

Im Spiel gab es ein Wiedersehen mit einigen früheren Karpaty-Spielern, allen voran Dmytro Klyots, der zwar in Rivne geboren, doch fast schon eine Karpaty-Legende war, als er den zerfallenden alten Club im Jahr 2020 verließ, aber auch Oleksandr Matkobozhyk, der bis Sommer letzten Jahres noch in grünweiß aufgelaufen war.

Die heutige Begegnung begann lebhaft und nach Spielanteilen mit leichten Vorteilen für die höherklassigen Gastgeber. Beide Teams suchten die Offensive und kamen zu ihren Möglichkeiten, jedoch zunächst noch ohne wirklich Zwingendes zu produzieren. Nach 23 Minuten fiel dann etwas überraschend der 0:1 Führungstreffer für Karpaty. Nach einem Einwurf von der rechten Außenlinie hatte Taranukha am schnellsten geschaltet und den Ball an der Strafraumgrenze bis zur Grundlinie getrieben und eine Bogenlampe in den Strafraum geflankt, wo Tlumak stand un direkt flach nach rechts einschoss.

Veres schaltete nun einen Gang hoch und verstärkte seine Angriffsbemühungen, was für einige Gefahr vor dem Karpaty-Tor sorgte, aber auch für einige Konter-Möglichkeiten der Grünweißen sorgte. Am Stand änderte das aber bis zur Pause nichts, und Karpaty gingen mit einer knappen Führung in die Kabine.

Zu Beginn der zweiten Hälfte kam bei Karpaty Ivan Kohut für Denys Halenkov, nachdem vor dem Seitenwechsel schon Denys Kozhanov für Rostyslav Taranukha eingewechselt worden war. Und schon nach 48 Minuten stand es, wieder ziemlich unerwartet, 0:2 – nach einem Freistoß nahe der rechten Grundlinie köpfte Oleksandr Lebedenko beim Versuch zu klären aus spitzem Winkel unhaltbar ins eigene Tor.

Ziemlich zeitgleich begann es strömend zu regnen, und für die Spieler wurde es immer schwieriger, auf dem schnell weich werdenden Boden normal Fußball zu spielen. Dennoch übte Veres nun zunehmend Druck aus. Nach 69 Minuten gab es einen Schreckmoment für Karpaty: Oleksandr Ilyushchenkov lag verletzt am Boden, er war im Kampf um den Ball im Fünfmeterraum mit einem gegnerischen Spieler zusammengestoßen und dann unglücklich mit dem Rücken gegen den Pfosten geprallt. Er musste behandelt werden, konnte aber weiterspielen.

Und nach 77 Minuten stand es plötzlich 0:3 – Ihor Duts‘ war es gelungen, einen hoch vor das Tor gebrachten Eckball vor dem Torhüter auf den Kopf zu bekommen. Veres hatte noch einige Chancen, vor allem durch Weitschüsse, aber es blieb letztlich beim 0:3-Sieg für Karpaty.

Direkter Link zum 0:1, 0:2, 0:3

Dies war ein unerwartet klarer Sieg für Karpaty gegen einen höherklassigen Gegner. Dennoch war das heutige Resultat kein Grund, gleich mit höchsten Erwartungen in den Start der Rückrunde zu gehen, denn heute lief vieles ganz einfach viel zu gut.

Das begann damit, dass Veres ein überaus bequemer Gegener war: Die Gastgeber spielten sehr offensiv, waren aber nicht in der Lage, das in etwas Zählbares zu überführen. Durch die offensive Spielweise ergaben sich für Karpaty Räume, um selber anzugreifen oder auch nur zu kontern. Wir erinnern uns, wie viel schwieriger erst vor kurzem das Trainingsspiel gegen das sehr defensiv spielende Nyva Ternopil gewesen war.

Und hier kommen wir auch zu einem weiteren Problem, das die Mannschaft seit langem plagt: es gelingt zu selten, aus dem eigenen Kombinationsspiel echte Torchancen abzuleiten. Das 0:1 war nach einem Einwurf durch den von den Veres-Abwehrspielern offen gelassenen Raum auf ihrer linken Abwehrseite und die Schnelligkeit Taranukhas möglich geworden. Das Eigentor zum 0:2 wollen wir nicht weiter betrachten, und das 0:3 folgte einer Standardsitutation.

Die Durchschlagskraft scheint auch durch die Neuzugänge der Winterpause nicht wesentlich besser geworden zu sein, und die Gegner, die in der Rückrunde der Perscha Liha nun auf Karpaty warten, dürften defensiv konsequenter spielen als Veres heute. Dieses Problem wird, wenn es im April wieder losgeht, zu lösen sein. Und wie gut das gelingt, dürfte sich als Schlüssel zu einem etwaigen Aufstieg am Saisonenende erweisen.