[2022/2023] Metalurh – Karpaty: 0:1

Heute spielten Karpaty ihr zweites Spiel in der Rückrunde der Saison auswärts bei Metalurh. Hatte es nach dem 2:0 Auftaktsieg gegen Kremin‘ noch so ausgesehen, dass dieser Gegener einer der leichteren sein könnte und vor allem, dass man in der Tabelle an ihm verbeigezogen wäre, gab es am Sonntag eine handfeste Überraschung. Metalurh schlug den bisher ungeschlagenen Top-Favoriten der Liga, Polissya, auswärts mit 1:2 und rückte auf den 4. Tabellenplatz vor.

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Gespielt wurde wie letzte Woche schon in einem 3:2:2:2:1, also mit einem zentralen Stoßstürmer. In der Startaufstellung standen:

Auf der Bank saßen:

Während des Spiels kamen noch Ivan Kohut (Serhij Horbunov), Rostyslav Taranukha (Denys Kozhanov), Mykola Kohut (Jurij (Tlumak), Oleh Len‘ (Ivan Bobko), Dmytro Makhnyev (Oleksij Khoblenko)  zum Einsatz.

Schon nach 10 Minuten musste Trainer Andrij Tlumak zum ersten mal wechseln – nachdem sich Serhij Horbunov verletzt hatte, kam Ivan Kohut auf den Platz. Es entwickelte sich ein ansehnliches Spiel, das weitgehend auf Augenhöhe stattfand. Karpaty spielten konzentrierter als noch letzte Woche. Nach 36 Wochen gingen sie dann mit 0:1 in Führung: nach einem Eckball erreichte der Ball den Metalurh-Mittelstürmer Oleksij Sydorov, von dessen Kopf er unhaltbar ins eigene Tor fiel. Kurios, aber vielleicht nicht unverdient. Später in der ersten Hälfte begann ein sintflutartiger Regenguss, so dass es kaum noch möglich war, Fußball zu spielen, aber es ging dann auch bald mit der knappen Führung für die Grünweißen in die Kabine.

Nach Wiederanpfiff kam Mykola Kohut für Denys Kozhanov auf den Platz, wie schon letzte Woche dürfte es darum gegangen sein, den Kapitän ein wenig zu schonen. Nach 60 Minuten hatten Karpaty die Riesenchance auf ein zweites Tor, als nach einem weiten Abschlag von Ilyushchenkov gleich zwei Karpaty-Spieler an Torwart Bayda scheiterten. Hier hätte man den Sack schon zumachen können, aber es ging mit der knappen Führung weiter.

Metalurh suchte nun natürlich zunehmend die Offensive, während Karpaty bemüht waren, aus einer dichten Deckung heraus die Räume für Angriffe dicht zu machen und ggf. zu kontern, was auch weitgehend funktionierte. Besonders schön anzusehen war das nicht, da es auf beiden Seiten kaum zu Torchancen kam. Erschwerend kam auch der durch den vielen Regen tiefe und weiche Boden hinzu, wodurch technischer, filigraner Fußball kaum noch möglich war.

In den Schlussminuten brachte Trainer Tlumak mit Len‘ und Makhnyev kamen zwei neue Innenverteidiger, Mittelfeldspieler Bobko und Mittelstürmer Khoblenko verließen dafür den Platz. Überraschenderweise ordnete sich Makhnyev in der Mittelstürmerposition in Stellung, wo er durch seine Größe und Kopfballstärke offenbar ein wenig für Unruhe sorgen sollte. In der Nachspielzeit wäre Mataluh beinahe zum Ausgleich gekommen, als Ilyushchenkov – behindert durch einen seiner eigenen Verteidiger – einen hoch in den Strafraum fliegenden Ball verpasste, aber Ivan Kohut konnte gerade noch von der Linien klären. So blieb es beim knappen Auswärtssieg für die Grünweißen.

Direkter Link zum 0:1

Karpaty haben auch das zweite Spiel der Rückrunde gewonnen und ziehen in die Top-4 ein. Das Spiel war über weite Strecken nicht spektakulär, aber die Mannschaft wirkte ball- und kombinationssicher. Metalurh gelang es kaum, in den gegnerischen Strafraum einzudringen, weil Defensive und Mittelfeld der Grünweißen sehr gut organisiert auftrat und einfach wenig zuließ.

Das Siegtor war kurios und glücklich. Tatsächlich ist hier auch nach wie vor der wichtigste Kritikpunkt am Karpaty-Spiel: es wurden relativ wenige Chancen erspielt, und bei denen fehlte es dann mitunter auch ein wenig an dem notwendigen Killerinstinkt. Aber wir sehen dennoch eine Leistungssteigerung gegenüber letzter Woche und hoffen, dass es im nächsten Spiel – am 22.04. zu hause gegen LNS, einem der Hauptkonkurrenten um den Aufstieg – wieder ein wenig besser wird.