Was macht Levan Kenia jetzt?

Als wir vorletztes Jahr unser ausführliches Interview mit Levan Kenia führten, stand er kurz vor dem Absprung von seinem damaligen Club in Georgien, dem FC Saburtalo und hoffte, noch einige Jahre Fußball spielen zu können. Wie ging es für ihn weiter?

Levan Kenia, Photo: © Pressezentrum PFK «Karpaty Lviv» (alt)

Aus einem schnellen Wechsel zu einem deutschen Verein wurde damals nichts. Im Sommer 2020 stellte sich Levan beim Regionalligisten KFC Uerdingen vor, wobei sein Können sicher nicht zur Diskussion stand, vielmehr die Frage war, ob sich sein Körper nach all den Verletzungen dem Stress gewachsen zeigen würde. Am Ende erhielt ein anderer Spieler den Vorzug.

Der Kontakt nach Uerdingen riss aber nicht ab, der damalige Trainer Dmitry Voronov, mit dem Kenia schon seit vielen Jahren befreundet ist und der ihn außerdem als sein Berater seinerzeit zu Fortuna Düsseldorf gelotst hatte, holte ihn als Co-Trainer in sein Team, wo er im Sommer 2021 mit der Arbeit begann. Damit beschritt er den Weg, den der im Interview schon vorgezeichnet hatte: eine Trainerlizenz hatte er, und nun hatte er eine Chance, das Gelernte umzusetzen.

In Uerdingen machte allerdings vor allem eines die Schlagzeilen: die finanziellen Probleme des Clubs – im Oktober 2021 wurde das Insolvenzverfahren eröffnet. Entsprechend stand den Trainern auch keine schlagkräftige Mannschaft zur Verfügung und steht auf dem letzten Tabellenplatz. Hinzu kamen 9 Punkte Abzug als Bestrafung durch den Verband, gegen die der Club aber vorgeht; eine endgültige Entscheidung gibt es noch nicht.

Doch es gab noch eine weitere Wendung: seit Dezember ist Levan Kenia wieder als Lizenzspieler für seinen Club registriert. Er bringt die Klasse mit, die seinem Club helfen könnte, doch noch einige Punkte zu sammeln, selbst wenn es nicht für ein ganzes Spiel reicht. Es ist eine harte Anforderung an seinen von all den Verletzungen gezeichneten Körper, aber er ist mit Leib und Seele Fußballer, und entschlossen, mit der Mannschaft um den scheinbar aussichtslosen Klassenerhalt zu kämpfen.