Heute kam es für Karpaty endlich zur langersehten Saisoneröffnung in der Perscha Liha (ukr. 2. Liga). Es ging zu hause gegen den FSK Mariupol, früher „Yarud“, der jetzt angesichts der Zerstörung und Besetzung durch die russischen Aggressoren vorerst im „Exil“ lebt. Gespielt wurde im Stadion „Ukrajina“ in Lviv – allerdings wie in der gesamten Liga aufgrund des Kriegs ohne Zuschauer.

Karpaty spielten in ihrer üblichen 3:2:3:2 mit folgender Startaufstellung:
- Roman Lyopka (TW)
- Ivan Kohut (RWB)
- Dmytro Makhnyev (RIV)
- Ihor Duts (ZIV)
- Valerij Boldenkov (LIV)
- Oleksandr Klymets (LWB)
- Artur Ryabov (ZDM)
- Vladyslav Pryjmak (ZDM)
- Ambrosij Tschatschua (ZAM)
- Jurij Tlumak (RA)
- Rostyslav Taranukha (LA)
Auf der Bank saßen Dmytro Fastov, Andrij Tkatschuk, Denys Kozhanov, Oleh Len, Mykola Kohut, Denys Halenkov, Artur Schakh. Kapitän Denys Kozhanov, der sich im Spiel gegen Prykarpattya verletzt hatte, war also zurück im Kader, saß aber zunächst auf der Bank.
Im Laufe des Spiels kamen Mykola Kohut (Jurij Tlumak), Denys Halenkov (Ivan Kohut), Andrij Tkatschuk (Vladyslav Pryjmak), Artur Schakh (Rostyslav Taranukha), Oleh Len (Oleksandr Klymets) zum Einsatz.
Das Spiel begann mit dem gut organisierten Kombinationsspiel, das wir von Karpaty kennen. Die Gäste hielten tapfer dagegen, man sah ihnen aber an, dass sie personell nicht mithalten konnten. Das 1:0 durch Taranukha fiel dann nach 10 Minuten per Kopf nach einem Eckball, wenig später, in der 18. Minute erzielte Tschatschua nach einem Tempogegenstoß das 2:0. Karpaty ließen danach die Zügel etwas schleifen, wodurch das Spiel nun etwas ausgeglichener wirkte. In den letzten Minuten vor dem Halbzeitpfiff verletzte sich dann noch Jurij Tlumak und musste ausgewechselt werden. Es blieb beim verdienten 2:0 zur Pause.
Nach Wiederanpfiff begannen die Hausherren unverändert. Unverändert war auch das Bild auf dem Rasen – Karpaty mit Feldvorteilen, aber zunächst ohne zwingende Torchancen. Tatsächlich hatten die Gäste die größte Chance auf einen Anschlusstreffer, als Mykhajlitschenko allein vor dem Tor vergab.
Das Spiel war an einem Punkt, wo es durchaus hätte kippen können, da die Grünweißen ihre Überlegenheit nicht in einen entsprechenden Vorsprung hatten ummünzen können und Mariupol besser ins Spiel gekommen war. Doch nach 71 Minuten gelang dann doch noch das 3:0 durch Oleh Len‘, der sehr schön an der Strafraumgrenze in Ballbesitz gekommen einen Gegenspieler ausspielte und dann aus kurzer Entfernung einschob. Das wirkte nun schon etwas standesgemäßer, und bei diesem Ergebnis blieb es auch.
Bei diesem letztlich standesgemäßen Heimsieg gibt es dennoch neben Licht auch Schatten. Der heutige Gegner gehört zu den schwächeren Teams der Liga, und Karpaty haben sich bei aller Feldüberlegenheit doch einige Unsicherheiten hinten erlaubt und gleichzeitig wieder Schwächen in der Verwertung von Chancen offenbart.
Gleichzeitig spielte heute der wohl größte Favorit auf den Aufstieg in die UPL, FK Polissia, und gewann auswärts bei Prykarpattya, einer Mannschaft, die deutlich stärker einzuschätzen ist als der FSK Mariupol, mit dem gleichen Ergebnis. Der Kampf um den Aufstig wird in dieser Gruppe „A“, die deutlich stärker sein dürfte als die Gruppe „B“, hart und spannend werden: neben Polissia haben auch Obolon‘ und LNS wieder starke und hochwertige Kader.
Daher wird es ungemein wichtig sein, dass Karpaty nichts liegen lassen. Die Stärke der Mannschaft ist die gute Organisation und taktische Disziplin. Bei der individuellen Stärke könnten einige der Konkurrenten die Nase vorn haben. Entsprechend müssen die „kleinen Schwächen“ wie die zu geringe Torausbeute schnell abgestellt werden.
Es gibt aber auch eine Menge zum Freuen: endlich wird wieder Fußball gespielt. Karpaty haben deutlich gewonnen und werden gemeinsam mit Polissia zumindest den heutigen Tag an der Tabellenspitze verbringen.