Nachdem in unerem großen Interview der frühere Karpaty-Trainer Roman Sanzhar von den Umständen berichtet hatte, wie er Trainer bei Karpaty geworden ist, erfahren wir nun von seinem Vorgänger Oleksandr Chyzhevskyj auf Tribuna dessen Sicht der Ereignisse im Sommer 2019.

Chyzhevskyj, der mittlerweile erfolgreich bei Agrobiznes Volotschysk unter Vertrag steht, bestätigt die Darstellung seines Nachfolgers:
Ich habe keinen Groll gegen Sanzhar. Wir trafen uns, er sagte mir, dass es vorher keine Absprachen gegeben hatte. Aber das ist Geschichte. Jeder weiß es, vorher war geschrieben worden, dass er kommen würde.
Wie auch schon Tim Hall berichtet hatte, war vor der Entlassung die Stimmung im Team gut gewesen, und sportlich hatte es auch gestimmt:
Ich würde nicht sagen, dass es zu diesem Zeitpunkt keine Resulate gab. Es waren einfach nicht die, die der Präsident wollte. Ich wurde zum Cheftrainer ernannt, nachdem Karpaty durch die Playoffs in der UPL geblieben war. […]
Eine Mannschaft gab es nicht. Viele Spieler waren gegangen, neue waren noch nicht gekommen. Ein Team musste unterwegs gebildet werden, ständig kamen verschiedene Spieler. Einige blieben, andere gingen, alle befanden sich auf unterschiedlichem Trainingsniveau. Bis daraus eine Einheit wurde, dauerte es einige Zeit.
Ich verstand, dass es für mich und das Team schwierig sein würde, weil ich wusste, wie der Start der Saison aussehen würde. Ich wusste, was ich wollte. In den ersten Spielen hatten wir zwei Champions League- und zwei Europa League-Teilnehmer und dann Desna, das, wie sich dann herausstellte, um eine hohe Platzierung kämpfte.
Aber wir haben Olimpik auswärts geschlagen, ein Unentschieden mit Desna erreicht, ein gutes Spiel mit Zoriya gezeigt, bei dem wir hätten Punkte holen können. Eine klare Niederlage gab es nur gegen Shakhtar. Ich will mich nicht selbst loben, es gab Fans, die mir damals schrieben.
Der Sportdirektor teilte mir mit, dass Dyminskiy gesagt habe, ich solle nicht im Team sein. Ich verstand. Und dann begann ich herauszufinden, dass es bereits eine Vereinbarung mit einem anderen Trainer gab.
Am Ende war es wohl gut so, wie es gekommen war:
Vielleicht ist es gut, dass ich damals gefeuert wurde, wir wissen nicht, was jetzt los wäre. Damals war ich mir sicher, dass, wenn sie mir zumindest bis zum Winter die Chance gegeben hatten, gerade da die Spiele kamen, wo wir Punkte sammeln mussten. Ich hatte das Gefühl, dass wir ein gutes Team hatten, das Mikroklima gut war. Das wäre zusammengekommen, und wir hätten Punkte gesammelt.
Quelle: Tribuna