Während wir an dem Material über die Situation bei Karpaty bezüglich der Schule arbeiteten, die sich vom Club löste und zu einer kommunalen Einrichtung wurde, war es unser Ziel, möglichst unvoreingenommene und das Thema aus verschiedenen Perspektiven beleuchtende Information zusammenzustellen. Nachdem wir ein Interview mit Rostyslav Yashchyshyn, dem Karpaty-Geschäftsführer, geführt hatten, fragten wir logischerweise auch Ihor Savytskyj, den Direktor der neu gegründeten städtischen Kinder- und Jugend-Fußballschule „Karpaty“, den der Verein des schweren Amtsmissbrauchs beschuldigt.
Am Ende wurde aus einem Kommentar Ihor Savytskyjs ein umfassendes großes Interview. Zum Zeitpunkt unseres Gesprächs war noch nicht offiziell bekannt, dass in Lviv ein neuer FK Karpaty geschaffen würde mit Stepan Yurshchyn, Ihor Savytskyjs Stellvertreter an der Karpaty Kinder- und Jugendschule, als Generaldirektor. Im Interview mit Brutalnyj Futbol brachte Ihor Savytskyi seine Überzeugung zum Ausdruck, dass Smalijchuks Karpaty eine kurzlebige kaufmännische Episode sei, weshalb ein weiteres, auf der von ihm geleiteten kommunalen Karpaty-Schule basierendes „pro-karpatisches Projekt“ in Lviv notwendig sei.
Kurz über den Helden dieses Interviews. Ihor Savytskyj ist ein in der Region Lviv bekannter Sportfunktionär. Er war einer der Gründer und Direktor des Basketballclubs „Polytechnyka-Halytschyna“, leitete den Basketballverband von Lviv und war Mitglied des Exekutivkomitees des Basketballverbandes der Ukraine. Seinerzeit nahm Ihor Savytskyj die Einladung Petro Dyminskyjs an, die Kinder- und Jugendschule „Karpaty“ zu leiten. Mittlerweile haben sich die Wege von Savytskyj und Dyminskyj getrennt, und die Anteile an Karpaty liegen in verschiedenen Händen. Wie es weiter geht, beleuchtet Ihor Savytskyj im Interview.
Ein Interview mit Brutalnyj Futbol.

Herr Savytskyj, wie kam es dazu, dass die Kinder- und Jugendschule der Olympischen Reserve zu einem Modul des Fußballclubs „Karpaty“ wurde?
Die Kinder- und Jugendschule der Olympischen Reserve war zunächst getrennt und trat dann der Struktur des FK Karpaty bei. Der Verein wurde dadurch Eigentümer, dass das Programm der europäischen Solidarität von der UEFA ins Leben gerufen wurde, das ist eine finanzielle Unterstützung der Vereine in Höhe von 450.000 Euro. Für den Verein wurde rentabel, die Schule zu finanzieren. Sie hatten zwei Verträge – einen mit der Kinder- und Jugendschule und einen mit UFK (Lviver Schule der Körperkultur, die Grundlage der „Karpaty-Akademie“, Anm. der Red.). Dann kündigte der FK Karpaty den Vertrag mit der Kinder- und Jugendschule und wollte, dass sie juristisch ein Teil des Clubs würde.
Bevor die Schule in kommunales Eigentum überging, hatten Karpaty zwei Unterkonstruktionen – die von Ihnen geleitete Schule und die auf der UFK basierende Akademie. Was war der Unterschied zwischen diesen Einheiten?
Die UFK waren die ersten, dann kamen wir. Sie hatten bessere Bedingungen: Die Kinder hatten Unterkünfte und zumindest einen Kunstrasenplatz, wir hatten das nicht, nur kleine Felder. Jetzt haben wir ein solches Niveau erreicht, dass wir mit der UFK konkurrieren, und in den letzten Jahren hat sich die Schule weiterentwickelt. Wir nehmen an guten internationalen Programmen teil, man lädt uns ein und will uns bei Turnieren sehen. Dynamo und Shakhtar haben es nicht geschafft immer dabei zu sein, aber wir hatten eine Zusammenarbeit aufgebaut. Trainer aus Polen, Litauen, Belarus und der Tschechischen Republik kamen zu uns, um Erfahrungen auszutauschen.

Sie sind ein bekannter Funktionär in Sportkreisen. Welches Interesse haben Sie daran, eine Kinder- und Jugendschule zu betreiben?
