Heute fand das erste Spiel der Grünweißen in der Druha Liha (ukr. 3. Liga) zu hause gegen Podillya Khmelnytskyj statt. Nach wie vor ist die Strategie der Vereinsführung bezüglich der Zukunft des Clubs unklar – wird dieser Club in der juristischen Person, die er derzeit ist, weitergeführt, oder wird er nach der Saison durch Karpaty Halytsch ersetzt? Entsprechend stellt sich die Frage, in welchem der beiden Clubs die besten Spieler unter Vertrag stehen und wie das Unternehmen Aufstieg in die Perscha Liha umgesetzt werden soll.

Zur Aufstellung hatte es heute eine Hiobsbotschaft gegeben: der zuletzt bärenstarke Torwart Valentyn Horokh ist gestern positiv auf COVID-19 getestet worden und fällt vorerst aus. Andererseits sind seit gestern wenigstens einige der Spieler aus dem UPL-Kader der letzten Saison für die Druha Liha gemeldet und stehen nun zum Einsatz zur Verfügung.
Die Aufstellung entsprach in etwa dem stärksten, was zur Verfügung stand. Es gab ein 3:4:3 mit Nazar-Stefan Sass im Tor, der Dreierkette aus Tymofij Kalyntschuk, Oleh Veremiyenko und Denys Slyusar, davor Vladyslav Mudryk, Ostap Prytula, Vadym Hudzinskyj und Oleh Bereza. Im Angriff spielten Vasyl Runitsch, Jurij Radelytskyj und Yaroslav Karabin.
Auf der Bank saßen Torwart Jurij-Volodymyr Hereta, Verteidiger Roman Danilovskyj, Hlib Savtschuk, Mittelfeldspieler Serhij Sten‘, Stürmer Lyubomir Stepantschuk, Roman Lisovyk und Dmytro Shostak.
Die ersten 20 Spielminuten wirkten ausgeglichen, auf beiden Seiten gab es kleinere Chancen. Nach 18 Minuten gab es eine Slapstick-Episode vor dem Karpaty-Tor, als innerhalb von 20 Sekunden ungefähr fünfmal der Ball an diverse Pfosten und die Querlatte ging, während Sass ihn einfach nicht festhalten konnte. Aber schon 2 Minuten später klingelte es – das typische Elend, wenn man mit Dreierkette hinten steht und die Außenspieler aufgerückt sind – Konter über links, ein Innenverteidiger muss aus dem Strafraum heraus, und in der Mitte ist Platz.
5 Minuten später kam es noch schlimmer: Elfmeter für Podillya – 0:2. Karpaty machten da weiter, wo sie zwei Spielklassen höher aufgehört hatten. Aber die Bestrafung war auch damit nicht beendet. Nach 30 Minuten stand es 0:3, viel zu einfach. Wer erwartet hatte, dass durch zweieinhalb Spieler mit UPL-Erfahrung auf dem Platz wenigstens Druha Liha Niveau erreicht würde, sah sich getäuscht.
Nach rund 55 Minuten gab es ein 1:3, welches aber wegen Abseits nicht gegeben wurde. Die Mannschaft spielte wieder etwas besser mit, aber es war ja im Grunde auch alles entschieden. Kurz danach gab es einen Doppelwechsel: Danilovskyj kam für Mudryk und Lisovyk für Runitsch, offenbar beide positionsgerecht. Später kam dann Sten‘ und ersetzte Beresa auf der linken Seite. Nach 75 Minuten hätte es 0:4 stehen müssen, nachdem wieder zweimal hintereinander der Ball an die Latte ging, Torwart Sass wirkte erneut überfordert.
Kurz vor Schluss durfte Schostak noch ein paar Minuten spielen. Für ihn ging Radelytskyj. Ebenso kam noch Savtschuk für Kalyntschuk auf den Platz. Ändern tat das nichts, mehr.
Das war es dann. Die Tabellenposition ist die bereits aus der UPL gewohnte. Wir haben gesehen, was wir im Grunde auch gewusst haben – eine Jungendmannschaft, selbst mit einigem Potential ist gegen eine erfahrene Druha Liha Mannschaft chancenlos. Das Fehlen von Torwart Horokh hat sich als erwartet schmerzhaft herausgestellt, obwohl man sagen muss, dass Ersatzmann Sass bei den drei Toren nicht Schuld war – dafür wirkte er aber in diversen anderen Situationen reichlich unsicher und überfordert.
In gewisser Weise kann man sagen, dass wir genau das gesehen haben, was Oleh Smalijchuk versprochen hatte – eine Jugendmannschaft spielt in Lviv – nun fehlt nur noch, dass man in Halytsch den Aufstieg schafft. Nur mag daran aktuell auch keiner so recht glauben. Das ist alles sehr traurig.