Der luxemburgische Rechtsverteidiger Marvin Martins hat sich auf der Internetseite des Vereins über seine Eindrücke von seiner ersten Profisaison in Lviv und die Situation jetzt geäußert.

Martins gehörte letzten Sommer zu den erfolgreichen Transfers und machte den Abschied von Denys Miroshnichenko, der ablösefrei zu Oleksandriya gewechselt war, schnell vergessen. Das war durchaus nicht erwartet worden, da seine Heimat Luxemburg als Fußballzwerg gilt und durchaus Zweifel angebracht gewesen waren, ob ein Spieler von dort das notwendige Niveau für die UPL mitbrächte. Stand jetzt gehört er zu den wirklich unverzichtbaren Spielern seiner Mannschaft und ist fester Bestandteil der Viererkette, die Trainer Sanzhar anders als seine Vorgänger spielen lässt.
In einigen Fragmenten eines Interviews berichtet Martins von seinen Beweggründen, in die Ukraine nach Lviv gewechselt zu sein:
Wir können uns nur in Wettbewerben gegen die Besten entwickeln. Ich sehe das in der Ukraine, wo es mehrere Spitzenteams gibt, wie Shakhtar Donetsk und Dynamo Kyiv. Ich möchte mich in allen Aspekten als professioneller Spieler weiterentwickeln.
Die Unterbrechung des Spielbetriebs traf ihn hart:
Es ist eine Schande, dass meine erste Profisaison unterbrochen wurde. Ich war einer der Schlüsselspieler in den Karpaten und erzielte sogar ein Tor. Persönlich hatte ich eine gute Zeit, aber Gesundheit ist das Wichtigste. Ich verstehe die Situation, obwohl ich persönlich mit der Unterbrechung der Saison nicht glücklich war. Die Zahl der Todesfälle weltweit kann jedoch nicht ignoriert werden, es ist eine wahre Tragödie der Menschheit.
Aus Sicherheitsgründen mussten sich die Spieler dann in kleinen Gruppen fithalten:
Nachdem die ukrainische Meisterschaft unterbrochen worden war, wollten wir noch trainieren. Der Club stellte uns ein Fitnessstudio zur Verfügung, in dem wir arbeiten konnten, um uns aus Sicherheitsgründen in Gruppen aufzuteilen. Ich habe mit Tim Hall gesprochen, aber das Leben wurde langweilig und sehr eintönig. Jetzt können wir individuell trainieren, um fit zu bleiben, aber das unterscheidet sich erheblich von unserer üblichen Arbeit. Das Training mit dem Ball auf dem Spielfeld ist nicht leicht zu ersetzen. Ich hoffe, dass dies alles so schnell wie möglich abgeschlossen ist und wir die neun verbleibenden Spiele für die Meisterschaft spielen können.
Aktuell ist Martins wieder in seiner Heimat. Es war gar nicht einfach, dahin zu gelangen – ein Problem war, dass es in der Ukraine keine Botschaft Luxemburgs gibt, so musste zunächst nach Prag, um dann von Kyiv nach Brüssel fliegen zu können, wo ihn dann seine Familie abholte.