Ich war in den letzten acht Jahren nicht öffentlich genug. Es ist sehr wichtig für mich, arbeiten zu können, meine Nische und mich selbst zu finden, zu verstehen, dass wir ein Team sind und von morgens bis Abends Freude daran zu haben, mit guten Kindern zu arbeiten, die bei uns lernen. Ich sehe, wie sie wachsen, wie sie in der fünften Klasse waren, wie in der achten, neunten Klasse ist und wie sie nach dem Abschluss sind. Glauben Sie mir, das ist harte, aber schöne Arbeit des gesamten Teams. Der einzige Wunsch ist, zu arbeiten und weiter etwas aufzubauen. Um das zu schaffen, hätte ich gerne eine Pyramide: Mannschaft, U-19, U-20…
Hier geht es um ideelle Ziele, aber was die materiellen betrifft – Ihnen wurde bei Karpaty gutes Geld gezahlt?
Ich kann ehrlich gesagt nicht klagen. Ich kam und hatte dann ein sehr gutes, offizielles Gehalt. Ich brauchte nicht betteln, hatte ein Gehalt von 500 Dollar. Ich habe niemals darüber nachgedacht, glaubte, dass man zuerst etwas tun muss und dann nach mehr fragen kann. Wir konzentrierten uns nicht auf Gehälter, sondern verstanden, dass früher oder später für uns alles hinhauen sollte. Wir würden arbeiten, dann würde es Geld geben, und unsere Bemühungen würden geschätzt. Aber wir wurden nicht immer geschätzt.
In einem Interview mit uns sagte der Karpaty-Geschäftsführer, Rostislav Yashchyshyn, dass es aufgrund des Eigentümerwechsels des Clubs zu kleinen Verzögerungen bei der Finanzierung der Schule gekommen sei, die jedoch keine nennenswerten Probleme hätten verursachen dürfen. Dies wirft mehrere Fragen auf. Wie viel Geld hat Karpaty pro Jahr und Jahr für die Schule bereitgestellt, wie wurde sie im Jahr 2020 finanziert und was waren die Probleme bei der Finanzierung in diesem Jahr?
Zuvor hatte die Schule direkt mit dem Büro von Petro Petrovytsch Dyminskyj zusammengearbeitet, nicht über den Club. Wir stellten das Budget auf, zeigten es dem Büro des Präsidenten, das es, also die Leute, die da arbeiteten, genehmige. Es wurde genehmigt, und wir arbeiteten danach. Das waren ungefähr 10 Millionen Hryvnya pro Jahr. Im Jahr 2020 begann die Pandemie, aber bei uns gab es keine Probleme. Im Januar und Februar arbeiteten wir normal, auch im März. Die Probleme begannen im April.
Hatten Sie das Budget für 2020 noch über das Büro des Präsidenten genehmigt bekommen?
Ja, im Herbst 2019, immer ein Jahr voraus. Wir verstanden, dass wir aus diesen Mitteln finanziert wurden. Wir erhielten sie monatlich. Als die Pandemie begann, konnten wir von April bis Mai nicht arbeiten und fuhren auf eigene Kosten in den Urlaub. Wir hatten noch Geld, das wir im März im Rahmen des Programms nicht verwendet hatten. März und August sind die teuersten Monate, da dann die Vorbereitungen für die landesweite Meisterschaft laufen. Alle Kinder mussten zu Lehrgangs-Trainingslagern und wir sie vorbereiten und in sie investieren. Aufgrund der Tatsache, dass dies alles im März ausgefallen war, verwendeten wir dieses Geld, um die Gehälter von Trainern und Mitarbeitern im Juni zu decken. Im Juni ging uns die Finanzierung aus, im Juli hatten wir nichts mehr übrig.
Rostyslav Yashchyshyn sagte, dass der Verein einen Vertrag mit Roshen hatte. Nach inoffiziellen Angaben stellte das Unternehmen der Schule rund 1 Million Hryvnya zur Verfügung. Nach Angaben des Exekutivdirektors nahm der Club keinen Cent von diesem Geld, und dementsprechend konnten diese Mittel für die Schule verwendet werden. Wie wurde dieses Geld verteilt?
Ich bin sicher, dass er die Struktur des Kinderfußballs nicht kennt. Er hat sich nicht damit befasst und ist in diesen Angelegenheiten nicht kompetent. Wir hatten ihn zu Treffen eingeladen, dass er uns erklärte, wie er das alles sah, aber er ist nie gekommen. Irgendjemand hat ihm irgendwas ins Ohr geflüstert und so weiter.
