Im letzten Spiel der Saison empfing Halytsch heute Tschernihiv, eine Mannschaft aus dem unteren Tabellendrittel. Es ging um nichts mehr, die Aufstiegsplätze waren vergeben, also sollte es vor allem darum gehen, sich würdig zu verabschieden, nachdem man das gesetzte Ziel am Ende doch recht deutlich verpasst hatte.

In der Startaufstellung bei Halytsch stand:
- Selenskyj (TW)
- Vytschizhanin (RV), Matuschevskyj (LV), Avramenko (IV), Nahornyj (IV)
- Verbnyj (ZM), Kosak (RM), Lebed (LM)
- Semtschuk (RA), Merdyeyev (LA), Khomtschenko (MS)
Während des Spiels kamen dann Tantschyn (Merdyeyev), Khudobyak (Khomtschenko), Straschkevytsch (Kosak) zum Einsatz.
Das Spiel begann ausgeglichen, allerdings dennoch mit einer frühen Führung für Halytsch – Khomtschenko kam im Strafraum zu Fall, es gab Elfmeter, den Lebed zum 1:0 verwandelte. Diese Führung sorgte für die notwendige Sicherheit, und die Spielzüge der Hausherren wirkten flüssiger und zielstrebiger. Tschernihiv wiederu suchte das Heil in sehr aggressivem Pressing, wodurch der Spielaufbau in der Halytscher Hälfte spürbar behindert wurde, aber in der eigenen Hälfte Räume entstehen ließ. Das Spiel flachte dann aber zum Ende der ersten Hälfte etwas ab, und es war zunehmend nur noch Tschernihiv, das etwas Konstruktives zustande brachte. Es ging mit einer am Ende doch etwas glücklichen Führung in die Pause.
Die zweite Hälfte begann, wie die erste aufgehört hatte: Tschernihiv attackierte, während Halytsch versuchte, den knappen Vorsprung zu halten, und das wirkte immer häufiger nicht gerade souverän. Tatsächlich hätte Tschernihiv sich den Ausgleich langsam wirklich verdient und scheiterte eigentlich nur an seiner eigenen Abschlussschwäche. Die Spielanteile verlagerten sich dann mit der Zeit wieder etwas mehr zugunsten von Halytsch, doch nach einem Befreiunggschlag aus der eigenen Hälfte erzielten dann in der 72. Minute die Gäste das 1:1.
Halytsch reagierte mit wütenden Angriffen und drängte auf die erneute Führung. Und die gelang auch nach 78 Minuten: nach einer chaotischen Situation im Tschernihiver Strafraum, kam Verbnyj etwa 18 Meter vor dem Tor an den Ball und verwandelte mit einem präzisen Weitschuss zum 2:1. Anders als nach der Führung in der ersten Hälfte blieb Halytsch nun am Drücker, und es rollte Angriff auf Angriff auf das Tor der Gäste. Zu einem Tor kam es aber nicht mehr, es blieb beim insgesamt dann doch verdienten 2:1-Sieg für Halytsch.
Halytsch hat heute erneut nicht gespielt wie ein Aufstiegskandidat, aber die Mannschaft hat doch – wenn auch gegen einen schwachen Gegner – eine Leistungssteigerung und wenigstens in der zweiten Hälfte Biss gezeigt.
Ebenso wie die Grünweißen aus Lviv wird auch hier sich die Frage stellen, wie es mit dieser Mannschaft weiter geht. Aktuell gilt ja nach wie vor als wahrscheinlich, dass Karpaty Lviv und Halytsch sich in irgendeiner Weise vereinen, um die „erneuerten“ Karpaty Lviv zu schaffen. Ziel muss dabei natürlich sein, einen Kader zusammen zu bekommen, der um den Aufstieg in die Perscha Liha am Ende der kommenden Saison mitspielen kann.
Einige der talentierten jungen Spieler wird man sicher zu halten versuchen, andere dürften aussortiert werden. Interessant ist auch, dass einige der Leistungsträger der vergangenen Saison – etwa Torwart Ostap Vultschyn und Stürmer Andrij Bej schon seit einigen Spielen nicht mehr gesehen wurden, obwohl von Verletzungen nichts bekannt ist. Falls es sich also wirklich nicht um Verletzungen handelt, könnte das ein Anzeichen sein, dass die Spieler bereits auf dem Weg aus dem Verein sind. Aber auch das bleibt aktuell Spekulation.
Insgesamt kann man mit dieser Saison jedenfalls nicht zufrieden sein – die Mannschaft stand auf einem Aufstiegsplatz und hat den durch eine Reihe schwacher Leistungen verspielt. So etwas kommt beim Fußball vor, aber angesichts der finanziellen Lage des Clubs kann das dramatische Folgen haben. In den kommenden Wochen werden wir hoffentlich langsam mehr darüber erfahren, wie es nun weiter geht.