Auch zum Rückspiel gegen den FC Mariupol werden Karpaty nicht antreten. Somit wäre die zweite Spielabsage in der Saison komplett.

Der Verein hat der UPL offiziell mitgeteilt, dass die Mannschaft wegen finanzieller Probleme nicht zum für morgen angesetzten Spiel antreten kann. Nach den Liga-Statuten führt das automatisch zum Ausschluss des Vereins aus der Liga. Die Unterlagen für den Ausschluss hat die UPL bereits dem Disziplinarausschuss des ukrainischen Fußballverbands vorgelegt.
Hintergrund ist, das der Verein aufgrund seiner Verschuldung ohnehin wohl nicht die Lizenz für die kommende Saison bekommen würde und seine Führung daher offenbar beschlossen hat, die ohnehin katastrophalen Geldmittel nicht noch in eine ohnehin schon sinnlose Beendigung der Saison zu stecken.
Wie wir wissen, ist ja Oleh Smalijchuk seit einiger Zeit Eigentümer von rund 50% des Clubs, während der Rest nach wie vor dem Oligarchen Ihor Kolomojskyj gehört. Smalijchuk hält sich zur Zeit in der Ukraine auf und versucht bereits eine ganze Weile, mit Kolomojskyj einen Kompromiss zu erreichen. Dem Vernehmen nach ist es Smalijchuk dabei nicht einmal gelungen, überhaupt einen Vertreter des Miteigentümers zu treffen.
Das fehlende Geld ist derzeit nicht aufzutreiben: während die Stadt Lviv anbot, die Akademie zu finanzieren und Rukh-Eigentümer und Präsident Hrihorij Koslowskyj die Reisekosten für die ausstehenden Spiele zu bezahlen (was aber wohl eher Trolling als ein ernst gemeinter Vorschlag war), bleibt somit wohl nur übrig, Bankrott zu erklären und – hoffentlich – den Verein komplett neu zu gründen. Das wäre immerhin aufgrund der aktuellen Konstruktion nicht völlig ausgeschlossen, da die Immobilien des Vereins (das Trainingszentrum) formal einem Offshore-Unternehmen von Petro Dyminskyj gehören.
Gleichwohl ist derzeit völlig offen, wie es weitergeht, ob und wann unter dem Namen „Karpaty Lviv“ wieder professionell Fußball gespielt wird. Wir werden warten und hoffen.