Was Roshen betrifft, war es Vyatscheslav Novytskyj, der die Werbeabteilung des Clubs leitete und sich mit „Roshen“ in Verbindung gesetzt hatte. Das Unternehmen war sehr akribisch in diesen Fragen, sie wollten etwas Bestimmtes. Sie konnten nicht unsere Gehälter, Gebühren usw. finanzieren. Es wurde dann beschlossen, diese Mittel nicht nur uns, sondern auch der UFK zur Verfügung zu stellen. Die Kinder brauchen jedes Jahr Kleidung: Shorts, T-Shirts, Leggings… Eltern müssen aber trotzdem immer noch etwas dazu kaufen. Für die 5. Leistungsklasse finanzierte das der Verein mit diesem Geld, aber dann für nächsten 3 Jahre mussten die Eltern wieder dazukaufen. Wenn ein Kind in die 8. oder 10. Klasse ging, gab der Verein wieder Geld dazu. So wurde System der Finanzierung für den Kauf von Sportausrüstung zwischen uns und der UFK aufgeteilt. Ich kenne nicht den vollen Betrag, aber diese Mittel wurden verwendet, um Bälle und Trikots zu kaufen (50% davon entsprechend für die UFK). Das ist nicht so viel Geld wie es scheint. Wir haben bei uns mehr als 600 Kinder plus die von der UFK Tatsächlich flossen alle Mittel von Roshen in Sportausrüstung. Jeder Cent ist dokumentiert.

Die Worte der Nationalhymne hängen an der Wand, so dass sie jeder von klein auf kennt. Photo: Brutalnyj Futbol

Bei Karpaty sagen sie, dass sie die Zusammenarbeit mit der Schule nicht abgelehnt haben und bei einem Treffen mit Eltern von Kindern Oleh Smalijchuk angeblich ihre vollständige Finanzierung garantiert habe. Ihr Kommentar…
Das Treffen der neuen Besitzer mit den Eltern wurde von Herrn Yashchyshyn initiiert, und diesen Satz von Oleh Smalijchuk gab es am Ende, nachdem alles gesagt worden war, zu hören …
Warum initiierten Sie es nicht selber, als Sie keine Unterstützung durch den Club erhielten?
Wir dachten, der neue Besitzer würde kommen, sich mit dem Team treffen, Aufgaben verteilen…
Aber Sie haben dann mit Smalijchuk gesprochen, als er kam?
Nein, ich habe nicht mit ihm gesprochen. Höchstwahrscheinlich habe ich mal mit ihm gesprochen, als er noch Vizepräsident des Clubs war und faktisch als Präsident fungierte, weil er alles verwaltete. Es gab da Momente, wo ich mich über ihn sehr kritisch geäußert habe. Zum Beispiel, als er beim Karaoke auftrat, falls Sie sich erinnern (dies ist die Episode, in der Oleh Smalijchuk in einem der Pubs in Lviv ein obszönes Lied über den FK Lviv sang). Das hatte uns wütend gemacht, weil wir Kinder erziehen. Und wenn ein Offizieller sich so etwas erlaubt, ist das für uns inakzeptabel. Schon damals bemühten wir uns um ein Treffen, um über den der Schule versprochenen Kunstrasen-Platz zu sprechen und darüber, dass unsere Kinder zu einem Austausch nach Spanien reisen würden. Ich hatte dazu meine eigene Meinung, weil ich sah, dass alles Lüge war. Ein Mensch sagt etwas, tut es aber in Wirklichkeit nicht.
Als Smalijchuk Eigentümer wurde, sahen Sie keinen Sinn, mit ihm über diese Probleme zu kommunizieren?
Es ist nicht so, dass ich darin keinen Sinn gesehen hätte, aber er war unzugänglich. Wir erfuhren durch die Medien, dass er der der Eigentümer würde. Als er es wurde, dachten wir: „OK, es wird einen neuen Besitzer geben.“ Also kamen wir, um zu hören, was er zu sagen hatte. Das Treffen war mit den Eltern, ich wurde nicht eingeladen. Warum ich zu diesem Treffen gekommen bin? Ich hätte es auch lassen können. Niemand hatte mich gerufen. Ich kam einfach, um zu hören, wie sich die Schule in Zukunft entwickeln würde. Wir hörten der Person zu, die den Fußball entwickeln würde. Aber damals waren wir noch in der UPL, die wir nicht halten konnten, und überhaupt war nicht bekannt, ob es noch eine Mannschaft geben würde. Dann stellt sich die Frage, wofür wir die Kinder vorbereiten würden? Wir mussten verstehen, wie es sich weiter entwickeln würde. Wir hatten Tausende von Fragen, aber wir bekamen nichts zu hören.
