Gerücht: Karpaty wollen in der Persha Liha antreten – aber will man sie dort?

Dem Portal sport.ua zufolge hat es bei der Karpaty-Clubführung ein Umdenken gegeben: man bereitet sich darauf vor, nächste Saison in der Persha Liha (ukrainische 2. Liga) anzutreten. Dem Vernehmen nach, hatten die Pläne zuvor noch ganz anders ausgesehen. Aber das ist nicht die einzige Unstimmigkeit.

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Photo: © Informationszentrum «FC Karpaty»

Nachdem verkündet worden war, man könne an den verbleibenden UPL-Spielen nicht mehr teilnehmen, da dafür die Geldmittel fehlten, wird voraussichtlich in der kommenden Woche die UPL den Ausschlus von Karpaty aus der höchsten ukrainischen Spielklasse beschließen. Einher damit war die Annahme gegangen, der Club würde auf einen Bankrott zusteuern.

Das mag durchaus der Plan gewesen sein, da sich immer noch keine Lösung abzeichnet, wie die Hälfte des Clubs vom Oligarchen Ihor Kolomojskyj zurückgewonnen und die sich auf rund 5 Mio Euro belaufenden Schulden des Vereins beglichen werden sollen, so dass ein „kontrollierter Bankrott“ und eine anschließende Neugründung (Codename „Karpaty 1963“) eine gewisse Attraktivität gehabt haben könnte.

Dem Bericht zufolge sei das allerdings nicht länger die Strategie. Vielmehr wolle man nun den Abstieg akzeptieren und nächste Saison in der Persha Liha antreten. Aber ob das überhaupt möglich ist, sei gar nicht gesichert: Es ist in den UPL-Statuten nicht genau definiert, was genau passiert, wenn ein Club aus der UPL ausgeschlossen wird. Zudem wird der Club die Liga überzeugen müssen, dass seine finanzielle Situation eine Lizenz für die Persha Liha erlaubt.

Folglich könnte sowohl der gewünschte Abstieg, aber auch eine Aberkennung des Status als professioneller Fußballclub die Folge sein. Was die Liga nun entscheiden wird, steht in den Sternen, es pfeifen aber schon die Spatzen von den Bäumen, dass die Vertreter der aktuellen Persha Liha Clubs alles andere als amüsiert von den Provokationen, Skandalen und überhaupt der chaotischen Politik bei Karpaty sind, weshalb sie keinen Wunsch haben dürften, den Club „bei sich“ willkommen zu heißen.

Wenn alles bei den bisherigen Plänen bleibt, werden wir im Laufe der kommenden Woche erfahren, ob die Option „Abstieg“ dem Club dann noch zur Verfügung steht.