Einige interessante Informationen zum aktuellen Stand bei Karpaty konnte Journalist Viktor Vatsko gestern in seinem Videoblog liefern. Es ging u.a. um den Stand der Vorbereitungen und die Frage nach der Austragung der kommenden Saison angesichts der russischen Invasion in die Ukraine.

Wie wir kürzlich berichtet haben, bereitet sich der Club darauf vor, in der Perscha Liha (ukr. 2. Liga) zu spielen, was also der angestrebte und sportlich erreichte Aufstieg aus der Druha Liha wäre. Hierbei war ja noch die Frage gewesen, ob der Spielbetrieb in der Ukraine oder im Ausland stattfinden solle. Nun wäre allein aus finanziellen Gründen die Durchführung der Saison der Perscha Liha im Ausland wohl nicht besonders realistisch.
Laut Vatsko habe sich aber auch die Vereinsführung bei Karpaty ohnehin bereits klar positioniert: man wolle auf jeden Fall in der Ukraine spielen. Der Grund dafür liege zu wesentlichen Teilen darin, dass wie auch bei anderen Clubs viele der treusten Fans des Vereins als Soldaten gegen Russland kämpften, wodurch Spiele im Ausland nicht besuchen könnten. Der Club habe in dieser Situation kein moralisches Recht, den Spielbetrieb ins Ausland zu verlegen. Sollte die Liga das dennoch anders beschließen, könnte man von dieser Entscheidung abgehen, würde aber in jedem Fall mit den Fans darüber beraten.
Die Mannschaft bereite weiter auf die nächste Saison vor, vor allem durch Freundschaftsspiele im vom Krieg bisher weitgehend verschonten Westen der Ukraine. Der Bau des Vereinszentrums außerhalb von Lviv schreite langsam aber stetig voran. Die Spieler würden weiter bezahlt, wenn auch nur mit einem Teil des normalen Gehalts.
Der Club, so Vatsko, sei lebendig und habe weiter große Ambitionen, aber – das dürfte klar sein – hängt es natürlich von ganz anderen Dingen ab, ob diese Ambitionen überhaupt realisiert werden können.