Für mich ist eine Person, die mit Zigarette in der Hand ins Stadion „Ukrajna“ kommt, schon mal ein nicht ganz normales Phänomen. Er begann mit: „Wenn Sie zu Koslowskyj [Hryhorij Koslowskyj, Eigentümer des FK Ruhk] oder woanders gehen wellen, gehen Sie, holen Sie die Kinder ab, niemand wird Sie hier halten.“ Mir wurde klar, dass diese Person überhaupt nicht auf das Treffen mit den Eltern vorbereitet war. Die Eltern fragten: „Bitte sagen Sie, wie unsere Schule finanziert wird, werden Sie sie behalten?“ Zunächst wurde keine Frage beantwortet. Smalijchuk wusste nicht einmal, dass die Schule finanziert werden musste. Aber warum haben Sie den Club gekauft, wenn Sie nicht wussten, wie die Schule finanziert wird?
Einer der Eltern fragte: „Weißt du, dass wir in der höchsten Liga der Ukraine spielen werden? Dass wir die drittbeste Mannschaft in der Ukraine sind? “ Er sagte, er sei nicht an Ergebnissen interessiert. „Ich bin Europäer, ich werde den Direktor von Barcelona oder den Direktor der Akademie von Real hierher bringen.“ Der sollte kommen, um uns allen das Fußballspielen beizubringen.
Wenn Smalijchuk daran interessiert wäre, wovon die Schule und die Kinder leben, würde er auf unserer Website nachsehen, wie die Arbeit in der Schule ist, was dort vor sich geht, wer die Kinder trainiert, welche Art von Teams. Er war daran nicht interessiert und, glaube ich, ist es auch jetzt nicht, ist auch egal. Er hatte den Club zwei Wochen vor dem Treffen mit den Eltern verkaufen wollen. Wenn jemand Karpaty verkaufen wollte, warum sollte er sich dann für die Schule interessieren?
Wissen Sie, an wen Oleh Smalijchuk den Verein verkaufen wollte?
Er bot Leuten vom FK Lviv und noch jemand an, den Club zu kaufen. Ich weiß nicht genau wer. Die Leute sagten mir, dass er den Anteil verkaufen wollte, den er im Mai erworben hatte. Der Mann wollte den Club verkaufen, und uns sagte er hier, „wir werden (zum Beispiel) die Schule finanzieren“. Und wovon wird die Schule finanziert? Wir sehen, dass die Menschen seit März ohne Gehalt auskommen. Ihnen wird gesagt, dass alles gut wird, aber Wirklichkeit ist es das nicht. Ihre Gehälter sind reduziert. Und ich bin hier für jedes Kind verantwortlich.
Karpaty beschuldigen Sie, Entlassungsurkunden für Schüler unterschrieben zu haben. Sie sagen, dass dadurch dem Verein das gesetzliche Recht verloren ging, eine finanzielle Entschädigung für die Ausbildung der Kindern zu erhalten…
Die Kostenerstattung für Spieler wurde vom ukrainischen Fußballverband speziell für die Entwicklung des Kinderfußballs geschaffen, da niemand in ihn investiert. Karpaty sagen, das sei ihr Geld, weil sie der Schule Geld geben. Wir haben Spieler für Karpaty vorbereitet und ihnen gesagt, sie sollen noch mehr Kinder aufnehmen. Je mehr Kinder sie bei Karpaty nahmen, desto mehr freuten wir uns. Aber Karpaty hat keine U19- oder U21-Mannschaft mehr, sie wurden vergessen. Die Eltern der Abschlussklasse hielten bereits im Juni ein Treffen ab, weil sie nicht wussten, was als nächstes passieren würde, wann der Club die Kinder beobachten würde oder wann sie zumindest mit ihnen sprechen würden. Also hängten sie sich an andere Mannschaften, und in diesem Moment stellte der Verein den Eltern eine Rechnung von hunderttausend mit den Worten: „Sie müssen dem Verein Geld zurückgeben, weil der Verein investiert hat.“ Zum Beispiel hat ein Halbwaise kein Geld, FK Uzhhorod, mit dem man sich geeinigt hat, sagt: „Wir werden kein Geld für Dich bezahlen.“ Und das war’s, das Kind hat keine Chance, in den Fußball einzusteigen.
