Karpaty – Zorya: 0:2

Heute spielten Karpaty ihr erstes Spiel nach der Winterpause zu hause gegen Zorya Luhansk. Nachdem Stal’ gestern ihr Heimspiel gewinnen konnten, brauchten Karpaty heute unbedingt Punkte, um vom letzten Tabellenplatz wegzukommen.

Gespielt wurde in einem 3:4:2:1-System mit Pidkiwka im Tor, Fedetskyj, Nesterov und Lobaj als Dreierkette hinten, davor Myakushko, Chachua, Klyots und Husulyak im Mittelfeld, Di Franco und Shved als Außenstürmer und im Sturmzentrum Hightower Akulinin. Carrascal, der in den letzten Spielen stark aufgetreten war, fehlte gelbgesperrt, alle drei Neuzugänge, Cortes, Bedoya und Sandokhadze, saßen auf der Bank.

Die erste halbe Stunde verlief einigermaßen ausgeglichen, mit leichten Feldvorteilen für die Hausherren, Kontern bei Zorya, aber ohne so richtige Chancen auf beiden Seiten. Das änderte sich in Minute 32, als nach einem sehr ungeschickten Einsteigen von Fedetskyj im Strafraum Elfmeter gepfiffen wurde. Der Elfmeter war berechtigt, kam aber trotzdem sehr überraschend und war im Grunde mal wieder symptomatisch für die gesamte Karpaty-Saison: ordentlich gespielt und dann so ein blödes Ding. Dieses Mal verlief es glimpflich, der Strafstoß traf den Pfosten, und es blieb beim 0:0. Danach wurde das Spiel etwas lebhafter, wobei Zorya etwas stärker wirkte. Es ging ohne Tore in die Kabine.

Nach der Pause begannen Karpaty ohne Wechsel. Sie spielten mit mehr Offensivdruck, und
in der der 52. Minute sah es aus, als hätten sie die Führung erzielt, der Treffer wurde aber wegen Abseits nicht gegeben. Praktisch im Gegenzug fiel dann die Führung nach einem Konter für die Gäste, die ein wenig die Verwirrung ausnutzen konnten. Karpaty spielten weiter nach vorn. Nach 62 Minuten kam Neuzugang Cortes für Myakushko. Nach 72 Minuten fiel dann das 0:2 nach einer schönen Einzelaktion, wobei auch Nesterov und Lobaj schlecht positioniert waren und dadurch ohne Not Raum ließen.

Nach 75 Minuten kam Verbnyj für Chachua, was taktisch zu keiner Änderung führte. Es sah nicht wirklich nach einem Ausgleich oder auch nur einem Anschlusstreffer aus, Zorya stand hinten sicher und hatte sogar noch einige gute Konterchancen.

Am Ende stand eine verdiente Heimniederlage. Zorya spielten sehr effektiv, brauchten kaum Chancen, um zu ihren Toren zu kommen. Hinten standen sie stabil genug, wobei die Karpaty-Offensive auch nicht gerade ein Gradmesser war.

Als Fazit bleibt zu bemerken, dass Karpaty im neuen Jahr exakt die gleichen Probleme haben wie im alten: es sieht alles ganz nett aus, aber man braucht viel zu viele Chancen, um ein Tor zu erzielen (hier hat der heutige Gegner hingegen sehr schön gezeigt, wie man es macht), und die Defensive ist immer mal wieder für einen Aussetzer gut, woraus dann Gegentore resultieren.

Mir fällt immer wieder auf, dass die beiden Flügelspieler gern diagonal in den Strafraum gehen und den Ball ins Tor tragen wollen, wodurch Mittelstürmer Akulinin kaum ins Spiel kommt: er ist ja nicht gerade beweglich, aber lang und kopfballstark. Mit flachen und kurzen Zuspielen funktioniert der nicht, und Flanken auf den Kopf werden praktisch keine geschlagen.

Der Zug ist noch nicht abgefahren. Man wird in der Abstiegsrunde noch Spiele gegen die direkte Konkurrenz haben, aber wenn die nicht langsam herausfinden, wo das Tor steht und lernen, über 90 Minuten konzentriert zu spielen, dann sieht es trotzdem zappenduster aus.