[2022/2023] LNS – Karpaty: 4:1

Heute spielten Karpaty im vorletzten Spiel der Rückrunde beim Tabellennachbarn und direkten Konkurrenten um den 3. Platz LNS. Nach der unerwarteten und unnötigen Niederlage zu hause gegen Metalurh letzte Woche ist jetzt das noch erreichbare Maximalziel der 3. Platz, der (hoffentlich!) das Anrecht auf ein Relegationsspiel gegen den Drittletzten der UPL bedeutet. Dazu musste aber zwingend der heutige Gegner geschlagen werden, da sonst selbt bei idealer Konstellation nach dem letzten Spieltag der Abstand zwischen beiden für Karpaty schon zu groß wäre, um wieder auf den dritten Platz zu gelangen, und auch Metalurh – vor dem Spiel punktgleich, aber mit besserem Torverhältnis – sich vor Karpaty absetzen konnte. Der Druck war also bereits vor dem Spiel erheblich, und alles andere als drei Punkte würde mit hoher Wahrscheinlichkeit bedeuten, die Saison auf Platz 5 zu beenden, für den es nicht einmal ein Relegationsspiel geben würde.

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Gespielt wurde in einem 3:2:2:2:1. In der Startaufstellung standen:

Auf der Bank saßen:

Während des Spiels kamen noch Danylo Knysch (Jurij Tlumak), Rostyslav Taranukha (Artur Schakh), Dmytro Makhnyev (Denys Kozhanov) zum Einsatz.

Das Spiel begann mit offensiven und dominanten Gastgebern, während Karpaty Schwierigkeiten hatten, sich zu befreien und ihr eigenes Kombinationsspiel aufzuziehen. Nach der ersten Viertelstunde wurde die Partie etwas offener, und es gab auf beiden Seiten einiges an Torchancen, allerdings wirkte LNS gefährlicher.

Nach 42 Minuten wurde die Überlegenheit der Gastgeber zählbar. Nach einem Eckball und einem Lattentreffer gelang es der Karpaty-Abwehr nicht mehr, ihre Plätze zu besetzen und den Raum wieder unter Kontrolle zu bekommen, und nach einer erneuten Flanke bekam Halenko den Ball kurz vor dem Fünfmeterraum auf den Fuß, den er zum 1:0 einschoss. Das war zu diesem Zeitpunkt verdient und leistungsgerecht – LNS war sicherer und souveräner aufgetreten und hatte auch die besseren Torchancen gehabt. Mit diesem Stand ging es in die Pause.

Es ging ohne Wechsel in die zweite Hälfte. Die begann gleich mit einem Schreckmoment, als kurz nach Wiederanpfiff der Ball im Karpaty-Tor landete – der Treffer wurde aber zu recht wegen Abseits nicht gegeben. Karpaty mussten jetzt das tun, was ihnen gar nicht liegt – einem Rückstand hinterherlaufen und am Ende sogar noch gewinnen. Angesichts der bekannt schlechten Chancenverwertung wirkte das wie ein unmögliches Unterfangen.

Aber es kam noch schlimmer: Nach 60 Minuten fiel nach einem sehenswerten Tempogegenstoß das 2:0 durch Savin. Trainer Tlumak brachte nun Taranukha für Schakh, und – unerwartet – tatsächlich fiel nach 67 Minuten der Anschlusstreffer zum 2:1 durch Ryabov.

Nun mussten aber immer noch 2 Tore her. LNS spielte weiter ruhig und wartete auf die Konterchancen, die sich aufgrund der weitgehend entblößten Karpaty-Abwehr nun bieten würden. Karpaty hatten aber wenigstens etwas mehr die Initiative. Der nächste Rückschlag ließ nicht auf sich warten. Nach 72 Minuten sah Pryjmak nach einem harten Foul im Mittelfeld glatt rot. Und nach 75 Minuten war die Sache dann endgültig gelaufen: Boyko erzielte mit einem schönen Flachschuss von der Strafraumgrenze das 3:1. Aber das war noch nicht das Ende der Bestrafung. In der Nachspielzeit fiel das 4:1 durch Dolinskyj nach einem Tempogegenstoß.

Direkter Link zum 1:0, 2:0, 2:1, 3:1, 4:1

Das war es mit dem Aufstieg. Eigentlich war ja Platz 1 oder 2 anvisiert worden, aber selbst Platz 4 dürfte jetzt nicht mehr erreichbar sein – LNS kann nicht mehr eingeholt werden, und Metalurh hat nächste Woche einen einfachen Gegner. Karpaty müssten hoch gegen Obolon‘ gewinnen und Metalurh gleichzeitig hoch gegen Nyva verlieren – darauf zu hoffen, wäre naiv.

Der Club hat in dieser Rückserie hoch in einen guten Kader investiert, aber der Aufstieg ist sportlich klar verpasst worden. Sollten nicht noch Clubs aus der UPL aus finanziellen Gründen aussteigen, werden Karpaty auch nächste Saison zweitklassig sein. Ob der Club überhaupt finanziell in der Lage sein wird, einen zweiten Anlauf zu unternehmen, ist auch nicht garantiert.

Die Defizite der Mannschaft und ihres Spiels waren ja über die letzten Monate schon offensichtlich geworden, und sie haben sich leider für die Ambitionen des Clubs als tödlich erwiesen. Heute war sie gegen LNS chancenlos, und die aktuelle Tabelle der Aufstiegsgruppe ist so, wie sie derzeit aussieht, leistungsgerecht.

Wir bleiben grünweiß, auch wenn das jetzt gerade richtig wehtut.