Der Konflikt und die Kontroverse bestehen darin, dass eine Entschädigung für einen Schüler logischerweise an die Schule gehen sollte, um Trainer und Mitarbeiter zu bezahlen. Das war das Ziel des Fußballverbandes. Und hier entschied der Besitzer des Clubs, dass die Entschädigung auf das Konto von Karpaty gehen sollte.
Ich habe Entlassungsurkunden ausgestellt für Kinder, die es sich nicht leisten konnten zu zahlen, aber Chance hatten, irgendwo unter Vertrag genommen zu werden. Die Finanzierung erfolgte nicht nur durch Karpaty und die Paten, sondern auch durch die Eltern, die ihre Kinder mit Kleidung versorgten. Die Schüler verteidigten die Ehre unserer Schule und von Karpaty. Die, die unter Vertrag standen, waren Eigentum von Karpaty. Sie nahmen sich besten Spieler, und für alle anderen hieß es – geht, wohin Ihr wollt. Aber es gibt Jungs, die gerade dabei gewesen waren, Karpaty haben sie nicht genommen, und sie wollten bei einem anderen Verein Fuß fassen. Natürlich gibt es reiche Vereine, die die Aufwandsentschädigung bezahlen können und das auch taten, damit diese Gelder dem Kinderfußball zugute kämen. Aber es gibt Situationen, in denen ein Kind kein Geld hat und der Verein nicht zahlen möchte. Was also nun – ihm solche Rechnungen ausstellen, dass es keine Chance hat, Fußballer zu werden? Das Kind geht zu einen anderen professionellen Club, es wird ihm gesagt: „Entlassungsurkunde“ Und Karpaty sagen – bezahl Geld.
Woher kommt die Summe von hunderttausend Hryvnya, die Karpaty haben will?
Wenn ein Kind 7 Jahre lang gelernt hat, gibt es jedes Jahr 10-12 Tausend Hryvnya zur Erhaltung der Schule. So entsteht dann der Betrag 100.000. Sie denken, sie haben in ein Kind investiert. Auf diese Weise behindern sie Kinder. Dieses Kind hat sein ganzes Leben lang Karpaty verteidigt und ist nicht in seinen Heimatverein gelangt, aber anstatt es gehen zu lassen, stellen sie eine „Ablöse“ in Rechnung. Ich bin dafür, Kinder kostenlos gehen zu lassen, damit sie spielen können.

Rostyslav Yashchyshyn sagt, dass Ihre Schule ein schlechtes Image hat und es Gerüchte über Korruption gibt…
Er widerspricht sich selbst. Rostyslav war bei dem Treffen mit den Eltern, wo er alle fragte: „bitte sagen Sie mir, gibt es Korruption in Ihrer Schule?“. Niemand hob die Hand. Sie sagten, es sei Verleumdung und er habe sich da selber etwas ausgedacht. Es war alles in seiner Gegenwart, in Anwesenheit des Sportdirektors, und der Journalisten. Die Eltern haben die Frage beantwortet, warum jetzt solche Aussagen?
Eine Schule ist ein komplexer Mechanismus. Es gibt bei uns viele Unzufriedene. Woüber könnten sie unzufrieden sein? Zum Beispiel, weil es nicht jeder in unsere Schule schafft. Und warum nicht? Bei uns gab es ein Auswahlverfahren im Club, wo das Kind Tests durchlief. Wenn es besteht, kommt es in die Leistungsklasse, ein anderes nicht, weil es etwas schwächer ist, also geben wir es in eine soziale Gruppe.
Es gibt verschiedene Situationen. Wenn jemand zu ihnen kommt und sagt, dass der Direktor oder Trainer ein Bestechungsgeld verlangt, wird das akzeptiert. Aber wenn alle Eltern gefragt werden und sagen: „Weißt du, das ist das erste Mal, dass wir davon hören. Wir sind alle eine Familie und arbeiten zusammen für unsere Kinder.“ Dann gibt Ihnen Yashchyshyn dieses Interview. Was bedeutet das? Dass dieser Mann zynisch lügt. Es hat also einen Zweck.
