Sumy – Karpaty: 0:3

Heute spielten Karpaty auswärts bei Sumy im ukrainischen Pokal. Die Situation in der Liga ist ja aktuell leider recht enttäuschend, und es gab natürlich einige Hoffnung, dass man sich heute bei dem niedrigerklassigen Gegner (Sumy spielt in der zweiten ukrainischen Liga) vor fast völlig leeren Rängen ein wenig freischießen könnte.

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Photo: © Informationszentrum «FC Karpaty»

Natürlich kamen heute einige Spieler zum Einsatz, die sonst keinen Stammplatz in der ersten Mannschaft haben. Es gab wieder das unter Trainer Morais gewohnte 4:3:3, mit Kuchynskyj im Tor, Miroshnichenko, Kovtun, Mehremic und Lebedenko als Viererkette, davor Holodyuk, Carrascal und Verbnyj und der Sturmreihe aus Mendez, Ponde und Vargas. Auf der Bank saßen Torwart Penkov, Verteidiger Fedetskyj und Borodaj, Mittelfeldspieler Klyots und Di Franco sowie die Angreifer Myakushko und Hutsulyak.

Das Spiel beggann natürlich mit einem deutlichen Übergwicht der Gäste, wobei an manchen Stellen auch ein klein wenig Überheblichkeit zu beobachten war. Sumy hingegen stand einigermaßen stabil und wagte sich mit gelegentlichen Kontern nach vorn.

Die erste richtige Chance hatte Miroshnichenko nach etwa 22 Minuten, der allein vor dem Tor aber zu weit nach links abgedrängt wurde und den Ball nicht am Torwart vorbei bekam. Wenig später kam Sumy zu einer fast noch besseren Möglichkeit, und Kuchynskyj musste eine akrobatische Parade hinlegen – die Karpaty-Abwehr sah in der Situation nicht besonders souverän aus.

Karpaty gingen dann in der 33. Minute in Führung – in Myakushkos Abwesenheit durfte Holodyuk auch mal einen direkten Freistoß ausführen, und das tat er ziemlich gut, ein schöner Schuss ins linke Eck aus gut 20 Metern. Es ging mit einer Reihe von Torszenen weiter, davon die auffälligste war wohl, als Carrascal nach 44 Minuten an der Strafraumgrenze drei Gegenspieler schwindelig spielte und dann aus etwa 14 Metern das Tor verfehlte. So blieb es beim mehr als verdienten 0:1 zur Pause.

Die zweite Hälfte beggann ohne Wechsel. Karpaty ließen den Ball laufen, und Sumy kam nicht so richtig ins Spiel. Dabei kam es zu einigen ziemlich hässlichen Fouls gegen Carrascal und Vargas, wo wohl auch ein wenig Frust im Spiel war. Allerdings wirkten Karpaty hier mitunter auch etwas unvorsichtig, denn trotz zahlreicher Schüsse auf das Tor der Gastgeber leisteten sie sich auch gleich zwei Konter nach 53 und 55 Minuten, wo locker der Ausgleich hätte fallen können.

Nach 56 Minuten stand es dann aber doch 0:2. Nach schöner Vorarbeit von Holodyuk erwischte Ponde den Ball ungefähr 6 Meter vor dem Tor gerade noch im Rutschen, grätschte ihn dabei aber an den linken Pfosten, von wo ihn dann Vargas einschob.

Nach 61 Minuten wurde bei Karpaty zum ersten Mal gewechselt – für Carrascal, der schon einige Tritte abbekommen hatte, kam Di Franco. Nach 73 Minuten fiel das 0:3 durch Hutsulyak, der in der 68. Minute für Ponde auf den Platz gekommen war. Sumy kam aber dennoch immer wieder zu Chancen, wie etwa nach 76 Minuten, wo das Tor aus spitzem Winkel kaum 3 Meter entfernt verfehlt wurde. Gleich im Gegenzug vergab Hutsulyak nach schöner Vorarbeit von Di Franco allein vor dem Torwart aus 6 Metern das Tor. Für den angeschlagenen Vargas kam nun Dmytro Klyots, der sich im zentralen Mittelfeld positionierte.

Nach 80 Minuten vergab Hutsulyak eine weitere Großchance, er lief steil geschickt allein auf den Torwart zu und feuerte weit über das Tor. Das hatte schon etwas groteskes. So richtig viel passierte danach nicht mehr. Sumy hatte noch eine Großchance die sie aber auch vergaben, und auch bei Karpaty gingen noch ein paar Bälle daneben.

Karpaty haben standesgemäß die nächste Runde erreicht und auch einigen Spielern aus der zweiten Reihe Einsatzzeit gegeben. Trotz des deutlichen Sieges waren doch einige Defizite nicht zu übersehen. Es wurde zu sorglos nach vorn gespielt und dem Gegner das Kontern zu leicht gemacht. Gleichzeitig wurden eine ganze Reihe Großchancen vergeben. Es mag ein gewisser Übermut eine Rolle gespielt haben, aber das sind Dinge, die unbedingt abgestellt werden müssen.

Von der “zweiten Reihe” waren heute vor allem Mendez und Kuchynskyj hervorzuheben. Letzterer hielt genau so gut wie in seinen letzten Spielen, und Mendez war da vorn ein ständiger Gefahrenherd und brachte seine Kollegen immer wieder gut ins Spiel.