Los Karpatos ist umgezogen. Wie Karpaty Halytsch gestern bekannt gab, hat der Club zwei weitere junge argentinische Legionäre aus Südamerika unter Vertrag genommen.

Die beiden Neuen füllen Lücken im Kader der Mannschaft, die sich ja Ende letzter Saison von einigen Leistungsträgern getrennt hatte. Zunächst waren ja einige Spieler aus der Nachwuchstruppe von Karpaty Lviv, die letzte Saison in der Druha Liha angetreten war, verpflichtet worden. Allerdings war der Kader immer noch recht dünn im Mittelfeld, auch fehlte ein zentraler Angreifer. Die beiden Neuen bekleiden genau diese Positionen:
David Vallejos (21 Jahre) ist ein offensiver Mittelfeldspieler. Er hatte zuvor in Chile bei Deportes La Serena gespielt. Mit 1,65 Metern Größe dürfte seine Stärke eher im Bereich der Beweglichkeit liegen.
Iker Scotto (19 Jahre) ist ein zentraler Angreifer und der Sohn von Dario Scotto, der ebenfalls schon Mittelstürmer war. Er hatte in Argentinien bei Club Atlético Banfield gespielt. Mit 1,76 Metern Größe ist er sicher kein Kopfballungeheuer, aber ein echter Mittelstürmer. Bisher hatte auf dieser Position oft Yaroslav Deda ausgeholfen, der aber eigentlich eher ein Außenstürmer ist.
Interessant ist, dass bei mittlerweile 5 südamerikanischen Legionären im Kader sich hier offenbar die „Los Karpatos“ Strategie, die bei Karpaty Lviv unter Smalijtschuk vor einigen Jahren verfolgt wurde – junge Südamerikaner zu verpflichten, zu entwickeln und möglichst mit Profit wieder zu verkaufen – nun in Halytsch angekommen ist. Wundern muss uns das nicht, ist doch Oleh Smalijtschuk aus der Region und mit dem Club eng verbunden. Damals in Lviv hatte man einige lukrative Transfers durchführen können, doch war der Großteil der verpflichteten Spieler den Erwartungen nicht gerecht geworden, was auch bei den Fans für einigen Unmut gesorgt hatte.
Wenn wir hier nun die Fortsetzung dieses Experiments zu sehen bekommen, ist das sicherlich interessant. Smalijtschuk verfügt ja über gute Beziehungen nach Spanien und Südamerika, und wenn es gelingt, das eine oder andere Talent an Land zu ziehen, könnte das tatsächlich zu einer Existenzgrundlage für den Verein werden, der ja nach der gescheiterten „Erneuerung“ von Karpaty Lviv nun ohne Hilfe von dort wird auskommen müssen.