Das, was sie sagen, dass sie die Schule finanzieren wollen, ist eine Lüge, weil sie kein Geld haben. Wir haben rechtzeitig verstanden, mit wem wir es zu tun haben, dass diese Leute es nicht ernst meinen, und wir haben den Bürgermeister gebeten, eine kommunale Einrichtung zu schaffen.
Der Club meint, dass der Übergang der Schule in das Eigentum der Stadt ein Betrug ist, der auf Ihren persönlichen Gewinn abzielt.
Ich denke, zu dieser Zeit, wenn schon nicht der Eigentümer, wenigstens der Geschäftsführer sagen könnte: „Ich möchte mich mit dem Team treffen. Wir wollen diesen Direktor Savytskyj nicht, aber wir garantieren, dass wir die Schule finanzieren, einen Kunstrasen-Platz bauen und den Club gemeinsam entwickeln werden.“ Ich würde gehen, wenn ich gefragt würde. Aber das Team sagt mir: „Wenn Sie gehen, sind wir im Eimer.“ Einige Trainer wurden einfach entlassen, einige blieben – die einen in der Karpaty-Struktur, andere in der Struktur von Karpaty Halytsch-Burschtyn.
Als Smalijchuk das Treffen mit seinen Eltern verließ, setzten wir uns zusammen und diskutierten alles. Die Trainer erklärten, dass sie seit 20-30 Jahren hier arbeiten und den Mindestlohn erhielten. Alles andere wurde in einem Umschlag gegeben. Die Eltern erkannten, dass der Besitzer sie jetzt brauche, sie sahen, dass es damals eine Lüge war und die Lüge weitergeht. Die Situation stellte sich so dar, dass es nötig war, einen Ausweg zu finden. Wir fingen an zu arbeiten, mit den Abgeordneten zu kommunizieren und zu erfahren, was sie darüber denken. Deshalb gab es den Appell an den Bürgermeister, das Team stimmte einstimmig ab. Die Abgeordneten stimmten für die Übertragung der Schule an die Stadt.
Seien wir offen, diese Karpaty sind ein Betrug aus dem 20. Jahrhundert. Karpaty sind zerstört worden – es gibt sie nicht mehr. Um sie wiederzubeleben, müssen Sie bei Null anfangen. Beleben Sie die Schule neu, schaffen Sie Bedingungen, und gehen Sie Schritt für Schritt voran.
Sie sind nun unabhängig von Karpaty. Für wen wird die Schule arbeiten?
Schauen wir. Wenn FK Lviv unsere Spieler will und Karpaty noch nicht existieren, werden wir für die ukrainische Nationalmannschaft arbeiten, für den Fußball in Lviv. Wir bilden nicht nur Fußballspieler aus, sondern auch Ukrainer. Der Kinderfußball verschwindet, weil nur wenige Fußball spielen wollen, sie wollen Computerspiele spielen. Warum haben wir beim Alter von 6 Jahren angefangen, Kinder zu rekrutieren? Wir haben verstanden, dass die Ressource immer knapper wird. Eltern gehen zur Arbeit. Gehen Sie beispielsweise mal zum Fußball in den Bezirk Levandivka. Am ersten Tag sind alle gekommen, aber am zweiten Tag schon nicht mehr. Mama und Papa sind bei der Arbeit, ist das Kind ist mehr oder weniger OK, aber die Großmutter kann es nicht bringen. Die Ressource wird immer knapper.

Gibt es zur Zeit in der Schule Kinder, für die sich Scouts der besten UPL-Clubs interessieren könnten?
Wenn Sie die Abschlussklasse besuchen, sind da ungefähr acht, die in der Nationalmannschaft der Ukraine dabei sind. Sechs von ihnen haben Verträge bei Karpaty. Sie dürfen jetzt nicht für uns antreten, der Fußballverband hat es ihnen verboten. Diese Spieler sind Profis und wir nicht. Trotzdem trainieren diese Kinder jeden Tag mit uns, wir üben mit ihnen von morgens bis abends.
Es gab die Anschuldigung, dass nicht ausreichend kompetente Trainer in der Schule arbeiten. Erzählen Sie uns bitte davon.
Unsere Trainer haben UEFA-Lizenzen. Alle Trainer, die in speziellen Klassen arbeiten, sind ausreichend hoch qualifiziert. Einige Trainer haben Kategorie A – eine Kategorie, mit der in jedem Land in Europa gearbeitet werden kann, andere haben Kategorie B. Wer keine Kategorie hat, darf nur helfen, kann aber auch lernen. Der Wert unserer Schule ist, dass sie ein sehr starkes Team und gute Trainer hat, und dabei auch Karpaty-Legenden. Wenn man zulässt, dass die auseinandergehen, gibt es keine Schule mehr. Und daher war es ein Kampf, die Schule und dieses Team zusammen zu halten.
