Es hatte sich schon angedeutet, als sie vor dem Spiel in Poltava „wegen Verletzung“ gefehlt hatten: scheinbar plant Trainer Roman Sanzhar nicht mehr mit seinen erfahrenen Legionären Francisco Di Franco und Cristian Ponde sowie offenbar auch noch einigen anderen, nicht namentlich genannten.

Der Trainer hatte nach der Niederlage am letzten Wochenende seine erfahrenen Spieler kritisiert:
Die Mannschaft ist unausgeglichen. Es gibt junge Leute, die den Wunsch haben, denen aber aktuell noch die Erfahrung fehlt. Sie müssen eingewechselt werden, helfen und wachsen. Die Leute, die die Mannschaft mitreißen sollten, haben keine Lust, für sie zu spielen, und mit ihnen muss es einen Wechsel geben.
Obwohl von Sanzhar nicht genannt, tauchen hier ganz oben in der Liste die Namen Di Franco und Ponde auf, beides Spieler, die in der Vorsaison Leistungsträger waren, die aber in den letzten Spielen unter Sanzhar kaum noch zum Einsatz kamen.
Einem Bericht im Sportportal футпол 24 zufolge plant die Vereinsführung eine ganze Reihe ausländischer Spieler zu verkaufen und stattdessen auf erfahrene Ukrainer zu setzen. Wer neben den beiden oben genannten noch auf der Abschussliste stehen mag, wurde nicht erwähnt.
Ponde hatte ja bereits in der Sommerpause in einem Interview erklärt, er würde gern nach Portugal zurückkehren. Allerdings hatte der Verein aus verständlichen Gründen zu der Zeit wenig Interesse daran, einen seiner wenigen treffsicheren Angreifer abzugeben.
Von Di Franco waren keine Wechselwünsche bekannt geworden. Er ist über die letzten Jahre zu einem absoluten Führungsspieler geworden und war immer ein Vorbild in Einsatz und Siegeswillen, weswegen es etwas überrascht, dass Sanzhar meinen könnte, es fehle dem Spieler an der notwendigen Einstellung. Nachdem in der Sommerpause die Möglichkeit bestanden hatte, ihn für eine attraktive Summe abzugeben, dürfte sein Marktwert aktuell deutlich gesunken sein – kein gutes Geschäft für einen Verein, der in ernsten finanziellen Schwierigkeiten steckt.
Wer nun sonst noch auf der Abschussliste steht, ist unbekannt, zumal die anderen Legionäre in der Mannschaft alle noch jünger sind – mit Ausnahme vielleicht von Marvin Martins, der aber mit seinen Leistungen in der bisherigen Saison unverzichtbar sein dürfte. So bleiben nur noch João Diogo Jennings, der den Verein wohl aus anderen Gründen verlässt sowie die bisher kaum zum Einsatz Jungspieler Abukar Mohamed, Frane Vojkovic und Hisham Layous, während ein Abgang des sehr engagierten Weißrussen Kiryl Kirylenko und des Luxemburger Innenverteidigers Tim Hall wohl eher verwundern würde.
Offenbar hofft man, einige vertragslose ukrainische Spieler in die Mannschaft bringen zu können, die dann eine Art Führungsrolle übernehmen und die jüngeren heranführen sollen. Die Fans dürfte es freuen, wenn der Kader mehr Bindung zur Region bekäme, aber ob dieses Konzept sportlich aufgeht, bleibt diskussionswürdig.