Heute spielten Karpaty im langerwarteten Start der Rückrunde zu hause gegen Kremin‘ Krementschuk – der jüngsten und wohl auch eine der schwächeren der 8 Mannschaften in der Aufstiegsgruppe der Perscha Liha.

Gespielt wurde in einem 3:2:2:2:1, also mit einem zentralen Stoßstürmer. In der Startaufstellung standen:
- Oleksandr Ilyushchenkov (TW)
- Valerij Boldenkov (IV)
- Ihor Duts‘ (IV)
- Taras Sakiv (IV)
- Denys Halenkov (RWB)
- Serhij Horbunov (LWB)
- Ambrosij Tschatschua (ZM)
- Ivan Bobko (ZM)
- Jurij Tlumak (LAM)
- Denys Kozhanov (RAM)
- Oleksij Khoblenko (MS)
Auf der Bank saßen:
- Dmytro Fastov (TW)
- Dmytro Makhnyev (IV)
- Ivan Kohut (LM)
- Artur Ryabov (ZM, LWB)
- Danylo Knysch (RA)
- Rostyslav Taranukha (RA, LA)
- Vladyslav Pryjmak (ZDM, IV)
Während des Spiels kamen noch Rostyslav Taranukha (Denys Kozhanov), Vladyslav Pryjmak (Valerij Boldenkov), Artur Ryabov (Serhij Horbunov), Danylo Knysch (Jurij Tlumak), Ivan Kohut (Denys Halenkov) zum Einsatz.
Das Spiel begann mit offensiven Gastgebern, die aber dabei auch nervös wirkten und durch viele Fehlpässe den Gegner unnötig leicht ins Spiel brachten. Zwar legte sich das ein wenig im Laufe der ersten halben Stunde, aber Kremin‘ konnte dennoch immer wieder über Konterangriffe Akzente setzen. Nach 30 Minuten hätte es eigentlich 0:1 stehen müssen, als Danylo Falkovskyj eine präzise Flanke auf den Kopf bekam und über den machtlosen Ilyushchenkov hinweg das Gestänge des rechten Dreiecks traf. Das war ein Schreckmoment für die Grünweißen, und da man bis dahin eben so unkonzentriert gespielt hatte, wäre ein Rückstand hier Grunde sogar konsequent gewesen.
So blieb es aber zunächst torlos – aber das nur noch für 2 Minuten. Bobko setzte in einer eigentlich harmlosen Situation den ballführenden Torwart Ivan Musytschka unter Druck und zwang ihn zu einem etwas überhasteten Abspiel, das Kozhanov abfangen konnte. Der spielte dann quer auf den noch im Strafraum wartenden Bobko, der dann keine Mühe hatte, zum 1:0 einzuschieben. So schnell kann das gehen.
Der Führungstreffer brachte etwas Sicherheit in das Spiel der Gastgeber, die jetzt immer häufiger in der Nähe des gegnerischen Strafraums auftauchten. Kurz vor dem Halbzeitpfiff klingelte es dann erneut: Jurij Tlumak bekam den Ball an der Strafraumgrenze auf den Fuß und gönnte sich einen wunderschönen Distanzschuss, völlig unhaltbar ins linke Dreieck zum 2:0 – vielleicht insgesamt etwas glücklich, aber auf jeden Fall ein beruhigender Vorsprung, mit dem es in die Kabine ging.
Die zweite Hälfte begann mit drei Wechseln – Taranukha, Pryjmak und Ryabov, und unter den Ausgewechselten befand sich auch Kapitän Kozhanov, der offenbar für die noch wartenden Spiele geschont werden sollte. Es ging weiter, wie die erste Halbzeit geendet hatte – Karpaty im Vorwärtsgang, aber immer noch mit einer recht hohen Fehlerquote. Insgesamt konnte man es aber ruhiger angehen lassen: der Vorsprung war komfortabel, und der Gegner wirkte weniger gefährlich als noch in der ersten Hälfte. So flachte das Spiel ein wenig ab.
Nach 63 Minuten kam dann das Lattenkreuz auch den Gästen zur Hilfe und brachte Jurij Tlumak um sein zweites Tor, als er schön links am Strafraum angespielt scharf auf das kurze Eck abzog – es krachte, brachte aber nichts zählbares. Für ihn war dann kurz darauf Feierabend, für ihn kam Danylo Knysch zu seinem ersten Pflichtspiel-Einsatz. Es blieb am Ende beim dann insgesamt doch verdienten 2:0 Heimsieg.
Karpaty sind mit einem erwarteten Sieg in die Rückrunde der Saison gestartet. Der heutige Gegner dürfte aber wohl der schwächste der Aufstiegsrunde sein und war daher nicht unbedingt eine Messlatte. Die Leistung der Grünweißen war auch eher durchwachsen. Man hatte Feldvorteile, leistete sich aber zu viele Abspielfehler und ging – leider wie schon in der Hinrunde – oft verschwenderisch mit den eigenen Torchancen um. Hier wird eine Steigerung nötig sein – nicht zuletzt, weil man aufgrund der Ausgangslage (wir berichteten) im Grunde jedes einzelne Spiel wird gewinnnen müssen, um eine Chance auf den Aufstieg zu haben.
Die Tabellensituation hat sich heute ein wenig verbessert, da zwei Konkurrenten – Epicenter und Obolon‘ unentschieden gespielt haben, wodurch Karpaty nach diesem Spieltag nach Punkten mit Epicenter gleichziehen und – wenn, was anzunehmen ist – Metalurh morgen gegen Polissya verliert, auf den fünften Tabellenplatz vorrücken werden. Der nächste Gegner wird Tabellennachbar Metalurh sein, ein stärkerer Gegner als Kremin‘ heute, aber noch keines der Schwergewichte der Liga. Man wird sich steigern müssen, aber hat Zeit, sich langsam auf das Niveau der Top-4 vorzubereiten.