Oleh Smalijchuk hat für die Akademie eine Zusammenarbeit mit der spanischen Firma „SmartFootball“ aufgebaut. Das gleiche wurde Ihnen angeboten…
Was Smalijchuk sagt, haben wir bereits unser ganzes Leben lang für ihn gemacht, falls ihm das nicht klar ist. Glaubt er denn, er sei nach Spanien gefahren und habe es für die Ukraine geöffnet, oder was? Wir haben sehr gute Beziehungen zu den Tschechen. Wir gehen 3-4 Tage zum Training zu ihnen und sie kommen zu uns. Unsere Trainer waren bei „Slavia“, „Legia“, „Feyenoord“, in Kroatien, in Polen. Sie laden uns gern ein. Die Grenze ist jetzt geschlossen. Früher spielten unsere Kinder jedes Jahr in verschiedenen Altersklassen gegen AC Mailand, Juventus, Feyenoord, Ajax, Liverpool und West Ham. Wir haben Einladungen zu verschiedenen Turnieren in Deutschland. Wir sind in Kategorien unterteilt, sodass jede Klasse an zwei Turnieren teilnehmen und Erfahrungen sammeln kann.
Unter den Trainern der Schule gibt es viele bekannte „Karpaten“ wie Samson Godwin, Vasyl Leskiv, Jaroslaw Kikot, Andriy Vasylytschuk, Roman Derkatsch und andere. Ist es für die interessant, in der städtischen Struktur zu arbeiten? Dort wird wahrscheinlich nur der Mindestlohn gezahlt…
Es gibt viele Vor- und Nachteile. Ein Vorteil ist, dass viele Trainer ein wirklich gutes und offizielles Gehalt erhalten. Es gibt einen guten Anreiz zur Arbeit. Sie werden ein transparentes Gehalt erhalten, Steuern zahlen. Am Anfang müssen wir einige Monate lang mit wenig Geld auskommen, und dann werden alle drei Monate Zulagen gewährt. Diejenigen zum Beispiel, die länger dort gearbeitet haben, haben Verdienste, sie werden definitiv mehr oder weniger gute Gehälter bis zu 500 Dollar bekommen. Gleichzeitig verlassen wir uns nicht nur auf den Stadtrat, uns ist klar, dass wir zusätzliche Sponsoren suchen müssen.
Unsere unmittelbare Aufgabe ist es, einen Kunstrasen-Platz zu bauen, da wir im Winter nirgendwo trainieren können. Wir werden so in der Lage sein, Kinder viel besser vorzubereiten, die Fußballdynamik zu spüren und taktisches Training für Schüler durchzuführen. Unser größtes Problem ist der Winter. Warum spürt Spanien das nicht? Weil sie das ganze Jahr auf hochwertigen Plätzen trainieren.
Bisher war der Club Karpaty selber nicht in der Lage, einen Platz zu errichten. Alles wird für eine Hryvnya von der Stadt gepachtet. Deshalb haben wir offiziell an den Stadtrat appelliert, die Gelände hinter der Schule, auf denen die Kinder trainieren, zu sichern, damit wir hier einen Kunstrasen-Platz bauen können. Wir haben das Ziel, eine physische Basis zu schaffen, die wir mit Karpaty nicht geschaffen haben. Niemand dachte an uns. In den letzten drei bis vier Jahren hatten wir den Eindruck, dass die Besitzer die UPL so schnell wie möglich verlassen wollten: Chyzhevskyj half beim Halten der Liga, dann Boytschyschyn, aber dann kamen irgendwelche Leute, und keiner hatte mehr ein richtiges Verlangen. Die Leute arbeiteten, die Struktur war gut gebaut, jede Abteilung wusste, was sie tat. Das einzige ist, dass niemand in die Entwicklung investiert hat.
Glauben Sie überhaupt nicht an das Projekt von Oleh Smalijchuk?
