Heute spielten Karpaty zu hause gegen Metalurh, neben LNS einen der Anwärter mit noch realistischen Chancen auf einen Platz in den Top-4 in der Abschlusstabelle. Nachdem das Ziel des zum direkten Aufstieg berechtigenden zweiten Platzes letzte Woche praktisch verspielt worden war, war es nun wichtig, wenigstens Platz 3 zu sichern, der mit großer Wahrscheinlichkeit eine Runde Relegationsspiele gegen ein Team der UPL einbringen würde. Nachde LNS heute bereits sein Spiel gegen Epicenter gewonnen hatte und somit temporär auf Platz 3 vorgerückt war, mussten zwingend 3 Punkte her, um wieder an LNS vorbeizuziehen.

In der Formation gab es eine leichte Abweichung gegenüber der der letzten Partie. Gespielt wurde statt mit einer wieder mit zwei Spitzen und dahinter Kozhanov als Nummer 10. In der Startaufstellung standen:
- Oleksandr Ilyushchenkov (TW)
- Ihor Duts (IV)
- Vladyslav Pryjmak (IV)
- Taras Sakiv (IV)
- Denys Halenkov (RWB)
- Artur Ryabov (LWB)
- Ambrosij Tschatschua (ZM)
- Ivan Bobko (ZM)
- Denys Kozhanov (ZAM)
- Oleksij Khoblenko (RS)
- Rostyslav Taranukha (LS)
Auf der Bank gab es mit Klymets, der seit der Winterpause noch nicht im Kader gestanden hatte, einen Debütanten:
- Dmytro Fastov (TW)
- Dmytro Makhnyev (IV)
- Valerij Boldenkov (IV)
- Mykola Kohut (RM)
- Ivan Kohut (LM)
- Jurij Tlumak (ZAM)
- Danylo Knysch (RA)
Während des Spiels kamen noch Jurij Tlumak (Rostyslav Taranukha), Dmytro Makhnyev (Ivan Bobko), Ivan Kohut (Oleksij Khoblenko), Danylo Knysch (Denys Kozhanov) zum Einsatz.
Das Spiel wurde von Anfang an intensiv und mit vielen Zweikämpfen geführt. Karpaty waren spielerisch etwas besser, aber beide Mannschaften spielten mit einer recht hohen Fehlerquote. Karpaty hatten nach 27 Minuten die erste große Chance des Spiels, als Bobko von der rechten Strafraumecke einen Freistoß um die Mauer herum flach auf Tor schlug, der von Torwart Bajda nur in den Fünfmeterraum zurück abgewehrt werden konnte. Allerdings konnte keiner der Karpaty-Offensivspieler, an denen der Ball vorbeizog schnell genug reagieren, um ihn in das freie Tor zu bringen. Dennoch wirkte das Karpaty-Spiel jetzt flüssiger, und es ging häufiger in den gegnerischen Strafraum hinein.
Wieder richtig heiß wurde es nach 43 Minuten, als Kozhanov mit einem scharfen Distanzschuss wieder für einen freien Ball im Fünfmeterraum sorgte, aber erneut konnte keiner einen tödlichen Nachschuss setzen. In der Tat lag Ende der ersten Hälfte eine Führung der Grünweißen in der Luft, aber mitten in diese gute Phase fiel der Pausenpfiff, und man ging torlos in die Kabine.
Nach Wiederanpfiff war der Spielfluss vom Ende der ersten Hälfte erst einmal wieder weg, und Metalurh kam wieder besser ins Spiel. Nachdem es einige Zeit hin und her gegangen war, fiel dann nach 59 Minuten der erste Treffer: Metalurh hatte einen Freistoß aus etwa 25 Metern halbrechts, Veklyak stieg mit gutem Timing hoch und köpfte ein zum schmeichelhaften 0:1.
Es war ein Deja Vu – erneut eine Vielzahl vergebener Chancen, erneut ein Rückstand. Andrij Tlumak wechselte nun mit Dmytro Makhnyev einen Innenverteidiger ein, der aber wie schon in einigen Spielen zuvor im Sturmzentrum Position bezog. Karpaty kamen nicht mehr richtig ins Spiel. Sie hätten nun eigentlich genau das druckvolle Spiel vom Ende der ersten Hälfte gebraucht, aber die Sicherheit und der Spielfluss waren weg.
Karpaty hatten im ersten Teil der Rückrunde gepunktet und damit natürlich auch Erwartungen geweckt. Was dabei vielleicht ein wenig in Vergessenheit geriet, war, wie die Siege zustande gekommen waren. Etwa war das Hinspiel gegen Metalurh durch ein Eigentor gewonnen worden und das Spiel gegen Obolon‘ durch einen Freistoß in der nach Meinung vieler viel zu langen Nachspielzeit.
Die Schwächen der Mannschaft sind schon lange bekannt: es fehlt an Effizienz, und das war heute wieder einmal offensichtlich. Das heutige Ergebnis für sich ist kein Weltuntergang, denn schon nächstes Wochenende gibt es bei LNS die Möglichkeit, im direkten Duell den dritten Platz zurückzuerobern. Nur: wird die Mannschaft in Tscherkassy gewinnen? Nach den Leistungen aus der letzten Woche und von heute scheint das schwer vorstellbar.
Das alles ist außerordentlich frustrierend, gerade, weil Karpaty heute erneut spielerisch überlegen waren und genug Chancen hatten, das Spiel nicht nur knapp, sondern sogar deutlich zu gewinnen.