Heute gab es das erste von zwei Spielen von Karpaty gegen sich selbst, welche wir der Weigerung des Weigerung des Lviver Fußballverbandes (angeführt vom Rukh-Eigentümer Hrihorij Koslowkyj nahestehenden Oleksij Schevtschenko) zu verdanken ist, auf der Grundlage des Halytscher Clubs den „erneuerten“ FK Karpaty zu schaffen. Immerhin konnte man sich vor dem Spiel sicher sein: Karpaty würden nicht ohne Punkte nach hause gehen.

In der Aufstellung dürfte zumindest auf dem Papier der Club aus Halytsch die besseren Karten haben, fanden sich doch einige Spieler mit UPL-Erfahrung auf dem Platz, während bei den Löwen aus Lviv wieder eine Jugendmannschaft auf dem Platz stand. Hier sind die Aufstellungen, mit denen beide Mannschaften antraten:
Bei Karpaty Halytsch stand Ostap Vultschyn im Tor, davor spielten Ihor Porutschynskyj, Oleh Matushevskyj, Ruslan Maruschka, und Volodymyr Savalyak in der Viererkette, im Mittelfeld dann Bohdan Kosak, Neuzugang Nasar Verbnyj und Roman Lebed und im Angriff Vladyslav Tanchin, Yuriy Vereshchak und Andrij Bej. Im Laufe des Spiels kamen noch Oleh Antoschyk, Volodymyr Sadokha, Yaroslav Deda, Vadym Merdyeyev und Taras Tomyn auf den Platz.
Für Karpaty Lviv spielten Torwart Valentyn Horokh, davor Vladyslav Mudryk, Stepan Slitschnyj, Tymofij Kalyntschuk und Oleg Bereza, auf der Doppel-6 Orest Pantschyschyn und Vadym Hudsinskij davor Roman Lisovyk, Yaroslav Karabin und Vasyl Runitsch sowie Enete Joseph als Mittelstürmer. Auf der Bank saß interessanterweise kein Reservertorwart, dafür Vitalij Roman, Denys Pidhurskyj, Dmytro Schostak, Hlib Savtschuk, Lyubomyr Stepantschuk, Serhij Sten‘ und Roman Nasarchuk. Im Laufe des Spieles kamen Pidhurskyj, Schostak und Savtschuk auf den Platz.
Halytsch hatte in der bisherigen Saison nicht ein einziges Tor erzielt. Das änderte sich nun; nach 27 Minuten traf Andrij Bej nach einem Eckball, nachdem zuvor Horokh mit einer tollen Parade einen Distanzschuss von Tantschyn gerade hatten klären können.
Aber der Ausgleich folgte keine fünf Minuten später, und was für einer das war! Nach einer wirklich sehenswerten Ballstaffette bekam Joseph den Ball genau in den Fünfmeterraum und musste nur noch einschieben.
Mit einem leistungsgerechten 1:1 ging es in die Pause. Die zweite Hälfte verlief dann zunächst weitgehend ereignislos, bis zur 78. Minute, in der Bohdan Kosak, der ja gerade erst aus Lviv nach Halytsch gewechselt war, nach einem diagonalen Freistoß aus dem Halbfeld einschoss – er nutzte hier eine dicke Lücke in der Lviver Abwehr aus.
Danach gab es noch eine Ampelkarte für Pidhurskyj, der sich kurz nach seiner Einwechselung gleich zweimal ein überhartes Einsteigen gegen einen Gegenspieler geleistet hatte. Den Endstand stellte dann ein weiterer Schüler der Karpaty-Akademie aus Lviv her – Merdyeyev traf aus rund 9 Metern mit einem schönen Schuss aus der Drehung, nachdem der Ball von der Grundlinie zurück in den Strafraum gespielt worden war.
Heute war ja klar, dass Karpaty punkten würden – nur war eben die Frage, welche der beiden das sein würden. Das Spiel war gar nicht so schlecht. Beide Seiten zeigten sich nach ihren schwachen ersten Saisonspielen verbessert. Das Resultat war wohl ein Tor zu hoch, aber heute zeigte Halytsch erstmals, dass in der Mannschaft ein gewisses Potential vorhanden ist, wenn auch nicht auf allen Positionen. Verbnyj wusste zu gefallen, und auch Andrij Bej fiel nicht nur durch sein Tor auf.
Die Jugendgruppe aus Lviv wirkte ihrerseits etwas abgeklärter, und es zeichnete sich ab, dass einige der Spieler schon recht bald zu höherem berufen sein könnten – Beresa war wieder stark, Karabin ebenfalls und natürlich Enete Joseph, der wieder ein Tor erzielte.
Mit diesem Spiel macht Halytsch einen Sprung aus dem Keller ins obere und Lviv sackt ein wenig ins untere Mittelfeld ab.