Dyminskyj kämpft zusammen mit Smalijchuk gegen Kolomojskyj, und beide werfen sich gegenseitig Knüppel zwischen die Beine. Ihnen geht Fußball am … vorbei. Das ist meine Meinung. Ich glaube nicht, dass Smalijchuk als Eigentümer unabhängig ist. Ich weiß, dass die Leute von Petro Petrovytsch für ihn arbeiten. Woram soll ich glauben? Ich habe gehört, dass Dyminskyj sich von allem verabschiedet hat, aber in Wirklichkeit ist sein Geist präsent. Aber es geht nicht einmal darum, sondern um etwas anderes. Für was müssen Karpaty leiden? Wenn Sie wollen, gründen Sie ein Team in Burschtyn. Warum nicht eine Party in Burschtyn machen? Ich kann nicht verstehen, warum sie sich über die Leute lustig machen, über Fans.
Smalijchuks Projekt… Was ist das für ein Projekt?! Wir sprechen über Wahrhaftigkeit. Wir wollen solche Karpaty, dass Fans dahin gehen.

Moment, Smalijchuk wurde vom Ultras unterstützt, er hat an sie das Wappen des Clubs übertragen…
Das ist nicht wahr. Schauen Sie, ich kenne dieses Problem. Es gibt drei Gruppen von Fans und eine von ihnen unterstützte Oleh Smalijchuk, die anderen beiden sind gegen ihn. Das neue Management von Karpaty versprach ihnen Aktien. Was sollen sie mit diesen Aktien? Werden sie diese Aktien essen?
Das Projekt Karpaty, das jetzt in der zweiten Liga spielt, wollen sie zerstören. Wenn sie Karpaty auf der Basis von Karpaty Halytsch-Burschtyn schaffen wollen, dann sollen sie das meinetwegen tun. Nur mit Karpaty Lviv hat das nichts zu tun. Warum wollen sie diesen Verein hierher verlegen? Warum dieses Problem nicht auf natürliche Weise lösen?
Dieser Mensch hat ein ganz anderes Ziel, er braucht diese Karpaty überhaupt nicht. Es geht ihm nur darum, die Marke zu übernehmen, dann an den ersten Käufer zu verkaufen und nach Spanien zu gehen, um sich zu erholen. Interessiert er sich für die Kinder? Für Lviv? Er ist ein Fan von Geld.
Man hat das Gefühl, dass Sie an die Wiederherstellung von Karpaty nur auf der Grundlage der Schule glauben.
Die Schule wird definitiv eine Basis für die Wiederherstellung von Karpaty. Das muss ein Team sein, bei dem die Stadt obligatorisch einen Anteil von 25% haben muss. Weitere Aktien, wenn sie jemand will, kann er sie kaufen, aber es muss einen jährlichen Bericht geben. Es reicht, wenn die Schule über das Stadtbudget finanziert wird. Dies dient dazu, Streitigkeiten zwischen den Eigentümern zu vermeiden, bei denen jeder seine eigenen Interessen hat und der Fußball darunter leidet.
Glauben Sie, dass es in Lviv vielen Menschen gefallen wird, wenn Geld aus der Stadtkasse in Karpaty fließt?
Es muss eine Zusammenarbeit verschiedener Strukturen geben. Karpaty hat vielleicht einen Eigentümer, der eine Mehrheitsbeteiligung erhält und arbeitet, aber ein solches Beispiel in der Ukraine ist nur Achmetow, der Geld investiert, um Personal zu entwickeln, eine materielle Basis für Kinder schafft, allen Englisch beibringt und versucht, das so zu machen, dass die Struktur kommerziell ist. Die meisten sehen den Verein als Einnahmensquelle, nicht als Entwickler von Fußball. Das ist richtig, aber um Geld zu verdienen, müssen Sie Geld investieren und ein vernünftiges System aufbauen, dann ist es eine Win-Win-Situation. Nur Dynamo und Shakhtar haben ein solches System, während Vorskla sich in diese Richtung bewegt. Aber beim Rest sind die Kinder nur Fassade. In der Ukraine wird Fußball auf den Kopf gestellt. Das ist falsch. Bei allem Respekt vor „Kolos“ – gut gemacht – aber der Club sollte von unten nach oben gebaut werden, nicht von oben nach unten. Dies geschieht auf der ganzen Welt. Die UEFA gibt uns Geld für die Entwicklung, und die Vereine wollen es nicht. Sie unterzeichnen einen Vertrag mit Kinder- und Jugendschulen, die nicht existieren. Wir werden für uns selbst spielen und schauen dann, wie weitergeht. Deshalb gibt es auch vorübergehende Clubs.
Das Interview führte Severyn Stetsyuk
Quelle: Brutalnyj Futbol, Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung