Heute spielte Halytsch beim Tabellennachbarn Tschajka. Nach der sieglosen Serie der letzten 3 Spiele steigt der Druck auf Trainer und Mannschaft, vor allem, weil man am letzten Wochenende nicht einmal gegen den bis dahin punktlosen Tabellenletzten Lyubomyr hatte treffen können.

Bei Halytsch fehlte nach wie vor der verletzte Lucas Patanelli. Bemerkenswert war das Fehlen von Torwart Selenskyj, der interessanterweise durch den erst 19-jährigen Nasar Stehnytskyj ersetzt wurde. Ansonsten blieb es bei der Dreierkette hinten (3:4:3 oder 5:2:3) mit drei ständig die Position wechselnden Angreifern, also ohne echte „9“, dann mit folgender Aufstellung:
- Stehnitskyj (TW)
- Bej (RWB)
- Melinyschyn (IV)
- Kalynchuk (IV)
- Avramenko (IV)
- Beresa (LWB)
- Gilmar (ZDM)
- Lebed (ZDM)
- Sushchak (RW)
- Hammond (MS)
- Vytschizhanin (LW)
Auf der Bank saßen:
- Melnytschuk (TW)
- Lisovyk (LV)
- Mordas (ZAM)
- Danilovskyj (RV)
- Matusevytsch (RV)
- Vallejos (ZM)
- Scotto (MS)
Während des Spiels kamen Danilovskyj (Avramenko), Matusevytsch (Beresa), Scotto (Hammond), Vallejos (Sushchak), Mordas (Bej) zum Einsatz.
Das Spiel begann mit einem ordentlichen Niveau auf beiden Seiten, die jeweils selber ihre Chancen suchten und sich nicht (wie letzte Woche noch Lyubmoyr) vor allem hinten einmauerten. Torwart Stehnitskyj hatte in den ersten 20 Minuten mehrfach Gelegenheit, sich auszuzeichnen und bestand die Prüfung souverän. Nach knapp 25 Minuten ging Halytsch in Führung – nach einem Eckball var Vytschyzhanin am aufmerksamsten und köpfte aus dem Gedränge heraus zum 0:1 ein. Und es kam noch besser. Gleich drei Minuten später fiel bereits das 0:2 aus einer praktisch identischen Situation: wieder Eckstoß von rechts, wieder Kopfball, dieses Mal war der Torschütze Innenverteidiger Malinyschyn, der am höchsten sprang.
Das war natürlich ein Auftakt nach Maß, in der Höhe vielleicht etwas schmeichelhaft, aber Halytsch hatte bis zu diesem Zeitpunkt durchaus eine ansprechende Leistung gezeigt. Praktisch direkt vor dem Pausenpfiff erhöhte Sushchak die Führung sogar noch auf 0:3 – nach Ballgewinn im Mittelfeld hatte Vytschizhanin den Ball zwischen den noch aufgerückten Verteidigern hindurch in den freien Raum gesteckt, so dass Sushchak allein vor dem Torwart stand. Tschajka spielte zu diesem Zeitpunkt nur im Mittelfend und Angriff, hinten war Tag der offenen Tür, weshalb der Pausenstand von 0:3 im Grunde folgerichtig war.
Nach Wiederanpfiff ging es bei Halytsch mit Viererkette weiter, Danilovskyj besetzte die rechte Seite, und Bej rückte in eine offensivere Rolle nach vorn. Und es fiel auch gleich das 0:4 – Bej hatte den Ball über seine rechte Seite in die gegnerische Hälfte geschleppt und denn weit und halbhoch in den Strafraum geflankt, wo er Hammond fand, der volley einschoss. Man hatte das Gefühl, dass die Tschajka-Abwehr schlicht nicht zu hause war. Kurz vor Spielende kam das 0:5 durch Scotto, der einen Abpraller vom Torwart verwandelte. Bei diesem Stand blieb es am Ende.
Halytsch konnte heute unerwartet leicht einen hohen Sieg feiern und sich damit nach den enttäuschenden letzten zwei Wochen ein wenig rehabilitieren. Es muss allerdings gesagt werden, dass das zu einem größeren Teil der Abwehrschwäche der Gastgeber als dem Angriffsschwung der Gäste zu verdanken war. Letzte Woche hatte sich gegen die Betonmischer aus Lyubomyr gezeigt, dass die Mannschaft im Spielaufbau und darin, dem Gegner ihr Spiel aufzuzwingen, noch einiges lernen muss.
So konnte Trainer Inarejos sogar etwas experimentieren – von seinem 5:2:3 auf ein klassisches 4:3:3 zu wechseln und jüngeren Spielern eine Chance zu geben. Der unerwartete Debütant Nasar Stehnitskyj hatte in der ersten Hälfte einiges zu tun und konnte sich über eine fehlerlose Leistung freuen. Ob wir ihn in den nächsten Wochen häufiger zwischen den Pfosten sehen werden, muss sich zeigen.
Halytsch ist durch diesen Sieg in der Tabelle an Bukovyna auf Platz 8 vorbeigezogen und konnte das aufgrund der hohen Niederlagen gegen LNS und Karpaty Lviv schlechte Torverhältnis ein wenig verbessern, durch das bedingt es aktuell hinter der punktgleichen Nyva liegt. Nächste Woche dürfte es schwerer werden, wenn Munkatsch kommt, das deutlich defensivstärker ist.